im Sommer ein Stopp am Moorbad Floschen. Nach dem großen Parkplatz des Rohnenliftes queren wir die Autostraße erneut und bleiben zunächst noch der Vils treu. Im Ortsteil Kappl biegen wir dann jedoch nach rechts aufwärts ein und halten uns gleich wieder links. So verlassen wir das Tannheimer Tal und Kappl und der einzige, wirkliche Anstieg steht uns bevor.
Blütenpracht
Die schönste Jahreszeit für diese Radtour ist Anfang Juni. Dann entfalten die vielen Almwiesen entlang der Strecke ihre ganze Pracht und stehen voll in ihrer Blüte. Während weiter unten im Tal schon zum zweiten Mal gemäht wird und kein Farbtupfer mehr zu finden ist, lassen die Bergbauern im Tannheimer- und Achental den Wiesenblumen noch Zeit zum Wachsen. Besonders schön sind dabei die Blumenwiesen, die auf den feuchten Böden gedeihen.
Einsam durch das Vilstal Für die Strecke hoch über dem Vilsfall und der Vilsschlucht müssen wir etwas an Höhe gewinnen. Das kurze Stück lässt sich aber auch schieben und verläuft zum Glück angenehm schattig im Wald. Kaum haben wir diesen verlassen, geht es auch schon wieder bergab – und das ganz schön flockig. Also besser noch einmal die Bremsen prüfen und Abstand zum Vordermann lassen! Immer dem Hauptweg folgend, rollen wir so über ein paar Kurven wieder hinunter zur Vils, auf die wir an einem wunderschönen Almboden treffen. Nun ist es auch nicht mehr weit bis zur bereits sichtbaren Alpe Kalbelehof, wo wir uns eine Einkehr bestimmt verdient haben. Ab hier ist der weitere Wegverlauf denkbar einfach, auch wenn die Tour noch lange nicht vorbei ist. Stets der Vils folgend, geht es über die Staatsgrenze wieder nach Bayern. Vorbei am Gasthaus Vilstalsäge, unsere vorerst letzten Einkehrmöglichkeit, geht es im Auf und Ab nach Pfronten zurück. Dort queren wir gleich am Ortsanfang die Vils und folgen dem Rad- und Fußweg durch den Kurpark zum Eisstadion zurück.
2Von Füssen nach Pfronten
Rund um den Falkenstein
Die Umrundung des Falkensteins gehört zu den schönsten Radstrecken im Ostallgäu. Sehr viel mehr erleben können wir an diesem Tag nicht, und so gilt es viel Zeit mitzubringen für den Besuch des Alat- und des Weißensees, Pfrontens, des Lechsprungs und der Füssener Altstadt.
Tourencharakter
Etwas anstrengende Rundtour mit einigen längeren Steigungen, die man mit dem E-Bike gut schaffen kann. Meist auf Forst-, Rad- und Wanderwegen, aber auch rauer Untergrund ist vorhanden. Der Ländeweg entlang des Lechs ist sehr holprig, macht aber Spaß! Nach Hochwasser kann er überschwemmt und feucht sein. Schwierige Abschnitte lassen sich umgehen, reichlich Bad- und Besichtigungsgelegenheiten.
Ausgangs- und Endpunkt
Füssen, Bahnhof
GPS
47.570506, 10.696931
E-Ladestation
Pfronten: Dorfweiher und Bahnhof Pfronten-Ried; Füssen: Info-Pavillon KaiserMaximilianstr. 1
Anfahrt
ÖPNV: mit der Bahn nach Füssen; PKW: Autobahn A7 über Ulm und Memmingen nach Füssen, Parkplätze über den Ort verteilt, am besten am Eisstadion parken
Einkehr
Wer die Wahl hat, hat die Qual: In Füssen wartet eine riesige Auswahl an Gaststätten, Restaurants, Cafés und Wirtshäusern.
Information
Füssen am Lech
Von Füssen ins Tal der Sinne Startplatz ist der Füssener Bahnhof, den wir auf der Bahnhofstraße in östlicher Richtung verlassen. Am Kreisverkehr geht es mit viel Stadtverkehr geradeaus auf der B 16 vorbei an der Altstadt. Erst nach den Stadtmauerresten können wir auf einen eigenen Radweg ausweichen, der uns an den Lech führt. Wir queren den Fluss nicht, sondern halten uns rechts und radeln am Lechufer flussaufwärts. So erreichen wir Bad Faulenbach und folgen der Radwegbeschilderung in die Alatseestraße. Sofort sind wir im Erholungsgelände, wo wir zu einer Erkundungstour im Tal der Sinne mit seinem Barfußpfad, den Kräuterbeeten und Kneippbecken starten. Die schwefelhaltigen Quellen von Bad Faulenbach wurden bereits von den Römern entdeckt. Schon im 15. Jahrhundert nutzte das Kloster St. Mang das gesunde Wasser und errichtete ein Badehaus. Richtig in Schwung kam der Kurbetrieb aber erst, als Kneippsche Wasserguss-Kuren Anhänger fanden und sich die Kur- und Bäderbetriebe Bad Faulenbachs darauf einstellten.
