sein Bruder Stephen in die damalige Heimat ihres Stiefvaters, Florida. An der dortigen Melbourne High School widmete er sich verstärkt der Kunst und erwarb die grundlegenden Kenntnisse für seine spätere Karriere, das Malen mit Acryl und Öl. Über zwei Stipendien und drei Semester als Collegelehrer und Fußballtrainer führte ihn sein Weg in die Freiberuflichkeit. Lange Zeit konzentrierte sich seine Tätigkeit auf Illustrationen, vorwiegend in Acryl. Nach dem Tod Johnny Brucks wurde er in den Kreis der Titelbildmaler berufen, wo er sich gegenüber starken und teilweise deutlich erfahreneren Künstlern behaupten musste – was ihm, dem Echo aus Leserschaft und Redaktion zufolge – ausgezeichnet gelang. In seiner Selbstvorstellung beschreibt er den Werdegang eines typischen PERRY RHODAN-Titelbildes wie folgt:
»Die Farben trage ich in vielen dünnen Schichten mit viel Wasser auf. Im Verlauf der Entstehung eines Bildes werden die Pinsel feiner, um Details zu zeichnen, die Farben heller und auch etwas dicker. Airbrush benutze ich nur ungern, auch wenn es das Arbeiten oft sehr erleichtert, meistens benutze ich diese Technik für den Hintergrund. (…) Es dauert ungefähr vier Tage, um ein Bild fertigzustellen. Manchmal geht es schneller, aber manchmal ist es auch ein richtiger Kampf, etwas Vernünftiges zu Wege zu bringen – dann kann es auch eine Woche dauern.«4
Seit 2001 unterrichtet Ralph Voltz Graphic Design am King’s College in Charlotte, North Carolina, und widmet sich verstärkt der digitalen Kunst. Bei dieser beruflichen Neuausrichtung darf es nicht wundern, dass Ralph Voltz 2004 aus dem Coverteam ausschied und seither aus seiner Wahlheimat USA an zahlreichen anderen Projekten weltweit arbeitet, selbstverständlich auch im Bereich utopischer Romane, wie seine Cover für REN DHARK zeigen.
Die drei Illustratoren wechselten sich, um den entsprechend geteilten Bogenformaten der Druckerei gerecht zu werden, nach jeweils vier Bildern ab. Diese Grundkonstellation blieb bis September 2004 bestehen, als Ralph Voltz mit dem Titelbild für PR 2247 seine letzte Arbeit für die Serie veröffentlichte.
Kurzbiografie
Swen Papenbrock
Swen Papenbrock wurde am 27. Oktober 1960 in Kassel geboren. Mit zehn oder elf Jahren stachen ihm die PERRY RHODAN-Cover Johnny Brucks ins Auge, und er bekam nicht genug davon:
»In unserer Nachbarschaft [in Kassel] gab es einen Zeitschriftenladen, der in einem ehemaligen Blumenladen sein Geschäft eröffnete. Wie es nun bei Blumenläden in den 60er und 70er Jahren so üblich war, hing neben der Eingangstür ein Automat, an dem man für eine Mark auch nach den Öffnungszeiten noch Blumen ziehen konnte. Dieses nutzte nun der Zeitschriftenhändler aus und legte die aktuellen Heftserien wie JERRY COTTON, TERRA und natürlich PERRY RHODAN dort aus. Taschengeld war zu der Zeit noch nicht sehr üppig, und so drückte ich mir tagein, tagaus an den kleinen Fenstern die Nase platt und bewunderte die Titelbilder«, berichtete Papenbrock auf der LKS von PR 1818.
Als Leser stieg er mit der 3. Auflage ins Perryversum ein und ließ sich von den Geschichten zu vielen Zeichnungen inspirieren, die sich nicht selten in seinen Schulheften fanden. Seine zweite Leidenschaft galt ab 1973 dem Comicmagazin ZACK!, das ihm eine Auswahl unterschiedlichster Comicstile anbot.
Nach der Gesellenprüfung als Maler und Lackierer zog es ihn 1982–1985 nach Stuttgart, wo er die zweijährige Meisterlehre absolvierte. Seither darf er sich Maler- und Lackierermeister, Vergolder und staatlich geprüfter Designer (Farbe und Gestaltung) nennen.
In seine »Stuttgarter Zeit« fiel ein Story- und Zeichenwettbewerb in der 2. Auflage von ATLAN. Er reichte vier Zeichnungen ein, die alle abgedruckt wurden (in ATLAN 200, 202, 205 und 207), und erhielt als Sieger des Wettbewerbs einen Scheck in Höhe von 100 DM. Außerdem versuchte er sich mit Erik Schreiber zusammen an einem eigenen Fanzine: »Dunkelstern/Darkstar« erlebte allerdings nur vier Ausgaben zu je etwa 50 Seiten, da die Distanz zwischen Kassel und Stuttgart eine Zusammenarbeit der Herausgeber stark erschwerte.
