Maria im Sand
Schwarzach und Sommerach Für die Weiterfahrt geht es vom Rathaus am Stadtbach entlang und wir biegen kurz vor dem Main links in die Straße Am Maintor ein. Jetzt radeln wir entlang der Stadtmauer und bleiben dann geradeaus Richtung Industriegebiet. Ab hier würden uns die offiziellen MainRadweg-Schilder nach Schwarzach lotsen, dabei radelt man auf einem Radweg, der jedoch nur wenige Meter von einer großen Bundesstraße abgetrennt verläuft. Eine schnelle, aber für uns wenig verlockende Aussicht. Viel schöner, aber eben nicht der offizielle Radweg, ist der direkte Mainuferweg, wobei er bei und nach Hochwasser feucht sein kann und überdies auf einem naturbelassenen Untergrund verläuft. Dafür biegen wir am Parkplatz beim Edeka nach rechts und queren an der Aral-Tankstelle die Straße. Auf der anderen Seite geht es »An der Mainlände« abwärts zum Fluss, nach dem Wohnmobil-Stellplatz folgen wir dem Uferweg. So kommen wir am großen Baggersee, dem Kleidersee und der Staustufe vorbei zum eigentlichen Mainweg. Er bringt uns recht ruhig zur Brücke bei Schwarzach. Hier queren wir den Main und radeln dann in einer Schleife auf den MainRadweg hinunter. An der Mündung der Kleinen Schwarzach lohnt sich nach rechts ein Abstecher zur großen Benediktinerabtei Münsterschwarzach. Ihre beiden dunklen Türme sind schon von Weitem zu sehen. Münsterschwarzach war eines der großen Benediktinerklöster am Main. Nach der Säkularisation ist es völlig zerfallen. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann ein Wiederaufbau des Klosters. Die neue Klosterkirche mit ihren vier Türmen erinnert vor allem in ihrem Inneren beim ersten Hinsehen an die Zeit der Romanik. Den Chorraum dominiert ein überlebensgroßes Kruzifix, das vor allem durch die geschickte Beleuchtung den Blick auf sich zieht. Nach dem Besuch geht es auf dem MainRadweg weiter, wobei wir ab Gerlachshausen eigentlich nur noch dem Mainkanal folgen, der Fluss wendet sich hier nach links. Ein Stück nach der nächsten Schleuse müssen wir aufpassen und uns rechts leicht bergauf auf den schlechteren Weg begeben. So kommen wir zur Brücke und können nach links den Kanal queren. Sommerach ist ausgeschildert. Über Felder mit vielen Obstbäumen erreichen wir den malerischen Weinort durch das Schwarzacher Tor. Das Dorf mit seinen heimeligen Fachwerkhäusern und den vielen Weinschänken ist ein Eldorado für Weinliebhaber und Genießer. Nach der Pause verlassen wir Sommerach vom Kirchplatz aus in die Nordheimer Straße. Bei ihrem Linksknick wählen wir rechts die Raiffeisenstraße (Schild »Volkach über Baumallee«) und verlassen schließlich den Ort auf der Weinstraße.
Der Herbst färbt die grünen Weinberge blau.
Baumallee und Riemenschneider Gleich am Ortsende beginnt die Baumallee, unzählige Apfel-, Birn- und Zwetschgenbäume säumen den Radweg. Mirabellen, Kirschen, Renekloden oder der Speierling mischen sich dazu. So gibt es ab dem frühen Sommer fast immer etwas zu naschen. Ein Geschenk der Natur und zahlreicher Baumpaten. Die Bäume begleiten uns zur nächsten Brücke, an der wir wieder den Kanal queren, und dann ist es nicht mehr weit nach links am Kanal entlang nach Volkach. Bevor wir uns zum Abschluss am Marktplatz noch den einen oder anderen Schoppen gönnen, ist ein Abstecher zur bereits sichtbaren Wallfahrtskirche Maria im Weingarten sehr zu empfehlen. Sie ist schnell ein Stück weiter über den Radweg erreicht (von Ende Mai bis Oktober täglich 10–17 Uhr, dann nur Freitag/Samstag/Sonntag geöffnet, Januar/Februar geschlossen). Die bis ins späte Mittelalter zurückgehende Ausstattung der Kirche ist weitgehend erhalten geblieben. Der absolute Höhepunkt ist die Madonna im Rosenkranz, die Tilmann Riemenschneider um 1520 geschaffen hat. Die Muttergottes schwebt unter dem Chorbogen. Ihre feingliedrigen Hände tragen das Jesuskind. Ein Strahlenkranz, in dem musizierende Engel schweben, umgibt die Figur.
