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zu müssen? Das Gefühl von Spiel und spielerischen Praktiken – wie Wettspiele, Improvisation, Humor – transformiert das Feld dessen, was möglich ist. Wenn Sie mit anderen zusammen sind, lassen Sie einmal etwas Spielerisches mit einfließen und beobachten Sie, wie sich die Energie ausbreitet und die Vertrautheit wächst.

      Schaffen Sie Raum für alle Gefühle, die entstehen. Wir können mehr Heilung und Freiheit in der Welt unterstützen, indem wir alle eigenen und alle Gefühle anderer zulassen, also Liebe, Schmerz, Zufriedenheit, Wut, Freude, Frustration und so fort. Indem wir wiederum nicht versuchen – in uns selbst oder in anderen –, diese Gefühle in Ordnung zu bringen oder zu verändern, können sie durch uns hindurchfließen und zu dem Heilmittel werden, das wir in dem Moment brauchen. Auf der anderen Seite unserer Gefühlsregungen warten Chancen zum Verlernen und zum gemeinsamen Lernen.

      Wenn es brenzlig wird, entspannen Sie sich. Häufig sind die Missverständnisse in unserem Leben in Wirklichkeit nur dies: verpasste Gelegenheiten, uns zu verständigen. Anstatt diese nun in den Teufelskreis aus Bewertungen, Vermutungen und festgefahrenen Geschichten zu überführen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, sich zu entspannen, atmen Sie tief durch und überprüfen Sie, ob Sie für die andere Person oder die Situation nicht Neugierde entwickeln können. Folgen Sie diesem Funken als Leitgedanken und setzen Sie Ihr Staunen ein, um Ihre Verbindung zueinander zu erneuern.

      Wertschätzen Sie die Menschen mehr als ihre Pläne (Absichten/Ergebnisse/Ziele). Um der »Entmenschlichung« moderner Institutionen und Systeme entgegenzuwirken, müssen wir die Dinge anders angehen. Wenn wir als »Lebewesen« (human beings), nicht als »Tatwesen« (human doings) die Veränderung hinkriegen, den menschlichen Erfahrungen Priorität zu verleihen – in Liebe und Ehrlichkeit, anstatt nur »unseren Job zu machen« –, wird uns dies helfen, die Welt zu verkörpern, die wir gerne sehen würden.

       AUF DEN PUNKT GEBRACHT

      Shilpa Jain teilt mit uns eine andere Art, Brücken zu bauen: die sogenannten YES!-Jams, die für generationenübergreifende Change-Maker entwickelt wurden. Diese kommen in den Jams zusammen, um sich zu verbinden, sich gegenseitig zu inspirieren und gemeinsam zu arbeiten für eine individuelle, interpersonale und systemische Transformation in Richtung Heilung, Liebe, Gerechtigkeit und Verbundenheit in der Welt. Indem sie die Gemeinschaft in den Mittelpunkt aller Dinge stellen, sind sich Shilpa und ihre Mit-»Jammer« der Kraft einer lieb gewordenen Gemeinschaft bewusst. Wir kommen voran, indem wir uns einander zuwenden, und nicht, indem wir uns gegeneinander positionieren. Das Modell des Jammens beinhaltet ein Minimum an fünf Praktiken und Prinzipien, die im Rahmen jeder Gemeinschaft angewendet werden können, der es darum geht, als Einheit zusammenzukommen.

       Aktiv werden: Das können Sie tun …

      Suchen Sie sich jemanden in Ihrem Leben – es kann auch jemand sein, mit dem Sie augenscheinlich nur wenig verbindet – und entwickeln Sie Neugierde für diese Person. Hören Sie sich ihre Wahrheiten an; blicken Sie tief in die Konflikte, Begabungen und Aufgaben dieser Person; anschließend teilen Sie umgekehrt Ihre eigene Verletzlichkeit mit dieser Person. Schaffen Sie eine Verbindung, die die Werte Ihres Herzens widerspiegelt und die Gemeinschaft mit diesem Menschen vertieft.

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       Ist der Weltfrieden möglich?

       von Michael Bernard Beckwith

      Frieden – eine zeitlose und universelle Vision – ist der herausragende »Gleichmacher«, der allen gehört und gleichermaßen von den Bemühungen aller abhängt. Frieden ist keine Sache, die nur von einer Gruppe internationaler Führungspersönlichkeiten erreicht werden kann – egal, wie edel deren Absichten auch sein mögen. Wenn der Friede auf Erden ausbricht, wird er von Menschen auf dem gesamten Globus kommen, die einen neuen Bewusstseinszustand erreicht haben.

