und den Schleißheimer Kanal bauen. Dass hier, wie vielfach behauptet, türkische Kriegsgefangene zum Einsatz kamen, ist aber nicht bewiesen und eher unwahrscheinlich. Ab 1701 erfolgte auch der Bau des Nymphenburger Kanals, der bei Pasing aus der Würm abgeleitet wird und die Seen und Kanäle im Nymphenburger Schlosspark speist. Verschwunden ist heute der Türkengraben, der die Münchner Residenz mit den anderen Schlössern im Norden Münchens verbinden sollte.
Die neuen Kanäle dienten einerseits als Transportwege, z. B. für das Baumaterial des Neuen Schlosses Schleißheim, andererseits auch für die Wasserspiele in den Schlossgärten.
5Vom Luitpoldpark zum Aumeister
Am Nymphenburg-Biedersteiner Kanal
Diese wunderbare Tour ist die logische Fortsetzung der vorherigen – man kann sie auch ganz gut zusammen absolvieren, sie wird dann halt etwas lang. Am Ende muss man sich auch entscheiden, welches öffentliche Verkehrsmittel man benutzen will – da kommen ganz schnell noch einmal zwei, drei Kilometer zusammen.
Tourencharakter
Überwiegend Asphalt und Kiespfade
Ausgangspunkt
U-Bahnhof Hohenzollernplatz (U2, U8). GPS: 48.16211, 11.56886
Endpunkt
U-Bahnhof Studentenstadt (U6)
MVV
Man kann die Tour an folgenden MVV-Haltestellen unterbrechen: Leopoldstraße/Petuelring (Buslinien 140, 141), Berliner Straße (Tramlinie 23), an der Ungererstraße die U-Bahnhöfe Dietlindenstraße oder Nordfriedhof (U6).
Einkehr
Bamberger Haus im Luitpoldpark, Café Ludwig im Petuelpark, Wirtschaft »Zum Brunnwart«
Luitpoldpark und -hügelWir verlassen den U-Bahnhof Hohenzollernplatz auf der Nordseite und folgen der Mittermayrstraße bis zum Bayernpark. Wir durchqueren ihn und wechseln an der Ampelanlage an der Karl-Theodor-Straße in den Luitpoldpark. Nachdem wir am Obelisken vorbeigegangen sind, halten wir uns rechts, um den Luitpoldhügel zu besteigen, einen der Schuttberge Münchens, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus den Ruinen der zerbombten Stadt aufgeschüttet wurden.
Der Luitpoldpark, ein Geburtstagsgeschenk an einen Monarchen, der nicht »Kini« (König) sein wollte
Wir steigen nach Norden wieder hinab und erreichen den Biedersteiner Kanal, die Fortsetzung des Nymphenburger Kanals (s. Tour 4). An der Ampel überqueren wir die Belgradstraße und gehen kurz am Kanal entlang, bis uns eine Rampe hinauf zum Petuelpark leitet, der Grünanlage, die über dem Petueltunnel angelegt wurde.
Schwabinger See und BrunnwartWeiter geht es durch den sehr schmalen Park zur Leopoldstraße. Bei ihr wenden wir uns nach rechts und benutzen die Ampelanlage ca. 200 Meter stadteinwärts. Nun folgen wir dem hier wieder offen fließenden Kanal ins Berliner Viertel, überqueren vorsichtig die Straßenbahngleise und die Berliner Straße und erreichen durch eine Hauspassage den Schwabinger See.
Wir wandern an seinem Nordufer weiter, bis wir zur Traubestraße kommen, der wir bis zur Ungererstraße folgen. Diese überqueren wir an einer Ampelanlage, wenden uns auf der anderen Straßenseite nach rechts und gehen weiter, bis wir bei der Stengelstraße erneut auf den Biedersteiner Kanal treffen. Hier haben wir den namensgebenden Schwabinger Ortsteil Biederstein erreicht. Am Kanal entlang gehen wir weiter bis zur Wirtschaft »Zum Brunnwart«, die wir rechts umrunden, falls wir den Verlockungen des Biergartens widerstehen können.
Im Englischen GartenHinter der Gaststätte fließt der Kanal von der Altstadtterrasse zur Hirschaustufe hinab und treibt dabei die Kleinwasserkraftanlage am Biederstein an. Ab hier wird der Kanal auch »Schwarze Lacke« genannt. Wir nehmen den Fußweg durch die Grünanlage und überqueren rechts auf der Amsterdamer Straße mithilfe einer Fußgängerbrücke den Mittleren Ring. An der Osterwaldstraße biegen wir links ab, um gleich darauf nach rechts in die Schwedenstraße einzubiegen, die in ihrer Fortsetzung Ernst-Penzoldt-Weg heißt und direkt in den Englischen Garten führt.
Schnurgerade zieht sich der Nymphenburg-Biedersteiner Kanal zum Olympiasee hin.
Um zur Mündung des Biedersteiner Kanals in den Schwabinger Bach zu kommen, müssen wir nun gleich den nächsten Weg nach links einschlagen. Die Mündung liegt hinter Gebüsch verborgen und ist nur im Winter deutlich zu sehen. Unsere Wanderung endet eigentlich hier, aber irgendwie müssen wir auch noch eine U-Bahnstation erreichen.
Es bietet sich als Fortsetzung der Weg zum Aumeister an, von wo man zum U-Bahnhof Studentenstadt gelangt. Man kann aber auch ganz gemütlich durch den Englischen Garten zu den U-Bahnhöfen Nordfriedhof oder Münchner Freiheit wandern (s. Touren 1 und 2).
Varianten
Sommerliche Blumenpracht im Luitpoldpark
Wissenswertes
Der Luitpoldpark ist ein Geburtstagsgeschenk des Münchner Magistrats für den Prinzregenten. Im Jahr 1911 wurde Prinzregent Luitpold 90 Jahre alt. Ihm zu Ehren errichtete man einen Obelisken und pflanzte 90 Linden (eine für jedes Lebensjahr) und 25 Eichen (eine für jedes Jahr seiner Regierung). Um diesen Hain legte man einen öffentlichen Park an. Nach dem Zweiten Weltkrieg schüttete man im Nordteil des Parks einen 37 m hohen Hügel aus dem Schutt der zerbombten Überreste der Stadt auf – den Luitpoldhügel.
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