Heinz Rüegger

Über selbstbestimmtes Sterben


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       Um dem Anliegen einer geschlechtersensiblen Sprache gerecht zu werden, werden abwechslungsweise männliche und weibliche Sprachformen verwendet, wobei in beiden Fällen das andere Geschlecht jeweils mitgemeint ist.

      Erste Auflage Herbst 2020

       Alle Rechte vorbehalten

       Copyright © 2020 by rüffer&rub Sachbuchverlag GmbH, Zürich

       [email protected] | www.ruefferundrub.ch

      Bildnachweis: Cover, Kapitelseiten: © Anna Volotkovska | 123rf.com Porträt Rüegger: © Monika Stock Porträt Kunz: © Stadtspital Waid und Triemli

      Design E-Book: Clara Cendrós

      ISBN Book: 978-3-906304-70-0

       ISBN E-Book: 978-3-906304-76-2

       Vorwort

       1. Zur Entwicklung des Sterbens

       Sterben als fremdverfügtes Schicksal

       Medikalisierung des Sterbens

       Vom Kampf gegen den Tod zum Einsatz für ein friedliches Sterben

       2. Selbstbestimmtes Sterben zwischen Forderung und Zumutung

       Die Angst vor medizinischer Übertherapie und die Einforderung des Rechts auf den eigenen Tod

       Medizinische Lebensende-Entscheidungen

       Selbstbestimmung beim Sterben als Zumutung für die Sterbenden

       Moralisierung des Sterbens: das eigene Sterben verantworten müssen

       3. Selbstbestimmung als zentraler ethischer Wert

       Begriffliche Klärung

       Relative Selbstbestimmung

       Voraussetzungen von Selbstbestimmung

       Aktuelle und antizipierte Selbstbestimmung

       Stellvertretende Entscheidungen

       Grenzen der Selbstbestimmung

       4. Schwierigkeiten des Entscheidens über Leben und Tod

       Das Ideal eines guten Sterbens

       Die Frage nach der rechten Zeit zum Sterben

       Entscheidungsfindung in Grenzsituationen

       5. »Ars moriendi« – sich mit der eigenen Sterblichkeit anfreunden lernen

       Leben lernen heißt sterben lernen

       Aspekte einer Vorbereitung auf das Sterban

       6. Über Rahmenbedingungen und Rollen

       Rechtliche Bestimmungen

       Rollendifferenzierung unter den Beteiligten

       Ärztliche Information und Kommunikation

       Freiheit von Druck durch das Umfeld

       Gesprächspartner

       7. Sterben: Entscheiden und Geschehenlassen

       Selbstbestimmung als aktives und passives Geschehen

       Sterben zwischen Schicksal und Machsal

       8. Zu guter Letzt

       Anhang

       Glossar

       Anmerkungen

       Literaturverzeichnis

       Autoren

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      Die Entwicklung der modernen Medizin hat dazu geführt, dass der Prozess des Sterbens immer mehr mit medizinischen und existenziellen Fragen verbunden ist, die von der betroffenen Person entschieden werden müssen: Welche therapeutische Option will ich noch? Wie lange soll gegen ein mögliches Sterben angekämpft werden? Welchen Preis an Einbuße von Lebensqualität und an zunehmender Gebrechlichkeit bin ich bereit, für ein gewisses Maß an Lebensverlängerung zu bezahlen? Welche Ziele möchte ich in meinem Leben noch erreichen und wann ist der Zeitpunkt gekommen, um das Sterben zuzulassen?

      Wir haben heute die Möglichkeit, in beeindruckendem Maße selbst zu bestimmen, wann für uns die Zeit zum Sterben gekommen ist. Das ist gegenüber früher ein Zugewinn an Freiheit. Selbstbestimmtes Sterben ist zum neuen Paradigma unter den Rahmenbedingungen eines modernen Gesundheitswesens und einer hoch entwickelten Medizin geworden. Allerdings liegt in solcher Selbstbestimmung nicht nur ein Angebot an Freiheit. Sie erweist sich zugleich als Zumutung für Sterbende. Denn es ist gar nicht immer so einfach, herauszufinden, was man denn eigentlich will, was in einer konkreten Situation für einen stimmig ist und wie man sich entscheiden soll. Ja, manche empfinden die Herausforderung selbstbestimmten Sterbens schlicht als eine Überforderung, als eine Freiheit, die man so gar nicht unbedingt ausleben will.

      Für Ärzte war es über lange Zeit indiskutabel, dass ihr Auftrag primär darin besteht, den Tod zu bekämpfen und Leben –