(Reinhard Rauscher belegte direkt einen kompletten Raum) und den sogenannten »Kaffeeklatsch« genutzt werden. Hier stellen sich Autoren den Fragen ihrer Leser oder erzählen ein paar Schwänke aus ihrem Schriftstellerleben.
Im Untergeschoss kann man sich auf den Sofas ausruhen und lesen oder sich am Tischfußball vergnügen.
Bis in die späten 1990er Jahre wurde die anliegende Wiese als Zeltplatz für übernachtende Gäste genutzt; die Grillfeste an den Samstagabenden haben allerdings nie viel Anlass zum Schlafen gegeben …
Auch nachdem die Zeltmöglichkeit weggefallen ist, wird am Sonntagmorgen weiterhin ein reichhaltiges Frühstück auf der Terrasse angeboten.
Der ColoniaCon etablierte sich schnell im Fandom und wurde bis 1994 jährlich zu Pfingsten über zwei Tage (plus freitäglichem Vor- und sonntäglichem Nachcon in einer Gaststätte) veranstaltet.
Es entwickelte sich ein munteres Treffen, dessen Ehrengäste hauptsächlich aus dem Heftroman-Bereich kamen. Allen voran PERRY RHODAN-Autoren wie Uschi Zietsch-Jambor, Rainer Zubeil (Thomas Ziegler), Uwe Anton, Wolfpeter Ritter (Peter Terrid), Horst Hoffmann und Rainer Castor. Dazu gesellten sich Schriftsteller und Redakteure von REN DHARK, RAUMSCHIFF PROMET, PROFESSOR ZAMORRA, MADDRAX …
Waren es in den frühen Jahren noch die Gründer des CC, die als Veranstalter fungierten, wechselten sich später verschiedene Fans ab. So gab es zum Beispiel einen ColoniaCon, der aus Bayern geplant wurde!
Die Teilnehmerzahl pendelte sich zwischen 250 und 300 ein und wurde nur von Großcons wie zum Beispiel dem EUROCON in Freudenstadt oder dem DORTCon in Dortmund übertroffen. Die Treffen in Sinzig oder Garching wurden zwar ebenfalls höher frequentiert, sind allerdings hauptsächlich an PERRY RHODAN-Leser gerichtet.
Immer in der Planung dabei Achim Mehnert, 2018 leider verstorben, der auch durch Kontakte auf den Cons seinen Weg in die Schriftstellerei fand.
Achim war tatsächlich der einzige Kölner, der ein Auto hatte, so dass sich er und Thomas Kass am Freitag vor dem Con aufmachten, um Nahrung für die Tagesküche und Grillfleisch für den Abend einzukaufen. Dazu noch Kleinigkeiten wie Posterpapier, Textmarker, Einweggeschirr (ja, damals noch gang und gäbe) etc. pp.
Bevor in den späten 1990er Jahren ein Getränkelieferant mit Kühlwagen beauftragt wurde, gab es ein bis zwei weitere Touren, um Kisten mit Antialkoholika und Kölschfässchen zu besorgen.
Der Jugendpark hatte uns extra ein Zeitfenster eingerichtet, in dem wir freitags die Sachen einlagern und in den Kühlschränken verstauen konnten.
Zeitgleich trafen sich weitere Helfer (Gopher), die die Contüten packten und die Namensschilder vorbereiteten. Der große Saal konnte bereits bestuhlt werden, sofern dort am Abend keine Veranstaltung mehr stattfinden sollte. Ansonsten musste dies – und das war der Regelfall – am Morgen vor der Öffnung geschehen.
Aufgrund des Vorcons stellte dies aber kein Problem dar, hatten sich doch schon reichlich Fans in Köln versammelt.
Nach dem 1996er gab es eine Pause bis zum Jahr 2000, seitdem gibt es das Treffen alle zwei Jahre. Allerdings musste der 24. CC 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie in das Jahr 2021 verschoben werden.
Weblink: www.coloniacon.eu
Eine Sonne geht auf
Die im Vorjahr gegründete PERRY RHODAN-Fan-Zentrale (PRFZ) brachte im Januar 1996 die erste Ausgabe ihres Mitgliedermagazins SOL heraus, einer Zeitschrift von Fans für Fans. Auf den PR-Tagen 1995 war bereits eine Nullnummer verteilt worden.
Die Ausgabe 1 wies immerhin 24 Seiten auf. Eingeleitet mit einem Grußwort von Altmeister Clark Darlton und einem Abschiedsmotiv in Schwarz-Weiß des kurz zuvor verstorbenen Johnny Bruck, wirkte die auf grobem Papier in Schwarz-Weiß in mäßiger Qualität gedruckte erste Ausgabe, so Heiko Langhans in einem unveröffentlichten Text, »eher wie ein zu groß geratener PERRY RHODAN-Report«. Das von Klaus Bollhöfener redigierte Heft enthielt einen Nachruf auf den »Mann, der Tolot rennen ließ« (also Johnny Bruck) von Michael Thiesen, die Kurzgeschichte »Die Legende von Vineta« von Arndt Ellmer sowie einen Bericht über PR bei Compuserve und einen Ausblick auf die Heyne-Taschenbücher des nächsten Vierteljahres.
Im Vorwort schrieb Ziska Schmitt (S. 3):
»Die PRFZ ist erst im Aufbau begriffen, doch sie soll bald ein breites Serviceangebot für die Freunde der PERRY RHODAN-Serie anbieten.
Sie bringt euch, die Leser, näher an die ›Macher‹ der Serie heran, organisiert Autogrammstunden und Treffen mit anderen Lesern, liefert ›Stoff‹, der auch Sammlerherzen höherschlagen lässt.
Die PRFZ liefert Neuigkeiten und informiert über wichtige Termine.
Das Forum der PRFZ ist … das Magazin SOL. Alles, was ihr euch wünschen könnt, soll geboten werden: Reports und Geschichten um und zu PERRY RHODAN und auch anderen Bereichen der Science Fiction, die PERRY RHODAN-Autoren zum ›Anfassen‹, Risszeichner, Storyschreiber und Zeichner stellen sich und ihre Schöpfungen vor. Und, und, und …«
Das Magazin entwickelte sich schnell und erfüllt bis heute seinen Anspruch. Ab Ausgabe 5 (1997) wurde auf Hochglanzpapier gedruckt, ab Heft 9 (1998) gab es farbige Titelbilder (das erste stammte von Risszeichner Oliver Johanndrees), mit Gregor Sedlag erwarb sich ein weiterer Risszeichner Verdienste um die Entwicklung eines modernen und ansprechenden Layouts.
Die SOL bietet Interviews, bringt fundierte Hintergrundberichte und Kolumnen (darunter lange Zeit »Langes Info-Center«, in dem Fragen der Leser zur Serie beantwortet wurden) und systematische Ankündigungen der Redaktion sowie Werkstattberichte zu aktuellen Projekten. In späteren Ausgaben rückt die fannische Beschäftigung mit der Serie durch regelmäßige Rezensionen der aktuellen Romane etwas in den Vordergrund, insbesondere in Form von Rainer Staches Anmerkungen als »Der Galaktische Beobachter« von SOL 38 (2005) bis SOL 81 (2016) (s. »Der galaktische Beobachter« auf S. 411).
Trotz mehrerer Redakteurswechsel (aktuell Christina Hacker) hat die SOL ihren Erscheinungsrhythmus im Großen und Ganzen halten können; im Oktober 2020 erschien Ausgabe 100 mit ganzen hundert Seiten, komplett in Farbdruck und mit einem herausnehmbaren Poster des umlaufenden Titelbilds, auf dem die Hülle des titelgebenden Raumschiffs mit den Titelbildern der Zeitschrift überzogen wurde.
Da die SOL über die Verbindung zur PR-Redaktion immer eng am Geschehen ist, darf es nicht verwundern, dass sie eine unserer wichtigsten Quellen bei der Erstellung dieses Bandes war.
Begegnung an der großen Leere
Bereits im Herbst 1994 hatte die PERRY RHODAN-Redaktion einen Kurzgeschichten-Wettbewerb ausgelobt, in dem die Leser Geschichten einreichen sollten, die sich während des Aufenthalts der BASIS an der Großen Leere abspielten – und zwar außerhalb der Handlung der Heftromanserie und ohne Mitwirken der Haupthandlungsträger – und mit strikter Längenbegrenzung (s. auch Chronik 3,
S. 641).
Aus etwa 700 Einsendungen wählte laut der Leserkontaktseite von PR 1789 die Redaktion die zehn besten Beiträge aus, die, in der Reihenfolge der Platzierung angeordnet (die Siegerstory am Anfang, danach absteigend), in einer eigenen Publikation erscheinen sollten.
Diese PERRY RHODAN-Fanstorys erblickten Ende Dezember im Moewig-Verlag unter dem Titel »Begegnung an der Großen Leere« das Licht der Welt. Herausgeber des Taschenbuchs war Klaus N. Frick, die Titelillustration stammte von Swen Papenbrock. Auf den insgesamt 238 Seiten waren folgende Geschichten enthalten:
»Triholes Modell« von Christian E. Jäkel
»Herbstlaub« von Michael Thiesen
»Pollenflug« von Rüdiger Schäfer
»Der träumende Planet« von Erik Nagel
»Könige und Vagabunden« von Roland W. Klemp
»Die Große Fülle in der Großen Leere« von Urs Klingler
»Unerforschte Wege« von Claude Pfeiffer
»Inferno« von Dirk E. Hess
»Begegnung am Rand