Maria im Sand ist einer der wichtigsten Wallfahrtsorte des Bistums Würzburg. War es ursprünglich nur ein Bildstock, zu dem Not leidende Menschen pilgerten, um im Gebet Hilfe zu erlangen, so wurde es im Laufe der Jahrhunderte eine respektable Kirche. Der rundum zugängliche Gnadenaltar macht das Gnadenbild von drei Seiten her sichtbar.
Ausgangs- und Endpunkt: Marktplatz Volkach
Tourencharakter: Eine etwas längere und hügelige Rundtour, die im ersten Abschnitt bis Neuses einige Steigungen aufweist. Meist auf bequemen Radwegen, kleinen Nebenstraßen; nur in den Orten ist mit Autoverkehr zu rechnen.
Bahn: Keine Möglichkeit, die Mainschleifenbahn ist nur mehr eine Museumsbahn.
Auto: Volkach ist über die Autobahn A 3 Nürnberg–Würzburg, Ausfahrt Kitzingen/ Schwarzach über Schwarzach zu erreichen. Große Parkplätze vor und nach dem Kreisverkehr.
Übernachtung: Mitten am Volkacher Marktplatz befindet sich in einem romantischen Fachwerkhaus das kleine Hotel und Restaurant Behringer. In einigen der gerade einmal 16 modern eingerichteten Zimmer schläft man unter uralten Holzbalken (www.hotelbehringer.de).
Einkehr: In Volkach, Dettelbach und in Sommerach gibt es viele Möglichkeiten. In Sommerach sind der Gasthof zum Weißen Lamm und die Villa Sommerach mit ihrem traumhaften Gartenambiente und den guten Weinen sehr zu empfehlen. Für Radler ein guter Treff ist das Vivendi Café und Weinbistro in Dettelbach: leckere fränkische Küche samt Flammkuchen.
Information: www.volkach.de
Ein Teil der Tour verläuft verkehrsfrei auf den Wirtschaftswegen durch die Weinberge.
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Von Höchstadt durch den Aischgrund
Kräuter und Karpfen
Mitten durch die malerische Teichlandschaft des Aischgrunds führt diese Radtour. Sie kombiniert in einer herrlichen Runde ein Teilstück des beliebten Aischradweges mit einer Kräutererkundung und dem Uehlfelder Karpfenweg.
Der Aischgrund mit seinen vielen Hunderten an Fischteichen, in denen vor allem Karpfen gezüchtet werden, ist nicht nur wegen seiner landschaftlichen Vielfalt, sondern auch wegen seiner großen Storchenpopulation bekannt. Dazwischen passieren wir fränkische Kräuterfelder, die reich an Zitronenmelisse, Sonnenhut oder Meerrettich sind. Zum Abschluss wartet noch das nette Städtchen Höchstadt auf einen Besuch.
Von Höchstadt nach Lonnerstadt. Gleich zu Beginn der Radtour bewundern wir die wunderschön geschwungene alte Steinbrücke, die in Höchstadt über die Aisch führt. Parallel dazu quert die neue Autobrücke den Fluss, aber natürlich ist es viel malerischer, über das Kopfsteinpflaster der alten Brücke in Richtung Altstadt zu rumpeln. Unmittelbar nach der Brücke biegen wir links ein. So befinden wir uns außerhalb der Altstadtmauer und fahren auf einem schmalen Weg zwischen dem Fluss und dem ehemaligen Schloss, in dem sich heute das Landratsamt befindet. Durch die niedrigen Torbögen beginnt unser Radweg gleich einmal spannend, aber Achtung: langsam fahren und unbedingt Kopf einziehen! Im kleinen Park halten wir uns dann links und folgen der Radwegbeschilderung nach Lonnerstadt. Kaum sind wir auf den Feldern, zeigt das Rad-Symbol nach rechts; an dieser Stelle darf man es ignorieren und einfach geradeaus