Oft kommen wir so, auch bedingt durch Zufälle (auch wenn es sie nicht gibt), in Situationen, die wir uns so niemals ausgesucht hätten.
Gerade da ist es wichtig, dass Unternehmer Augen und Ohren offenhalten und ihre Aufmerksamkeit auch nach außen richten, um Signale wahrnehmen zu können, ein Gespür dafür zu entwickeln, ob sich relevante Veränderungen ankündigen oder einfach, um auf das Unvorhergesehene vorbereitet zu sein. Ich denke, dass das allen Unternehmern grundsätzlich klar ist. Aber nur, weil man es weiß, heißt das noch lange nicht, dass man es auch tut. Denn wer mit dem »Überleben« des Alltags zur Gänze beschäftigt ist, hat weder die Zeit noch die Kraft und Energie, seinen Blick nach außen zu richten. Die Aufgabenstellung im Unternehmen ist an sich schon herausfordernd genug, aber es gibt ja – wie wir im ersten Kapitel gesehen haben – noch jede Menge weitere Überraschungen, die von außen über Ihr Unternehmen hereinbrechen können.
Wenn Sie ausschließlich mit »Überleben« beschäftigt sind, dann spielen Sie permanent Feuerwehr und können bestenfalls Symptome behandeln. Ja, alle Reklamationen werden dann brav erledigt. Aber es bleibt keine Zeit, zu überlegen, warum es zu diesen Reklamationen überhaupt gekommen ist und darüber nachzudenken, wie solche Fehler in Zukunft verhindert werden könnten. Die einfachste Lösung ist natürlich, dem betreffenden Mitarbeiter vor Ort die Schuld zu geben. Wir werden dieses leider sehr übliche Gebaren später noch im Detail behandeln. Aber so viel kann ich jetzt schon anmerken: Meist liegt es nicht am einzelnen Mitarbeiter, wenn Fehler passieren! Aber das Nachdenken über Fehlerquellen, das Besprechen mit Mitarbeitern und Kunden, das entsprechende Schulen der Mitarbeiter kostet nun einmal Zeit und Energie. Und in diesem Fall handelt es sich nur um ein kleines Detail. Für das Nachdenken über und das Planen von zukünftigen Aktivitäten ist noch viel, viel mehr Zeit und vor allem Energie zu investieren. Und die Betonung liegt dabei eindeutig auf dem Wort INVESTIEREN!
Gehen Sie nun bitte in sich und überlegen Sie schonungslos, wie Ihre persönliche Situation sich darstellt:
Eine Frage der Robustheit:
Auf einer Skala von 0 bis 10, wie viel Zeit haben Sie, um über Ihr Geschäft nachzudenken, sich zu informieren und weiterzubilden und sich mit anderen Leuten darüber auszutauschen (0 = gar keine Zeit, praktisch nie … 10 = ich nehme mir viel Zeit und mache das regelmäßig)?
0‐‐‐1‐‐‐2‐‐‐3‐‐‐4‐‐‐5‐‐‐6‐‐‐7‐‐‐8‐‐‐9‐‐‐10
Auf einer Skala von 0 bis 10, wie viel Zeit verbringen Sie mit Ihrer Familie (0 = gar keine Zeit, meine Beziehung ist schon in die Brüche gegangen oder geht gerade in die Brüche … 10 = ich nehme mir viel Zeit für meine Familie, es gibt praktisch keine Beschwerden, dass ich zu wenig Zeit hätte)?
0‐‐‐1‐‐‐2‐‐‐3‐‐‐4‐‐‐5‐‐‐6‐‐‐7‐‐‐8‐‐‐9‐‐‐10
Auf einer Skala von 0 bis 10, wie viel Zeit bleibt Ihnen für sich selbst, für Ihre Hobbys und privaten Interessen (0 = gar keine Zeit, meine Hobbys und Freunde habe ich in den letzten Monaten/Jahren komplett vernachlässigt … 10 = ich nehme mir viel Zeit für meine Hobbys und meine sozialen Kontakte)?
0‐‐‐1‐‐‐2‐‐‐3‐‐‐4‐‐‐5‐‐‐6‐‐‐7‐‐‐8‐‐‐9‐‐‐10
Ich gehe davon aus, dass Sie ehrlich zu sich selbst waren. Überall dort, wo Sie fünf oder weniger Punkte haben, brennt der Hut! Da herrscht dringender Handlungsbedarf.
Aber nicht nur externe Faktoren und die Vielfalt und Komplexität aller Aufgaben machen uns das unternehmerische Leben schwer. Auch wir selbst stehen uns in unserer Rolle als Unternehmer oft selbst heftig im Weg. Wie es zu diesen Blockaden kommt und wie Sie sie lösen können, sehen wir uns im nächsten Kapitel an.
Robustheitscheck:
Die Vielfalt der Aufgaben und die damit verbundenen Komplexitäten sind für den einzelnen Kleinunternehmer grundsätzlich kaum mehr bewältigbar.
Die Transparenz und die Beschleunigung unseres Lebens durch das Internet führt dazu, dass Kunden immer »intelligenter« werden und ihre Ansprüche an Tempo und Qualität steigen.
Gute Mitarbeiter sind schwer zu finden. Und wenn sie gefunden wurden, ist es eine große Herausforderung, sie zu pflegen, zu entwickeln und sie im Unternehmen zu behalten.
Wir müssen akzeptieren, dass wir nicht alles kontrollieren können.
Wenn alle Energie in die Aufrechterhaltung des laufenden Geschäftes fließt, dann können Fehler nur noch korrigiert werden. Es bleibt keine Zeit, die Ursachen für die Fehler zu finden.
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