Lothar Schmidt

Secret Places Mallorca


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Meter breite Meeresenge ist für ihre unberechenbaren Wasserströmungen berüchtigt; dort liegen schon seit der Antike Schiffe auf dem Grund.

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      DIE CALA EN BASSET, GESEHEN VON LA TRAPA.

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       ERST SCHIPPERN, DANN SPEISEN

      Vom gebührenpflichtigen Parkplatz am Ortseingang von Sant Elm gelangt man zu Fuß in wenigen Minuten auf der Avinguda Jaume I zum kleinen Hafen, wo das Boot »Margarita« zur Dragonera ablegt (April–September ab 9.45, im Oktober ab 10.15 Uhr, jeweils alle 30 Minuten, letzte Rückfahrt um 16.50, im Oktober um 15 Uhr). Gruppen ab zehn Personen müssen sich für einen Besuch der Insel anmelden (unter Tel. 0034 971 17 37 31). Auf der Insel gibt es kein Restaurant, daher Trinkwasser mitnehmen!

      Sehr gut speist man im Restaurant Es Molí, das etwas abseits im nördlichen Ortsbereich von Sant Elm liegt; gelobt werden vor allem Fischgerichte und die Desserts.

       WEITERE INFORMATIONEN

      Schiff »Margarita«, www.crucerosmargarita.com

      Restaurant Es Molí, https://restaurantesmoli.com

      Insel Dragonera, Aktuelles über www.illesbalears.travel/touristisches-angebot/de/mallorca/naturschutzgebietsa-dragonera

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       SA MOLA DE S’ESCLOP – EIN HOLZSCHUH AUS STEIN

      AUF VERBORGENEN PFADEN

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      Man hat’s ihm nicht gedankt: Für seine Meridianmessungen auf dem 928 Meter hohen Esclop wurde Dominique François Jean Aragó anno 1808 gleich als Spion verhaftet. Dem Scharfrichter entkam der französische Astronom, Physiker und Mathematiker damals, zur Zeit der Napoleonischen Kriege, nur knapp.

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      Morgens ist es noch still im Hochtal des Pla de s’Evangèlica; in der alten, liebevoll als Gästehaus renovierten Finca Ses Fontanelles wird gerade das Frühstück serviert. Das Anwesen ist eine wichtige Wanderherberge an der Ruta de Pedra en Sec, der Route der Trockensteinmauern – mit dem Kürzel GR 221 –, die auch über die Mola de s’Esclop, den höchsten Berg im Süden der Serra de Tramuntana, führt. Oder, besser gesagt, führen soll, denn dieser Abschnitt ist nach wie vor nicht beschildert und nur mit Steinmännchen gekennzeichnet. Auf- und Abstieg sind keine Spaziergänge; die etwa fünfstündige Überschreitung setzt Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gutes Orientierungsvermögen voraus. Man muss also keinen Massenandrang befürchten, aber stets die Augen offen halten – etwa auf den Feldern der Caseta des Carabinero, von denen sich ein verborgener Pfad oberhalb eines Felsturms zum Pas Gran emporschlängelt, und auch auf dem licht bewaldeten, zerklüfteten und schräg ansteigenden Karstrücken, über den man dann dem Esclop entgegenwandert. Von dort lässt sich erahnen, wie der Gipfel zu seinem Namen kam: Als mola wird im Katalanischen ein Tafelberg bezeichnet und esclop könnte man mit »Holzschuh« übersetzen.

      Hinauf zum Holzschuh

      Nach der Umgehung des verborgenen Hauses Ses Alquerioles, des einzigen noch bewirtschafteten Anwesens in diesem Gebiet, beginnt der »alpine« Teil der Tour – mit Klettereinlagen im hohen Dissgras, auf verzweigten Pfaden, unter Kiefern, die im Sturm umgestürzt oder bei Waldbränden verkohlt sind. Und durch den Felsspalt des Pas d’en Ponsa. Direkt unter dem schroffen Gipfel erinnern Hüttenfundamente, Mauern und ein Dreschplatz daran, dass man selbst so entlegene Gebiete einst landwirtschaftlich genutzt hat. Eine breite Rinne – steil, aber gut gestuft – ermöglicht einen erstaunlich einfachen Aufstieg zur Gipfelsäule.

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      ÜBER STOCK UND STEIN GEHT’S DER MOLA DE S’ESCLOP ENTGEGEN.

      Dort findet man nach zwei Stunden Aufstiegszeit die Mauerreste jener Hütte, die der unglückliche Aragó für seine Vermessungsarbeiten errichten ließ. Als jugendlicher Sekretär im Bureau des Longitudes hatte er ab 1806 gemeinsam mit Jean-Baptiste Biot die Messungen von Pierre Méchain auf dem Meridian von Paris in Spanien und auf den Balearen vorangetrieben. Festgenommen wurde er übrigens, weil er auf dem Gipfel Leuchtfeuer entzündet hatte. Heute lässt sich die Aussicht unbehelligt und meist auch recht einsam genießen. Durch seine Lage im Norden des Städtchens Andratx, zwischen der Costa Nord und dem Torrent de Galatzó, bietet der Esclop ein weites Panorama vom Meer bis zur Inselebene um Palma, wobei der gegenüber aufragende Felsdreikant des Puig de Galatzó gleich alle Blicke auf sich zieht.

      Und wie hinunter?

      So »heimlich« wie hinauf, denn auch in der abweisenden Ostflanke zeigen Steinmännchen eine Route an, die man sich von unten kaum vorstellen kann. Unten trennt eine lange Trockensteinmauer zwischen dem Esclop und dem benachbarten Felsklotz Es Castellet zwei Landgüter voneinander. Am Fuß der Serra des Pinotells, die meerseitig mit wilden Felsabstürzen abbricht, gibt eine Zaunlücke den Weg in die verschwiegene Coma d’en Vidal frei. Das dortige Landhaus wurde von der Inselregierung als Herberge für vorher angemeldete Wandergruppen adaptiert. Der GR 221 ist ab diesem Bereich bis zum Picknickplatz Boal de ses Serveres und weiter nach Estellencs wieder beschildert.

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       AN DEN MAUERN ENTLANG

      La Ruta de Pedra en Sec – die Route der Trockensteinmauern – führt in elf Tagesetappen von Port d’Andratx durch die gesamte Serra de Tramuntana bis Pollença. Der Name dieses Weitwanderweges weist darauf hin, dass er immer wieder zwischen alten, oft kunstvoll renovierten Trockensteinmauern verläuft. Die Route folgt historischen Ortsverbindungen, die zum Teil im Rahmen von Projekten der Lehrwerkstätten der Entwicklungsbehörde FODESMA, der sogenannten Mauerbauerschule, revitalisiert wurden. Beschildert sind derzeit die Teilstrecken zwischen Sant Elm und dem Coll de sa Gramola, zwischen Es Capdellà und Esporles sowie zwischen Valldemossa und Pollença.

       WEITERE INFORMATIONEN

      Finca Ses Fontanelles, Aktuelles auf www.ses-fontanelles.es

      Fernweg GR 221, Aktuelles auf www.gr221.info

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       FINCA GALATZÓ – GENUSSWANDERN

      BESUCH BEIM »BÖSEN GRAFEN«

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      Man sollte unbedingt rechtzeitig prüfend nach oben sehen: Si el Galatzó du capell … Wenn der Galatzó mit einem Nebelhut bedeckt ist, das weiß der Volksmund, dann gibt’s ordentlich Regen. Zum Glück kann man sich unter dem Dach einer Finca am Fuß des Berges trocken halten.

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      VERBIRGT