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Der Televisionär


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      Drei Jahre später, zur 750-Jahr-Feier Berlins, nahm Wolfgang Menge eine erheblich problematischere Vergangenheit ins Visier: das Alltagsleben in der nationalsozialistischen Reichshauptstadt zwischen 1938 und 1944 und den aus den Erfahrungen des nachfolgenden Zusammenbruchs resultierenden Identitätsverlust einer ganzen Generation.

      Für den Zweiteiler Reichshauptstadt privat – und die dazugehörigen vier Folgen Sittenspiegel – recherchierten der Autor und sein Redakteur-Regisseur Horst Königstein bei noch lebenden Zeitzeugen:

      Wer Reichshauptstadt privat damals sah, erlebte die Darstellung einer Generation von Vergesslichen auf der Suche nach der verlorenen Zeit, ein Protokoll ihres vergeblichen Erinnerns. Gerade in der virtuosen Handhabung der semi-dokumentarischen Form demonstrierten Menge und Königstein die Unmöglichkeit der angestrebten ›Vergegenwärtigung‹. Den Geschichtsverlust, den das Fernsehspiel überwinden wollte, führte es treffend vor, mit Szenen und Sätzen, die man als Nachgeborener nicht so schnell vergessen konnte. Das private Leben ›unter Hitler‹ jedoch blieb unvorstellbar – und sei es selbst, wie im Falle der Helden Anna und Kurt, das eigene gewesen: