Alexander Huiskes

Perry Rhodan - Die Chronik


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an. Auf vier CDs erhielt man ein Spiel aus der Ego-Perspektive des Spielers, der Perry Rhodan verkörpert und auf der Suche nach der Herreach-Mahnerin Presto Go ist, die sich wohl irgendwo im Tempel Kummerogs auf Trokan aufhält. Dabei muss er sich durch sieben »Level« (verschiedene Schauplätze) spielen. In der SOL 11 (1998) berichtete Ulrich Bettermann von seinen Bemühungen, dieses Spielziel zu erreichen. Insbesondere frustrierte ihn die Tatsache, dass man punktgenau einzelne Pixel anklicken musste, um Fortschritte zu erzielen (S. 53):

      »Klickt man minimal daneben, landet man wieder im Spiel und muss das Objekt erst neu aufrufen. Ab und an habe ich zehn und mehr Versuche gebraucht, um den Pixel zu finden, der eine Funktion auslöste.« Und (S. 55): »Selbst wer die Lösung kennt, trifft mit Sicherheit nicht sofort das richtige Pixel. PERRY RHODAN-Marketing-Chef Eckhard Schwettmann erzählt gern die Geschichte, wie er an den vier bunten Sicherungen verzweifelte: Rechts in den Steuerungseinheiten sind vier farbige ›Stäbe‹ zu erkennen, links sind diese defekt. Der Versuch, sie auszutauschen oder farblich anders zu kombinieren, führt lediglich zu einem Verlust wertvoller Lebenszeit beim Spieler. Stattdessen muss man die Sicherung mit dem Multifunktionsgerät zerstören. Selbst wenn man auf diese Idee selbst gekommen sein sollte, benötigt man ziemlich lange, um herauszufinden, wo man den Schuss ansetzen muss.«

      Nach Erreichen des letzten »Levels« muss Bettermann die Suche nach Presto Go leider abbrechen, denn die »in der Lösung versprochene Gasse – in welcher Go sich aufhalten soll – existiert in meiner Version offenbar nicht«.

      Der Autor versprach für die Folgeausgabe der SOL »eventuell« einen Artikel zu »Operation Eastside« (»welches von der PC Player einmal versehentlich als ›Operation Eastfront‹ angekündigt wurde« – S. 55) und hoffte: »Vielleicht kann ich dann auch verraten, wo Presto Go die ganze Zeit steckte.« Der Artikel ist leider nicht erschienen, und so werden wir nun nie erfahren, ob Ulrich Bettermann Presto Go jemals gefunden hat. Auf jeden Fall kam er im Spiel deutlich weiter als wir damals (selbst nach dem Kauf einer neuen, besser kalibrierbaren Maus). Und immerhin lag seiner Ausgabe von »Die Brücke in die Unendlichkeit« das PR-Heft 1821 bei. Es hatte zwar nicht unbedingt einen Bezug zum Spiel, aber der Roman an sich war ja schon nicht übel.

      Einen mit vier »Leveln« etwas kürzeren Teil unter dem Titel »Die verbotene Stadt« gab es 1998 auch noch, aber den hat Ulrich Bettermann wohl nicht gespielt.

      Der Zyklus »Die heliotischen Bollwerke«

      Im Solsystem trifft eine Flotte der Nonggo ein, eines weiteren mit Thoregon assoziierten Volkes. Sie bringt ein »Heliotisches Bollwerk« mit, ein Transportmittel, das zur Konstituierung Thoregons unerlässlich sei. Die Bollwerke ermöglichen die zeitverlustfreie Verbindung zwischen den an Thoregon beteiligten Mächtigkeitsballungen. Eine terranische Delegation besucht damit das Teullersystem, die Heimat der Nonggo. Kurz darauf explodiert allerdings das im Solsystem stationierte Bollwerk, was den Rückweg unmöglich macht. Zwei ­sogenannte »Faktorelemente« sind zu diesem Zeitpunkt schon versetzt worden: Auf dem Planeten Thorrim in der Galaxis DaGlausch ist Terranias Stadtteil Alashan mit dem TLD-Tower gelandet und auf dem Sphärenrad Kenteullen im Teullersystem Kalkutta-Nord.

      Der Transport von Faktorelementen erfordert immer einen Austausch; so gelangt von Thorrim aus die Dscherro-Burg GOUSHARAN in das Gebiet des ehemaligen Alashan. Die gehörnten Dscherro sind barbarische Gesellen, die die Hauptstadt der Erde angreifen, zahlreiche Geiseln als Schutzschilde nehmen, morden und plündern. Die Terraner machen dabei eine unerfreulich hilflose Figur.

