Wilfried Bahnmüller

Leichte E-Bike-Touren Oberbayern


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       Anfahrt

      Fast alle Ausgangsorte der Touren lassen sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Das ist umweltverträglicher und erspart den Blechlawinenstau am Abend. Nur die Ausgangsorte zu den Touren 14 und 25 sind nicht ohne eigenen Pkw zu erreichen.

       Power gesucht!

      Es passiert einfach und meist sehr schnell! Auf einmal neigt sich die Akkuladung dem Ende zu. Dann macht Radfahren keinen Spaß mehr, denn E-Bikes sind im Verhältnis zu anderen Fahrrädern schwerer. Deshalb raten wir, vorrausschauend zu fahren. Wir haben im Tourencharakter immer angegeben, wenn uns in der zweiten Hälfte der Radrunde noch weitere Steigungen bevorstehen. Unser persönlicher Tipp: Zur Hälfte der Tour sollte der Akku noch nicht zur Hälfte leer sein, denn am Ende geht es immer schnell.

      Wer sich unsicher ist, ob seine Akkuladung reicht, packt auf jeden Fall sein Ladegerät, das heißt Kabel samt Spannungswandler, mit ein. Wir haben viele E-Bike-Ladestationen angegeben, aber fast immer muss man sein eigenes Ladegerät dabeihaben, denn die Ladestation ist oft nur eine klassische Steckdose. Unserer Erfahrung nach darf man seinen Akku eigentlich in jedem Café oder Wirtshaus aufladen, wenn man dort einkehrt und vorher höflich fragt: Es nennt sich »Lademöglichkeit bei Verzehr«. Wir haben noch nie eine Absage bekommen, selbst wenn wir uns in einer Eisdiele nur einen Eiskaffee genehmigt haben. Leider gibt es aber Radfahrer, die das als Selbstverständlichkeit voraussetzen. Eine freundliche Frage im Vorfeld vermeidet Missverständnisse. Die Ladezeiten muss man ebenfalls berücksichtigen, in einer Stunde ist ein leerer Akku leider noch nicht wieder voll. Eine gute Alternative kann ein zweiter Akku sein, den man einfach im Rucksack mitnimmt.

      Völlig easy im Ostallgäu

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      Abendstimmung am Auerberg mit den Bergen bei Füssen

      1Von Pfronten ins Tannheimer Tal

      Grenzerfahrung

       Grenzerfahrend sind wir heute zwischen Bayern und Österreich unterwegs. Begleitet von den beiden Gebirgsbächen Ach und Vils, umgeben von einer gigantischen Bergwelt und umringt von üppig blühenden Almwiesen radeln wir von Pfronten hinüber ins südlich gelegene Tannheimer Tal.

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       Tourencharakter

      Rundtour auf Nebenstraße und Radwegen mit einigen ungeteerten Wegabschnitten. Die Höhenmeter sind bis auf kleinere steilere Anstiege über die ganze Strecke verteilt, aber mit dem E-Bike gut zu schaffen.

       Ausgangs- und Endpunkt

      Eisstadion Pfronten

       GPS

      47.5793, 10.5527

       E-Ladestation

      Pfronten: Dorfweiher und Bahnhof Pfronten-Ried; Schattwald: Elektrizitätswerk/Schattwald 4

       Anfahrt

      ÖPNV: mit der Bahn bis zum Bahnhof Pfronten-Ried, von dort auf der B 310 Richtung Süden bis zur Abzweigung zur Eishalle am Adolf-Haff-Weg; PKW: über die A7 bis Ausfahrt Oy-Mittelberg, weiter auf der B 309 oder über München auf die B 17 bis Füssen und weiter auf der B 310 nach Pfronten. Durch Pfronten weiter auf der B 309 in Richtung Breitenbergbahn, dann aber ein Stück nach der Vilsbrücke rechts in den Adolf-Haff-Weg einbiegen. Die Frühlingsstraße bringt uns nach rechts zum Stadion und zu den Parkplätzen.

