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Wissenswertes
Sagen Sie nie zu einem Münchner »Chinaturm« – er kennt oder will nur den Chinesischen Turm kennen. Es gibt ihn schon seit 1790. Er brannte auch öfter mal ab, die rund 25 m hohe Holzkonstruktion wurde jedoch stets neu aufgebaut, zuletzt 1952 nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit 7000 Plätzen ist der Biergarten am Turm nach dem im Hirschgarten der zweitgrößte in München. Die Münchner Biergartentradition erlaubt, dass dort die selbst mitgebrachte Brotzeit verzehrt werden darf; nur die Getränke – eiserne Regel! – müssen an der Schenke gekauft werden. Einmal im Jahr strömen noch vor Tagesanbruch Hunderte Tänzer-Innen in bayerischer Tracht oder Kostümen aus der Zeit um 1900 zum Kocherlball. Benannt wurde dieser nach einem Brauch der Münchner Dienstboten (unter einem »Kocherl« verstand man damals eine Köchin), die sich vor dem Ersten Weltkrieg an schönen Sommersonntagen vor Beginn der Arbeit – also vor 7 Uhr morgens – hier zum Tanzen trafen. Inzwischen ist dieses »Event« leider zu einem touristisch genutzten Rummel verkommen. In der Adventszeit findet man hier am Turm einen der großen Münchner Christkindlmärkte.
Ein Monopteros ist ein Rundtempel im griechischen Stil. In München gibt es sowohl im Englischen Garten als auch im Nymphenburger Schlosspark ein solches Tempelchen. Beide wurden von Leo von Klenze im Auftrag König Ludwigs I. errichtet. Im Winter kann am Monopteros bei entsprechender Schneelage natürlich gerodelt werden, wenn auch die Hänge nicht sonderlich lang sind.
2Durch den Englischen Garten
Ausgedehnte Tageswanderung durch Münchens grüne Oase
Der Englische Garten gehört für München-Wanderer zum Pflichtprogramm – vom Hofgarten bis zu den Isarauen, in denen inzwischen der Biber wieder heimisch geworden ist, in dem Rothirsche leben und der als grünes Band bis nach Freising zieht. Ganz so wild lassen wir es aber nicht angehen, diese Tour kann eher als ausgedehnterer Spaziergang betrachtet werden: Sie führt vom Odeonsplatz zum Aumeister und wieder zurück.
Tourencharakter
Überwiegend Kiespfade und Asphalt
Ausgangs-/Endpunkt
U-Bahnhof Odeonsplatz (U3, U6). GPS: 48.14237, 11.57766
MVV
Man kann die Tour an allen U-Bahnhöfen zwischen Odeonsplatz und Fröttmaning (U6 und z. T. U3) unterbrechen.
Einkehr
Siehe Vorschläge bei Tour 1
Durch den Hof- zum Englischen GartenVom U-Bahnhof Odeonsplatz (Ausgang C oder D) spazieren wir zuerst in den Hofgarten. Wenn wir die Feldherrnhalle und die Theatinerkirche noch nicht kennen, wäre das eine gute Gelegenheit zu einem Besuch. Wir durchqueren den Hofgarten, werfen dabei einen kurzen Blick auf die Bayerische Staatskanzlei, den Amtssitz des bayerischen Ministerpräsidenten im früheren Armeemuseum. Dann gehen wir am Prinz-Carl-Palais, dem heute nur noch für Repräsentationszwecke genutzten ehemaligen Amtssitz des bayerischen Ministerpräsidenten, vorbei durch die Fußgängerunterführung, die uns in den Englischen Garten bringt.