      Rhodan geht über die Brücke der Unendlichkeit nach Trokan. Im Solsystem sieht er sich mit den Dscherro konfrontiert. Drei Siganesen dringen unbemerkt in das besetzte Gebiet ein und sammeln Informationen. Die Dscherro verlangen sechzig Kugelraumer für den Rückflug nach DaGlausch. Der Austausch gegen die Geiseln wird vorgenommen, wobei sich GOUSHARAN als flugfähiges Raumschiff erweist. Die Flotte der Dscherro fliegt in Vorbereitung der nahenden Geschlechtsphase den Planeten Siga an, an dessen Technik ihre Symbionten, die Footen, großes Interesse zeigen. Der Siganese Domino Ross dringt in die GOUSHARAN ein und begeht Sabotage. Als sich die Dscherro nach vollzogener Paarung absetzen wollen, wird ihre Burg durch eine Explosion vernichtet.

      Reginald Bull bricht mit der KAURRANG nach Shaogen-Himmelreich auf, die Heimat der Baolin-Nda. Von diesen Wesen, die als weiteres Thoregon-Volk gelten, erwartet man sich Antworten. Mit an Bord sind neben dem schon wieder ins Teullersystem zurückgekehrten Perry Rhodan der Ertruser Poulton Kreyn, die TLD-Agentin Mondra Diamond mit ihrem Klonelefanten Norman und der Physiker Tautmo Aagenfelt.

      In Shaogen-Himmelreich begegnet man nicht nur dem Volk der Mönche und dessen Seelenhirten Siebenton, sondern gerät auch in die Auseinandersetzung mit den nihilistischen Anhängern des Traal. Nur die Baolin-Nda findet man einstweilen nicht; sie gelten als Legende. Während zwischen Traal und Mönchen eine erbitterte Schlacht tobt, gelangt die KAURRANG in den Deltaraum der beiden letzten Baolin-Nda. Diese stellen das seit siebzig Jahren erloschene Shaogen-Sternenlicht wieder her. Das damit einhergehende Glücksgefühl, das durch diese eigentlich einst als Waffe verwendete Anlage erzeugt wird, verhilft den Mönchen zum Sieg.

      »Neue Handlung – jetzt einsteigen!«, stand in einem roten Streifen in der unteren rechten Ecke von PR 1876, Horst Hoffmanns »Das Heliotische Bollwerk«. Und wenn auch die Handlung um Thoregon im Hintergrund weiterlief, betraten wir mit diesem Kurzzyklus zwei neue Schauplätze, die zusammen mit den Geschehnissen in der Milchstraße eine flotte, abwechslungsreiche Handlung boten. Es wurde klar, dass die Menschheit Teil eines Thoregons werden sollte, dessen Gründung kurz bevorstand, ohne dass man genau wusste, was das bedeutete. Und ebenso, dass jemand namens Shabazza großes Interesse daran hatte, diese Gründung zu verhindern, denn dass der mysteriöse Bösewicht auch hinter den perforierten Leichen und den explodierenden Bollwerken stand, bezweifelte niemand. Wer aber genau Shabazza war, sollten uns erst die Bände des nächsten Zyklus zeigen. Und wer waren eigentlich diese Helioten …?

      Auf ein gewisses Unverständnis bei den Lesern stießen die Dscherro. Die Leichtigkeit, mit der sie sich gegen erstaunliche passive Terraner durchsetzen konnten, kam nicht gut an. Auch eine spätere Einlassung des Verlags, man habe zeigen wollen, wie die Terraner mit einem Volk konfrontiert werden, das ähnlich rücksichtslos vorging wie sie in der Frühzeit der Serie, wusste nur bedingt zu überzeugen.

      Mit der Galaxis DaGlausch betraten wir eine Phase der Serie, in der wieder mal die Namen von Mitarbeitern verfremdet in die Handlung einbezogen wurden: »DaGlausch« = Schwäbisch für »der Klaus«. Später würden uns noch Sabine Bretzinger als Bré Tsinga und Ernst Vlcek, namensgebend für das Volk der Wlatschiden, begegnen – ganz zu schweigen von der an die Kaffeemarke angelehnt scheinenden Galaxis Segafrendo. Dazu befragt, antwortete Robert Feldhoff 2003 in der SOL 32 (S. 59):

      »Segafrendo habe ich tatsächlich gar nicht als Gag gemeint oder bemerkt; die Kaffeemarke ist im Norden praktisch nicht verbreitet. Ich habe