Burkhard Lohrengel

Verfahrenstechnik für Dummies


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Diesen Zustand erleben Sie häufig im Herbst: die Luft enthält mehr Feuchtigkeit, als sie bei der Temperatur aufnehmen kann, die Feuchtigkeit fällt als Nebeltröpfchen aus.

      Aus der absoluten Luftfeuchtigkeit f und der Sättigungsmenge f max kann die relative Feuchte ϕ bestimmt werden:

      (2.15)relative Feuchtigkeit phi equals StartFraction absolute Luftfeuchtigkeit Over normal upper S ModifyingAbove normal a With two-dots ttigungsmenge EndFraction equals StartFraction f Over f Subscript max Baseline EndFraction period

      Die relative Luftfeuchtigkeit wird in % angegeben.

      

Dieses Phänomen ist jedem bekannt. Im Winter ist die Außenluft kalt und daher sehr trocken. Diese sehr trockene Luft strömt dem Wohnbereich zu und wird hier auf die behagliche Raumtemperatur erhöht. Die absolute Feuchtigkeit f ändert sich dann natürlich nicht, die Menge an Wasser in der Luft bleibt gleich. Da die warme Luft aber mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit ϕ. Das hat zur Folge, dass die Luft insgesamt trockener wird, sodass sich zum Beispiel Parkettböden zusammenziehen, ihnen fehlt die erforderliche Feuchtigkeit. Die Fugen zwischen den einzelnen Dielen werden immer größer. Abhilfe schafft hier nur eine Befeuchtung der Raumluft.

      

Das umgekehrte Beispiel finden Sie auf den Kanarischen Inseln, zumindest auf denen, die über hohe Berge verfügen, also nicht Lanzarote und Fuerteventura. Hier weht jahrein, jahraus der Passatwind. Dieser lädt sich über dem Meer mit viel Feuchtigkeit auf. Der Passatwind weht immer in südwestlicher Richtung, trifft also auf die Nordostseite der Inseln. Der Wind sieht sich mit einem Mal vor einem hohen Hindernis, den über 1500 m hohen Bergen. Der Passatwind hat nur eine Möglichkeit: drüber, ausweichen geht nicht! Je nach Höhe der Berge muss die Luft also um mindestens 1500 m aufsteigen. Da die Luft im Mittel pro 100 m um 0,5–1 °C abkühlt, sinkt die Temperatur der aufsteigenden Luft immer weiter ab. Dadurch steigt die relative Feuchte immer weiter an. In einer bestimmten Höhe ist dann die Sättigungsfeuchte erreicht, es bilden sich Wassertröpfchen, die aus der Luft ausfallen. Die Nordseite der Kanarischen Inseln ist daher grün, hier leben die Einheimischen, da hier der zum Überleben notwendige Ackerbau möglich ist (und Wasser zum Trinken und Waschen gibt es auch). Auf der anderen Seite der Berge erwärmt sich die Luft beim Absinken auf Meereshöhe wieder, die relative Feuchtigkeit nimmt ab. Die Luft wird immer trockener. Auf der Südseite der Inseln wohnen daher die Touristen, hier ist es immer schön sonnig. Zeit für den Nachmittagsschlaf am Strand, während es auf der anderen Inselseite regnet und die Einheimischen ihre Felder bestellen.

      

Daher trocknet Wäsche ohne Ihr Zutun. Das Wasser aus der nassen Wäsche verdunstet in die Luft, da diese noch nicht wassergesättigt ist. Das geht umso schneller, je trockener die Luft ist.

      Als Tautemperatur wird die Temperatur bezeichnet, auf die Luft und Wasserdampf im untersättigten Zustand abgekühlt werden müssen, um die Sättigungskurve zu erreichen. Eine Unterschreitung der Tautemperatur hat unweigerlich einen Wasserniederschlag zur Folge.

      Das Volumen eines trockenen Gases V t kann nach der Boyle-Mariotte-Gleichung bei konstantem Druck p aus dem Gesamtvolumen V des feuchten Gases berechnet werden:

      (2.16)upper V Subscript normal t Baseline equals StartFraction upper V dot left-parenthesis p minus p Subscript normal upper H 2 normal upper O Baseline right-parenthesis Over p EndFraction period

      Dazu müssen Sie nur den Sättigungsdruck des Wasserdampfs p Subscript normal upper H 2 normal upper O bei gegebener Temperatur bestimmen. Dieser kann aus Dampfdrucktafeln abgelesen werden.

      Reales Gas

      Für ein Mol eines idealen Gases muss gemäß Formel 2.6 gelten:

      (2.17)StartFraction p dot upper V Over upper R overTilde dot upper T EndFraction equals n equals 1 period

      Es existieren mehrere Möglichkeiten, das Verhalten eines realen Gases zu beschreiben. Im einfachsten Fall wird die ideale Gasgleichung durch einen Korrekturfaktor (Realgasfaktor Z) an die realen Verhältnisse angepasst:

      (2.18)p dot upper V equals upper Z dot n dot upper R overTilde dot upper T period

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T / K 273,15 373,15 473,15
p / Pa
1 · 105 0,999 1 1
10 · 105 0,994 1,001 1,003
50 · 105 0,978 1,009 1,017
100 · 105 0,970 1,024 1,038
1000