Zum Kleinhesseloher See Noch vor dem kleinen Teich, auf dessen Insel das Japanische Teehaus steht, schwenken wir nach links. Nun folgen wir dem Weg auf der Westseite des Parks, der direkt unterhalb der Kante der Altstadtterrasse entlangführt. Wir kommen am Milchhäusl-Kiosk vorbei (wo es natürlich auch andere Getränke gibt), überqueren die breite Teerstraße, auf der die städtischen Busse den Englischen Garten durchqueren, und erreichen am Schwabinger Bach entlang den Kleinhesseloher See. Wir gehen zwischen dem See und dem Isarring weiter bis zur Fußgängerbrücke, die uns in den Nordteil des Englischen Gartens, die Hirschau, bringt. Wir halten uns weiterhin rechts neben dem Schwabinger Bach und erreichen, nachdem wir an der Schwabinger Bucht vorbeigekommen sind, den Aumeister. Hier ist mal wieder eine zünftige Brotzeit in einem Münchner Biergarten angesagt, d. h., dass man seine Brotzeit selbst mitbringen kann und nur die Getränke beim Wirt kaufen muss.
Auf einer kleinen Insel im Eisbach liegt idyllisch das Japanische Teehaus Kanshoan.
Idylle am Schwabinger Bach
RückwegAnschließend machen wir uns auf den Rückweg. Dazu gehen wir über die Brücke, biegen zweimal links ab und stehen nach etwa einem halben Kilometer vor dem Entenfallweiher. Auf dem kleinen Weg direkt neben ihm kommen wir schließlich zur St.-Emmeram-Brücke. Nun wandern wir die Isar aufwärts und erreichen nach einem weiteren Kilometer die Wehranlage Oberföhring.
Als Weiterweg empfiehlt sich der Kiesweg neben der Isar, bis wir auf die Gyßlingstraße treffen. Bei der ersten Möglichkeit biegen wir rechts ab und gelangen so zum Mini-Hofbräuhaus, einer kleinen Wirtschaft, bei der sich vor allem Hundefreunde einfinden. Unser Weg führt weiter zum Oberstjägermeisterbach, dem wir bachaufwärts folgen, bis wir kurz nach der Wirtschaft Hirschau den Isarring erreichen. Neben einer Autostraße erreichen wir durch eine Unterführung wieder den Südteil des Englischen Gartens. Weiter am Oberstjägermeisterbach entlang gelangen wir zur Wirtschaft am Chinesischen Turm mit Gelegenheit zur Einkehr.
Berühmte EisbachwelleIn Richtung Süden spazierend kommen wir zum Eisbach, den wir an der Brücke in der Nähe der Sportanlage Am Hirschanger überqueren und so zur weltberühmten Eisbachwelle an der Prinzregentenstraße gelangen. Hier ist eine Pause unumgänglich, müssen wir doch den Surfern zuschauen, die selbst im Winter versuchen, ihre Welle zu bezwingen. Der Kiosk »Fräulein Grüneis« daneben, eine ehemalige Bedürfnisanstalt, wartet mit Kaffee und Kuchen auf.
Auf der anderen Bachseite wandern wir zur Kreuzung Schwabinger Bach/Eisbach und vorbei am Japanischen Teehaus zur Unterführung unter dem Altstadtring. Den Weg durch den Hofgarten zurück zum U-Bahnhof Odeonsplatz kennen wir schon.
Varianten
Im Englischen Garten sind viele verschiedene Varianten möglich, eine so schön wie die andere. Also eigene Wege ausprobieren!
Surfen in München: die weltberühmte Eisbachwelle
Wissenswertes
Der Münchner Hofgarten entstand ab 1613 außerhalb der damaligen Stadtbefestigung im Norden der Residenz unter Herzog Maximilian I., dem späteren ersten Kurfürsten von Bayern. Zentrum des Renaissancegartens ist der 1615 errichtete Pavillon. Er wird heute von einer Kopie der »Tellus Bavarica« bekrönt (nicht der Göttin Diana, wie man in manchen München-Führern lesen kann), einer monumentalen Bronzefigur, die die Reichtümer Bayerns (Getreide, Wild, Wasser, Salz) verkörpert.
Im Jahr 1811 wurde der Dienstsitz des königlichen Aujägermeisters in den Nordteil des Englischen Garten verlegt, dort, wo sich heute die Wirtschaft Aumeister befindet. Hier wurden damals die Teilnehmer der Hofjagden und auch Spaziergänger