Melanie Müller

Das skurrile Leben der Myriam Sanders


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Pullovern werden gerade von der streng anmutenden Selekteurin des BDSM Clubs sorgfältig gemustert. Aufgrund ihrer zu unauffälligen Kleidung bittet sie die Männer freundlich, aber bestimmt zu gehen. Die Türpolitik des KitKat Clubs oder Kitty, wie es in der Szene genannt wird, gilt als sehr streng. Auffällige und freizügige Kleidung ist Voraussetzung. Der Dresscode ist laut Eigenaussage «geschlechtsbewusst». Auch Myriam und Nadine, in ein schwarzen Gothikkleid gehüllt, werden von Kopf bis Fuß gemustert. Aber dann bereitwillig eingelassen.

      Innen angekommen, gibt es im Eingangsbereich die Möglichkeit, sich umzuziehen. Wer direkt von der Arbeit herkommt, bringt einfach seine Wechselsachen mit und zieht sich direkt vor der Kasse und Garderobe um. Der vordere Teil des BDSM-Clubs ist, im Vergleich zum Rest, sehr hell, mit alten Holzdielen, Betten und Sofas, einem beleuchteten Pool und einer kleinen Bar ausgestattet.

      In der einen Ecke sitzt ein älterer Mann, so, wie Gott ihn schuf, in einem Rattan-Korbsessel und spielt fröhlich an sich herum. In der anderen Ecke unterhalten sich zwei Frauen in Netzoberteilen und Mini-Latexröcken auf einem weißen Bett und trinken Champagner. An der Bar mixen halbnackte Barkeeper Drinks, die durch gedimmte Lampen, die überall an den Wänden angebracht sind, im Dunkeln leuchten. In allen Räumen sind mit kräftigen Neonfarben kleine, anzügliche Kunstwerke an die Wände gemalt.

      Myriam und Nadine setzen sich an die Bar, bestellen zwei Gläser Single Malt und schauen sich das bunte Treiben aus nächster Nähe an. Auf der Tanzfläche im Hauptbereich des BDSM-Clubs feiern die unterschiedlichsten Menschen zu Trance-, House- und Elektro-Musik zusammen. Etwa 3000 Besucher kommen durchschnittlich übers Wochenende ins Kitty – von der Krankenschwester über den Manager und Rechtsanwalt bis hin zu Schwulen, Lesben, Lackfetischisten, Pornostars und Promis ist alles dabei. Nicht, um gesehen zu werden, sondern vor allem, um Spaß zu haben.

      Myriam fällt sofort ein nacktes, älteres Ehepaar auf, das in ihrem Tanzrausch die Hälfte der Tanzfläche für sich einnimmt. Dicht daneben haben mehrere Männer in Korsetts, High Heels, Latexkostümen und bunten String-Tangas einen Kreis um eine junge Frau gebildet. Sie trägt einen Lack-Leder-Bikini und tanzt hingebungsvoll an einer Strip-Stange. Zwischen den vielen freizügig gekleideten Partygästen blitzt plötzlich etwas auffallend Rotes hervor. Es ist ein junger Mann in einem Weihnachtsmannkostüm mit weißem Bart, Schlappen und einer Kaffeetasse in der Hand. Alles ist hier völlig normal, außer dem «Normalen». Was die Gesellschaft so als normal bezeichnet. Die Identität wird in BDSM Clubs an der Garderobe abgegeben.

      Nachdem die Beiden hier genug gesehen haben, gehen sie in einen Nebenraum. Dort tanzen zwei Männer in Lackkleidung neben einigen nackten Frauen und in den Sitzgruppen treibt es ein Pärchen wild. An der langen Holzbar arbeiten Kellnerinnen in freizügigen Militärkostümen. Eine große Gemeinschaftsspielwiese mit französischer Wand, das ist die Bezeichnung für eine Wand mit mehreren Löchern, in die Männer ihre Penisse stecken, um dann oral oder mit der Hand auf der anderen Seite, befriedigt zu werden. Das muss ein prickelndes Gefühl sein, nicht zu wissen, wer Hand an einen legt. Myriam schmunzelt.

      Und eine Sitzecke lädt zum Videos schauen und anderen Spielereien ein.

      Neben zahlreichen Fetischanhängern sind auch drei junge, eher unauffällig gekleidete Frauen unter den Partygästen. Die drei lassen sich von zwei älteren Herren auf ein paar Wodka-Shots einladen, flirten ein wenig mit ihnen und fangen dann plötzlich an, sie im Getümmel der Tanzfläche oral zu verwöhnen. Myriam schaut in Nadines Richtung: «Lust da mitzumischen?»

      «Mmh», brummelt sie. «Lass uns doch auch noch in den Keller gehen.»

      Gesagt, getan.

      Im Keller des Clubs finden sie zwei kleine SM-Spielzimmer. Hier hängt es ein großes Andreaskreuz und eine Art Liebesschaukel.

      «Ich habe gehört, dass es hier weder Publikum noch künstlerische Darsteller gibt, sondern jeder ist alles. Durch seine sexuellen Aktivitäten liefert das Publikum selbst die Show, wobei jeder einzelne selbst entscheidet, ob und inwieweit er sich in das Spektakel einbinden lassen will oder kann.»

      Nadine antwortet: «Wo hast du das denn gehört?»

