Uli Zeller

Frau Krause macht Pause


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Schreiben Sie das Gebet gut leserlich und in großen Buchstaben auf, damit es immer wieder gelesen werden kann.

      Das verlorene Schaf

      Lukas 15,4-7

      Tipp: Bringen Sie einen oder mehrere der folgenden Gegenstände mit: Fell zum Fühlen; Foto eines Schafes; verschiedenfarbige Gegenstände, die für die vielen weißen und das eine schwarze Schaf stehen, z. B. Knöpfe, Wolle, Münzen …

      Jesus erzählte einmal eine Geschichte: Ein Mann hatte 100 Schafe. Eines ging verloren. Dann hatte er also noch 99 Schafe. Da könnte man ja denken: 99 Schafe sind doch auch genug. Auf eines mehr oder weniger kommt es doch nicht an.

      Aber der Hirte hat anders gedacht. Er sagte: „Mir ist jedes Schaf wichtig. Ein Schaf fehlt. Ich werde mich auf die Suche machen.“ Der Hirte suchte die angrenzenden Wiesen ab. Er musste über Bäche springen. Und er kämpfte sich durch Gestrüpp.

      Irgendwann hörte er von Weitem ein Wimmern. Das Schaf war in einer Dornenhecke hängen geblieben. Der Hirte ging hin und zückte sein Messer. Er schnitt die Dornenranken ab. Dann legte er das Schaf um seine Schultern und trug es heim.

      Wie hat sich der Hirte gefreut! Zu seinen Nachbarn sagte er: „Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.“ Und Jesus sagte: „Genauso freut sich Gott, wenn ein Mensch zu ihm umkehrt.“

      Kennen Sie dieses alte Kinderlied? Lassen Sie Ihre Zuhörer die Reime raten.

      Weil ich Jesu Schäflein bin,

      freu ich mich nur immerhin

      über meinen guten Hirten,

      der mich wohl weiß zu be… (wirten),

      der mich liebet, der mich kennt

      und bei meinem Namen … (nennt).

      Und so oft ich durstig bin, führt er mich zum Brunnquell hin.

      Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.

      Psalm 91,11

      Tipp: Bringen Sie einen Spaten, eine Blume oder ein Gemüse aus dem Garten mit.

      Eugen wollte den Garten umgraben. Zwar ist Eugen 87 Jahre alt. Aber das macht nichts. „Ich kann noch arbeiten wie vor dreißig Jahren“, sagte er immer stolz.

      Aber an diesem Tag war es anders. Die Sonne stand heiß am Himmel. Eugen grub mit seinem Spaten im Garten. Die Hälfte vom Beet hatte er schon geschafft. Er sagte sich: Den Rest packe ich heute auch noch. Aber plötzlich wurde es ihm schwindelig. Er geriet ins Wanken, stützte sich auf dem Spaten ab. Dann aber verlor er samt Spaten das Gleichgewicht. Eugen stürzte zu Boden, prallte mit der Brust gegen den Stiel vom Spaten. Da lag der fleißige Gärtner nun auf dem Boden.

      „Aua!“, klagte er. Bei jedem Atemzug schmerzte es in seiner Brust. Außerdem tat ihm alles weh. Am meisten das Atmen. Zehn- der fünfzehnmal versuchte er, aus eigener Kraft aufzustehen. Aber er schaffte es nicht.

      Irgendwann tauchte sein Nachbar Herbert auf. „Eugen, was ist denn mit dir passiert?“ Schnell eilte er herbei, reichte Eugen die Hand und zog ihn nach oben.

      „Ich glaube, du solltest erst mal zum Arzt“, sagte der Nachbar, nachdem er Eugen angeschaut hatte. „Am besten ist, wir fahren in die Ambulanz.“ Herbert packte Eugen ins Auto und sie fuhren ins Krankenhaus. Dort wurde Eugen untersucht.

      Die Ärztin sagte zum Schluss: „Halb so schlimm. Es ist nichts gebrochen. Sie haben nur die Rippen geprellt. Ich gebe Ihnen ein Rezept für Schmerztropfen. Passen Sie in Zukunft bitte immer auf, dass Sie genug trinken. Und muten Sie sich nicht zu viel zu! Sie sind ja auch nicht mehr der Jüngste.“

      Auf dem Rückweg sagte Herbert zu Eugen: „Gott sei Dank.“

      Darauf antwortete Eugen: „Genau. Gott kann ich danken. Er hat mich bewahrt. Ich darf wieder nach Hause. Ich glaube, Gott hat mir gleich mehrere Engel geschickt. Einer hat aufgepasst, dass ich nichts gebrochen habe. Einer hat mir Kraft gegeben, dass ich noch um Hilfe rufen konnte. Und einer hat mich ins Krankenhaus gefahren. Nichts ist gebrochen. Gott hat mir noch mal eine Frist geschenkt. Ich darf leben. Gott sei Dank!“

      Tipp: Trinken Sie gemeinsam ein Glas Wasser.