Dafür besuchte Papenbrock ein Treffen der Regionalgruppe des SFCD in Stuttgart, ausgerüstet mit Neugier, Interesse und seiner Zeichenmappe. Dort fiel er Uwe Luserke auf, der eine kleine Agentur für Bilder betrieb. Seine erste Coverillustration erschien 1985 im Zauberkreisverlag als Titelmotiv des Romans »Erben der Sternenpest« von Hendrik Villard (PERRY RHODAN-Lesern besser bekannt als Arndt Ellmer, also Wolfgang Kehl). Die Reihe wurde allerdings noch im selben Jahr mit Band 296 eingestellt; Papenbrocks Karriere ging aber erst los. Weitere Aufträge folgten für Moewig, Kelter und Reader’s Digest.
1985 zog Papenbrock zurück nach Kassel und bewarb sich beim Herausgeber der SPRECHBLASE, einem bekannten deutschen Comic-Fachmagazin. Hethke reagierte schnell und rief den talentierten neuen Künstler zurück, um ihm den Auftrag für das Cover der SPRECHBLASE 74
zu erteilen.
Kurz darauf fertigte Papenbrock einige Illustrationen für GESPENSTERGESCHICHTEN (Bastei) an.
Von 1990 bis 1992 arbeitete er in einer Marburger Werbeagentur; diesen Job hängte er zugunsten der Freiberuflichkeit aber an den Nagel, als er den Auftrag für den AUTO BILD-Comic erhielt.
1996 bat Klaus Frick den Künstler ins Coverteam, das er nach dem plötzlichen Tod von Johnny Bruck aus dem Boden stampfen musste.
Neben PERRY RHODAN illustriert Swen Papenbrock noch zahlreiche andere Produkte aus dem phantastischen Genre (u. a. DAS SCHWARZE AUGE, MIDGARD, BATTLE TECH, REN DHARK), aber auch für Kunden mit größerem Kundenkreis wie Veedol Deutschland und National Geographic. Zudem arbeitet er mit Werbeagenturen zusammen.
Der letzte Risszeichnungs-Band
Am 15. März erschien mit »Extraterrestrische Raumschiffe – RISSZEICHNUNGEN« der letzte von VPM veröffentlichte Risszeichnungsband im gedruckten Format. Der Band enthielt 41 Risszeichnungen von Raumschiffen galaktischer und extragalaktischer Völker, bis hin zum Zyklus »Die große Leere«. Darunter befanden sich zwei exklusiv für diesen Band erstellte Risszeichnungen: die CASSADEGA, das Flaggschiff des Bewahrers von Truillau, sowie die AVALON, das Flaggschiff des Forums Raglund5. Für den Umschlag steuerte Al Kelsner mit der dramatischen Darstellung des Arachnoidenraumers LAMCIA einen Höhenpunkt seines Schaffens bei.
Mit einem Preis von 29,80 Mark für knapp 100 Seiten stellte »Extraterrestrische Raumschiffe« den Geldbeutel der Käufer vor nicht gerade kleine Anforderungen, was sich auf den Absatz auswirkte und wohl mitentscheidend für die Einstellung der Reihe war.
Vier Jahre später sollten jedoch die Risszeichnungen eine elektronische Heimat im Internet finden; seit Juni 2000 präsentiert das zuvor eine Zeitlang als Fan-Druck erschienene Risszeichnungsjournal (www.rz-journal.de) Ansichten aus der Technik des »Perryversums« und anderer Welten. Verantwortlicher Redakteur seit Gründung ist Georg Joergens.
Eine Basis des Wissens
Vom Februar an bot der Verlag kostenlos für Neuleser (und andere) die Informationsbroschüre »PERRY RHODAN – DIE BASIS – Einstiegshilfe ins PERRY RHODAN-Universum« an. Sie stand in der Tradition früherer Publikationen gleicher Zielrichtung, die den Namen »Alles über Perry Rhodan« getragen hatten, war aber wesentlich professioneller aufgemacht. Das 50 Seiten starke DIN A5-Heft bot in kompetenten Texten von Rüdiger Schäfer (Kurzbiografie auf
S. 402) Informationen über den kosmischen Hintergrund der Serie, ein Glossar wichtiger Begriffe und eine relativ ausführliche Darstellung der einzelnen Handlungsepochen. Aufgelockert wurde das Ganze durch Schwarzweißillustrationen von Johnny Bruck. Das Titelbild zierte ein Guckyporträt des Künstlers.
»DIE BASIS« war die erste einer ganzen Reihe vergleichbarer Broschüren, die wieder den Namen »Alles über PERRY RHODAN« trugen und im Laufe der Jahre insbesondere durch ihre farbige Gestaltung immer attraktiver wurden.
PERRY RHODAN trifft BABYLON 5 –
zumindest musikalisch
Im »Logbuch der Redaktion« vom 9. September 2010 erinnerte sich Klaus N. Frick an eine denkwürdige Begegnung:
»Der 16. April 1996 war ein Dienstag; die Woche hatte also noch nicht angefangen, chaotisch zu werden. In diesem Frühjahr 1996 kam das öfter vor. Jetzt aber klingelte das Telefon, ich war guter Dinge und nahm den Hörer vor. Am Apparat war ein gewisser Peter Schlenter, ein sehr freundlich klingender