       Information

       www.pfronten.de

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      Entlang der Ache Wir starten am Eisstadion in Pfronten in der Frühlingsstraße. Wer mit dem Auto gekommen ist, radelt seine Fahrt zum Eisstadion zunächst retour, nämlich durch den AdolfHaff-Weg zur großen Tiroler Straße. Dieser folgen wir nun in südlicher Richtung und biegen kurz darauf am Alpenhotel Krone rechts in den Kienbergweg ein. Vorbei am Dorfweiher bleiben wir nun stets auf der Kienbergstraße und queren am Pfrontner Ortsende die Achtalstraße geradeaus in den Radweg. Schon sind wir mitten im Grünen und folgen der Beschilderung nach Grän entlang der kleinen Steinacher Ache. Angenehm ruhig plätschert der Fluss neben uns über Steinkaskaden und schnell erreichen wir die Fallmühle mit ihrem Gasthaus. Auch wenn die Einkehr in das hübsche und liebevoll dekorierte Gasthaus noch so sehr lockt, müssen wir erst noch ein bisschen Gas geben und Strecke machen. So folgen wir hinter dem Gasthaus dem leicht ansteigenden Weg in den Wald hinein und bleiben der Ache treu, die nun schon deutlich wilder ihren Anspruch auf einen richtigen Bergbach geltend macht. Es handelt sich jedoch nur um ein kurzes Zwischenspiel. Gleich geht es wieder deutlich sanfter und für uns nur noch leicht ansteigend an ihrem Ufer entlang. Langsam weitet sich das Tal und wir genießen die traumhaften Ausblicke auf den Aggenstein und die nahen Tannheimer Berge. Umgeben von herrlich blühenden Almwiesen stören wir uns dann auch nicht am Verlust des Bergbaches, der nun ein Stück entfernt ohne uns am Fuße der Berge weiterfließt. Kurz vor der Staatsgrenze endet unser Radweg und wir radeln auf der kleinen Nebenstraße weiter. Vorsichtig geht es über ein Viehgitter und dann sind wir schon im Engetal in einem wunderbaren Alpgebiet unterwegs. Kühe kreuzen die Fahrbahn und mit ihnen einige Fliegen. Also besser Mund zu, was uns im Angesicht der schönen Landschaft sicherlich schwerfällt. Dann steigt die Straße noch einmal etwas steiler an und am alten Zollhaus, der Enge, geht es hinüber ins Tannheimer Tal.

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      Der Radweg nach Tirol verläuft parallel zur Straße.

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      Pfronten im Ostallgäu besitzt viele Ortsteile, aber am Kirchturm von St. Nikolaus können wir uns immer orientieren.

       Einkehr

      Einige Möglichkeiten im Tannheimer Tal, etwa der Kiosk Haxlstopp bei Grän oder Beim Öfner in Innergschwend. In völliger Alleinlage unweit der wildromantischen Vils liegt die Alpe Kalbelehof auf einer grünen Almwiese direkt an unserer Radstrecke. Vor der Bergkulisse werden dort leckere Brotzeiten und hausgemachte Kuchen serviert – ein Rastplätzchen, das man nur mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreicht. Nur von Juni bis September geöffnet!

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      Perfekt liegt im letzten Drittel der Tour die Alpe Kabelehof an der Vils. Sie hat aber nur im Sommer geöffnet.

      Wiesenwege im Tannheimer Tal Der Übergang von einem Tal zum nächsten gleicht einer Panoramaschau. Kaum haben wir den ersten Blick auf das Tannheimer Tal genossen, ändern sich beim nächsten die Berge und damit die ganze Kulisse. Beeindruckend liegen nun die Lechtaler und Allgäuer Alpen vor uns. Kurz bevor wir Grän erreichen, biegen wir hinter der kleinen Kapelle rechts in den Feldweg ein. Wieder umringt von satten, feuchten Blumenwiesen, erreichen wir auf einem Panoramaweg Innergschwend. Nach dem Gasthaus Beim Öfner und der kleinen Kapelle halten wir uns rechts und gelangen zum Weiler Berg. Diesen durchqueren wir ohne nennenswerten Höhenverlust immer in ursprünglicher Fahrtrichtung (Schild »Zöblen«). Kurz hinter dem Ort passieren wir die malerische Kapelle St. Leonhard und anschließend ein kleines Gewerbegebiet. Unmittelbar nach den letzten Häusern biegen wir links ein und stehen an der Vils. Diese überqueren wir nach wenigen Metern und unterqueren gleich darauf die Autostraße. Nun folgen wir der Beschilderung nach Schattwald, die uns bald wieder auf die andere Seite der Vils lotst. Vorbei an einigen Fischweihern, halten wir auf unserem Flussradweg auch