Bereites Herz: und wenn ich Dich belüde
Begreifst Du, wie ich rätseln muss
Da ich Dir schrieb, sprang Saft
Aus unbeschreiblicher Verwandlung stammen
Heb mich aus meines Abfalls Finsternissen
O schöner Glanz des scheuen Spiegelbilds
Ach, an ihr und ihrem Spiegelbilde
Immer wieder aus dem Spiegelglase
So lass uns Abschied nehmen wie zwei Sterne
Mehr nicht, als das Warmsein eines Rings
Aber versuchtest Du dies: Hand in der Hand mir zu sein
Als Du mich einst gefunden hast
Elegie an Marina Zwetajewa-Efron
Ihr Mädchen seid wie die Kähne
Noch ahnst Du nichts vom Herbst des Haines
Wie kam, wie kam aus Deinem Schoß
Auch Du hast es einmal erlebt, ich weiß
Ihr Mund ist wie der Mund an einer Büste
Sinnend von Legende zu Legende
Liebende und Leidende verwehten
Wir sind ja. Doch kaum anders als den Lämmern
Noch ruf ich nicht. Die Nacht ist lang und kühl
Wie wenn ich, unter Hundertem, mein Herz
Der Dich liebte, mit verlegner Pflege
Der Sänger singt vor einem Fürstenkind
ICH MÖCHTE DIR EIN
LIEBES SCHENKEN
AUSGESUCHTE
LIEBESGEDICHTE
LIEBES-LIED
Wie soll ich meine Seele halten, dass
sie nicht an Deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über Dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn Deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, Dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Spieler hat uns in der Hand?
O süßes Lied.
WARST DU’S, DIE ICH IM STARKEN TRAUM UMFING
Warst Du’s, die ich im starken Traum umfing
und an mich hielt – und der ich mit dem Munde
ablöste von der linken Brust ein Ding,
ein braunes Glasaug wie von einem Hunde,
womit die Kinder spielen …, oder Reh,
wie es als Spielzeug dient? – Ich nahm es mir
erschrocken von den Lippen. Und ich seh,
wie ich Dir’s zeige und es dann verlier.
Du aber, die das alles nicht erschreckte,
hobst Dein Gesicht, als sagte das genug.
Und es schien schauender, seit die entdeckte
geküsste Brust das Auge nicht mehr trug.
DAS LIED DER WITWE
Am Anfang war mir das Leben gut.
Es hielt mich warm, es machte mir Mut.
Dass es das allen Jungen tut,
wie konnt ich das damals wissen.