      Der Frieden, der unserer Spezies innewohnt, strengt sich selbst in diesen Zeiten in einem weltweit steigenden Maße an. Es sind jene Menschen, die wissen, dass sie einer gewaltigen Aufgabe gegenüberstehen, und sich ihr dennoch stellen, die den entscheidenden Unterschied machen. Und das war im Verlauf der Geschichte immer schon so.

      Es hat immer Menschen gegeben, die – wenn sie mit einem scheinbar unlösbaren Problem konfrontiert waren – eine Lösung fanden, statt vor dem Problem zu kapitulieren. Menschen haben zu allen Zeiten Veränderungen in einer solchen Größenordnung bewirkt – ob es nun darum ging, die Herausforderung unterschiedlicher scheinbar unheilbarer Krankheiten zu bekämpfen, sich für die Bildung der Massen einzusetzen oder die Freiheit zu schaffen, damit wir unsere eigenen ökonomischen Ziele verfolgen können. Diejenigen, die sich gegen alle Widrigkeiten durchsetzten, waren davon inspiriert, aus einem neuen Paradigma heraus zu handeln – ein Paradigma, das die große Mehrheit oftmals schlicht noch nicht erreicht hatte. Auch wir sind in der Lage, einen Zustand des globalen Friedens zu bewirken, den unsere Spezies bisher noch nicht erlebt hat.

       Was ist Frieden?

      Wenn wir über Frieden sprechen wollen, müssen wir diesen zuerst einmal definieren. Menschen tendieren dazu, zu glauben, Frieden bedeute die Abwesenheit von Konflikt oder Negativität, aber das ist es nicht wirklich, was den Frieden ausmacht. Ich würde es so beschreiben: Frieden ist die Dynamik, das Gute in Einklang miteinander zu bringen. Es ist eine Qualität, die wir in uns tragen.

      Frieden ist eine bestimmte Qualität. Nehmen wir einmal folgendes Beispiel: Sie betreten einen Raum, in dem oberflächlich gesehen Frieden zu herrschen scheint. Weder streiten noch kämpfen die Menschen darin miteinander; und doch verrät Ihnen die Energie im Raum, dass dort kein Friede herrscht und die Anwesenden miteinander uneins sind und sich nicht leiden können. In einem solchen Bewusstsein ist kein Frieden zu erkennen, obwohl kein offener Konflikt vorliegt.

      Nun betreten Sie einen anderen Raum. Dort fällt Ihnen auf, dass die Menschen sich im Hinblick auf ein bestimmtes Thema streiten; dennoch ist die Atmosphäre vollkommen friedlich, denn die Personen sind reif genug, miteinander zu diskutieren, auch wenn sie nicht unbedingt die gleiche Meinung vertreten – und Friede, Liebe, Geduld, Güte und Mitgefühl spielen in ihrem Bewusstsein auch weiterhin eine aktive Rolle.

      Wenn ich von Frieden spreche, meine ich damit also eine Qualität, die ebenso real ist wie Liebe, Harmonie oder Schönheit. Und wenn ich vom Weltfrieden spreche, meine ich damit eine Bewusstseinshaltung von Menschen, die den Frieden nicht länger unterdrücken – weil dieser, ähnlich der göttlichen Präsenz, überall vorhanden ist und schon immer da war, es sei denn, man hat ihn durch begrenzte Sichtweisen zu unterdrücken versucht.

      Wir Menschen teilen einen Aspekt unseres Gehirns mit der Tierwelt, nämlich den, dass wir auf alles, was uns begegnet, mit unserer animalischen Natur reagieren. Ein Teil des menschlichen Gehirns ist nun einmal so gestrickt. Aber wir besitzen auch einen höheren Aspekt des Gehirns, der uns zu einem Bewusstsein befähigt, das direkt dem Geist entspringt. Dieser Teil unseres Gehirns ist nicht nur reaktiv, sondern auch ein Ausdruck seiner liebenden Natur.

       Sich das Bewusstsein des Friedens erschließen

      Das Bewusstsein, mit dem uns wir diesen Frieden erschließen können, setzt sich erst jetzt in unserer Zeit langsam auf der Weltbühne durch. Egal, ob wir über nukleare Abrüstung, die Klimaerwärmung, Umweltprobleme, Wasserknappheit, Armut, Hungersnöte oder das Fehlen angemessenen Wohnraums sprechen – und alle diese Punkte können mögliche Auslöser künftiger Kriege sein –, erst jetzt ist der Teil unseres Gehirns in der Lage, diese Probleme anzugehen, indem die gegenseitige Kooperation in den Vordergrund rückt.

      Selbst für jene in so festgefahrenen Konfliktsituationen wie etwa die Israelis und Palästinenser ist Frieden nach wie vor etwas, das erreicht werden kann. Beide Völker scheinen wenig miteinander gemein zu haben, doch in Wahrheit sind sie in den meisten Dingen