      Zehn Kranke werden gesund

      Lukas 17,11-19

      Tipp: Erzählen Sie diese Geschichte mit zehn verschiedenen Knöpfen – neun schwarzen und einem weißen.

      Wir haben hier verschiedene Knöpfe. Sie sehen ganz verschieden aus. Es gibt schwarze und einen weißen Knopf. Dicke Knöpfe sind dabei. Aber auch ganz dünne Knöpfe. Manche sind glatt, andere eher rau. Manche haben einen Rand, andere haben keinen Rand. Da sind Knöpfe mit zwei Löchern und solche mit vier Löchern. Wie viele Knöpfe haben wir hier? Wir zählen sie gemeinsam: einer, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn.

      Ich möchte eine kleine Geschichte erzählen. In der Geschichte geht es um zehn Menschen. Jeder der zehn war anders, so wie diese Knöpfe. Es waren ganz besondere Menschen. Kranke Menschen. Aussätzige Menschen. Menschen, die ansteckend waren. Man durfte sie nicht berühren. Wer diese Krankheit hatte, wurde einsam. Das war sehr traurig.

      Eines Tages kam Jesus in die Nähe dieser Menschen. Die Aussätzigen hatten gehört, dass Jesus Kranke gesund machen kann. Also schrien sie: „Jesus, lieber Meister, erbarme dich!“

      Jesus tat das tatsächlich. Er sah, dass die Männer krank waren. Gott machte sie gesund. Auf einmal wurden alle rein.

      Neun Geheilte verschwanden. Sie wurden nicht mehr gesehen. Dafür stehen die neun schwarzen Knöpfe. Aber einer kehrte zurück und dankte Jesus. Dafür ist hier der weiße Knopf.

      Jesus war erstaunt, dass nur einer zu ihm zurückkam. Er fragte: „Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde?“

      Wir sollten jetzt aber nicht über die schimpfen, die sich nicht bedankt haben. Vielmehr wollen wir beten: „Herr, lass mich der eine sein, der zu dir kommt und dir dankt.“

      Auch wir haben viel Grund, Gott zu danken. Gott hat uns viel Gutes geschenkt, jeden Tag. Wollen wir einmal zusammen aufzählen, wofür wir alles dankbar sein können? Finden wir für jeden Knopf etwas zum Danken?

      Danket dem Herrn, denn er ist freundlich.

      Psalm 118,29

      Tipp: Bringen Sie etwas mit, das zur Geschichte und zur Biografie des Zuhörers passt. Eine Deutschlandkarte, auf der man den Rhein sieht. Eine Fahrradpumpe, mit der Sie gemeinsam pumpen. Eine Fahrradklingel, mit der Sie zusammen klingeln …

      Man sagt ja: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er … (viel erzählen). Das gilt auch für Volker.

      Volker ist 101 Jahre alt. Er strahlt: „Ich habe immer viel Sport gemacht. Deshalb bin ich so ein alter Knochen geworden.“

      Einmal zeigte er mir sein altes Fahrrad. Er sagte: „Damit bin ich schon den Gotthard hinaufgefahren. Die Kraft hat irgendwann nicht mehr gereicht. Dann bin ich aufgestanden und habe mit letzter Kraft weitergetreten.“

      Das Fahrrad von Volker stammte aus den 1930er-Jahren. Es hatte sogar noch Holzfelgen. Das gibt’s heute gar nicht mehr: Fahrräder mit Holzfelgen. Die heutigen Felgen sind aus Metall.

      Sogar als Rentner war Volker noch sportlich. Volker erinnert sich: „Auch als alter Mann ging ich noch täglich ins Schwimmbad. Ich habe immer genau mitgezählt, wie viel ich geschwommen bin.“ Und das war eine ganze Menge: Täglich waren es viele Längen, die Volker schwamm. „Zu Hause habe ich mir dann aufgeschrieben, wie weit ich geschwommen bin.“

      Volker hatte eine Landkarte an der Wand hängen. Er stellte sich jeden Tag vor die Landkarte und sagte: „Wenn ich heute eine halbe Stunde im Schwimmbad geschwommen bin – wie weit wäre ich dann im Rhein gekommen?“ Und dann markierte er diese Strecke