      «Ich habe im Internet recherchiert!»

      Myriam grinst sie an. «Was schlägst du vor, dass wir machen?»

      «Mitten ins Getümmel werfen!»

      Mit diesen Worten dreht sie sich um, nimmt Myriams Hand und zieht sie auf die Tanzfläche. Es ist heiß und sie winden und drehen sich zu der Musik.

      Myriam selbst ist heiß und spürt ihre Lenden pulsieren. Ihre Hand wandert über Nadines Beine hoch zu ihrer Brust. Sie knetet die Brüste abwechseln sehr fest, Myriam weiß, dass Nadine ein wenig auf Schmerz steht. Sie starrt in ihre Augen, versinkt in ihnen und gibt sich Myriam ganz und vollständig hin. Myriams Hand steckt nun in Nadines Slip und sucht die heiße Liebesgrotte. Sie stöhnt auf, als Myriam ihre empfindlichste Stelle berührt. Ihre Lippen finden zueinander und saugen sich gegenseitig an ihren Zungen. Langsam schiebt Myriam Nadine während ihres Tanzes zu einer weichen Liege, unterpolstert ihren süßen Arsch mit einem Kissen und ihr Becken ragt nun hoch über ihren Körper. Was für ein Anblick! Ich weide mich an ihrer Unterwürfigkeit.

      Myriam holt ihren Dildo aus der Tasche und dringt ohne Vorankündigung in sie ein. Ein kurzer Schrei der Überraschung dringt aus Nadines Mund, dann ein Keuchen, als sich der Dildo seinen Weg in ihre Muschi bahnt. Myriam fickt sie kurz und heftig, entzieht sich ihr und bearbeitet ihre Klitoris sodann mit der Zunge. Ihr Keuchen wird immer lauter. Aber kurz vor ihrem Orgasmus beendet Myriam das Zungenspiel und dringt wieder mit ihrem Dildo in sie ein. Sie dreht fast durch vor Ekstase. Kurz bevor sie der Höhepunkt erreicht, zieht Myriam den Dildo aus Nadines Honigtöpfchen, wirft sie auf den Bauch, unterfüttert ihr Becken mit dem Kissen und dringt heftig mit dem Phallus in ihren Darm ein. Sie schreit, das stachelt Myriam noch mehr an. Heftig stößt sie in sie hinein. Bearbeitet mit der Hand ihre Klitoris und spürt, wie sich ihr Orgasmus in heißen Wellen durch ihren Körper fräst. Ihre orgastischen Schreie übertönen die laute Musik.

      Erschöpft liegt sie bäuchlings auf der Liege und Myriam streichelt ihren Rücken.

      «Wow, was war denn das? So hast du mich noch nie geliebt. Und die vielen Leute, die zuschauen, boah, ich glaube, ich hatte noch nie so einen geilen Orgasmus.»

      Sie dreht sich auf den Rücken und zieht Myriam zu sich heran, küsst sie kurz und heftig, wirft Myriam auf die Erde und reißt ihr den Rock vom Körper. So liegt sie ohne Höschen mit ihrer blanken Muschi vor Nadine und den vielen Menschen. Nadine leckt sich die Lippen, beugt sich langsam zu Myriam herunter, hebt ihre Beine hoch und vergräbt ihr Gesicht in ihrer Liebesgrotte. Überall spürt Myriam Nadines Zunge, auf ihrer Klitoris, in ihrer Liebeshöhle und an ihrem Anus. Ihre Zunge scheint überall zu sein. Dann spürt Myriam einen Finger in ihrer Grotte, dann zwei, dann drei, sie wird immer ausgefüllter und dann nimmt sie die ganze Hand. Sie dehnt Myriams Scheide und sie hat das Gefühl zu zerreißen. Durch ihr Zungenspiel empfindet Myriam den Dehnungsschmerz nicht besonders und es geilt sie total auf. Mehr, mehr, oh sie hat ihre ganze Hand in meiner Scheide.

      Langsam bewegt sie ihre Hand auf und ab und Myriam wird schier verrückt vor Geilheit. Jetzt hat sie ihre Hand ganz drin und mit geübten Zungenschlägen treibt sie Myriam auf ihren Orgasmus zu. Ihr Unterleib zieht sich zusammen und ein gewaltiger Orgasmus durchschüttelt ihren Körper.

      Nadine umarmt Myriam und hält sie fest. Zärtlich streichelt sie deren Körper.

      Puh, das war genial. Hätte nie gedacht, dass ich mal mit einer Partnerin Liebe vor so vielen Zuschauern praktiziere.

      Langsam lassen sie den Abend ausklingen und schauen nur noch zu, was die anderen so treiben. Myriam hält ein Glas Single Malt in der Hand und Nadine ein Glas Sekt. Sie beobachten, während sie sich streicheln.

      Eine neue Aufgabe

      Manchmal denkt Myriam, dass sie sich den falschen Beruf ausgesucht hat. Sollte sie lieber irgendwo in Anstellung gehen und ein regelmäßiges Gehalt beziehen? Fest für die Versicherung in der juristischen Abteilung arbeiten? Jeden morgen um sieben in die Tretmühle eines Unternehmens einsteigen, mit geregelten Mittagszeiten und Überstunden am Abend? Sie