Zum mystischen Alatsee Nun steht die erste Auffahrt bevor. Das klingt aber dramatischer, als es ist, und so werden wir unseren Akku noch etwas schonen. Vorbei an den beiden Freibädern, Mitter- und Obersee, steigt die verkehrsfreie Zufahrtstraße leicht an. Wald und Wiesen wechseln sich ab und wir erreichen direkt am gleichnamigen Gasthof den Alatsee. Um ihn ranken sich jede Menge Mythen und Gerüchte. So erzählt man, dass der See sich blutrot verfärben kann, was ein kommendes Unheil, wie Krieg oder Pest, bedeutet. Außerdem sollen in ihm Gespenster hausen, die Menschen in die Tiefe zögen, die sich seinem Ufer nähern. Zu guter Letzt sollen am Grund des Sees die Goldschätze des Dritten Reiches versenkt sein. Hinter all diesen Geschichten verbirgt sich ein ungewöhnliches Ökosystem, das ziemlich einmalig ist und auf den Infotafeln am Alatsee erklärt wird.
Der Alatsee lädt zum Baden ein, das Restaurant zur Einkehr.
Über den Weißensee Wer möchte, kann den See zu Fuß umrunden, dort gibt es einige schöne Badestellen. Weiter geht es jedoch mit dem Rad an das nördliche Ende, wo wir rechts auf die Zufahrtstraße einbiegen. Vorbei am großen Parkplatz rollen wir bergab und erreichen im Tal den Weißensee. Sein südliches Ufer ist für Radfahrer gesperrt, sodass wir in Richtung B 310 fahren. Etwa 150 Meter vorher beginnt links der Uferradweg entlang der Nordseite des Weißensees. Schilfflächen und Badestellen wechseln sich ab und über dem Wasser ragen Zirmgrat und Falkenstein empor. Vorbei am alten Pfarr- und Schulhaus sowie der malerischen Kirche St. Walburga gelangen wir an das westliche Ende des Sees in den Ortsteil Oberkirch. Während der Badesaison müssen wir unsere Räder durch das öffentliche Strandbad schieben. So können wir noch einmal Kräfte sammeln, denn uns steht der nächste Anstieg bevor. Parallel zur Autostraße gewinnen wir rasch an Höhe, dabei sollten wir uns unbedingt auch einmal umdrehen. Die Aussicht über den See hinüber nach Füssen und zum Tegelberg ist einmalig.
Spuren der Eiszeit
Gleich hinter dem Lechfall stürzt sich das Wasser in eine Klamm. Sie entstand am Ende der letzten Eiszeit. Damals hatten sich im Vilstal und hinaus bis nach Pfronten zwei Seen aufgestaut. Das Überwasser sägte sich ganz langsam durch die Felsbarriere, sodass die Lechschlucht entstand. Von einem Steg aus können wir die Kaskaden bequem und risikolos bewundern.
Pfronten Wir radeln durch Roßmoos, dann verlassen wir den Radweg nach links Richtung Benken. Das erspart uns eine Fahrt neben der Autostraße, dafür nehmen wir eine weitere Steigung in Kauf. Kurz hinter Benken zieht sich der Weg nach rechts saftig bergauf. Dann geht es weiter in Fahrtrichtung durch Wald und Wiesen und abwärts zum Ortsteil Meilingen, wo wir auf eine größere geteerte Straße stoßen und die traumhafte Aussicht über das Pfrontener Tal mit dem markanten hohen Kirchturm der Pfarrkirche St. Nikolaus genießen. Jetzt wenden wir uns nach rechts und radeln in den Falkensteinweg, der uns über mehrere Kurven, am Alpenbad vorbei, steil hinunter ins Tal bringt. An der Vorfahrtsstraße halten wir uns links und erreichen so die Bahngleise im Ortsteil Ried. Geradeaus geht es in die Ortsmitte – ein Abstecher, der sich anbietet, wenn man einkehren möchte. Ansonsten biegen wir unmittelbar