Als die Stimme aus dem Lautsprecher warnte, griff er schnell in seine rechte Hosentasche. Erleichtert murmelte er: „Sie ist ja noch da, meine Brieftasche.“
Wo unser Schatz ist, da ist unser Herz. Dem alten Mann war seine Frau wichtig. Der Geschäftsmann sorgte sich um sein Geld.
Wir alle sorgen uns um etwas und machen uns darüber Gedanken. Vielleicht denken wir darüber nach, dass wir im Alter an einem ganz anderen Ort sind, als wir eigentlich sein möchten. Vielleicht sorgen wir uns auch um unser Geld: Wird mein Vermögen reichen, um das Altenheim zu bezahlen?
Jesus sagt: „Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“
Wirklich reich ist nicht derjenige, der eine dicke Brieftasche hat. Sondern der ist wirklich reich, der sich an Gott hält. Wir dürfen ihm sagen: „Lieber Gott, ich sorge mich um so viele Dinge. Aber am allermeisten möchte ich mich um dich sorgen. Bitte zeig mir, was wichtig ist für mein Leben.“
Jesus sagt: Ich bin die Tür.
Johannes 10,9
Tipp: Zeigen Sie das Foto einer Tür. Wenn Sie ein altes Bild finden, auf dem die Haustür eines früheren Wohnortes zu sehen ist, können Sie es auf einem Kopierer vergrößern und beim Vorlesen zeigen.
Eine Haustür erzählt:
Ich bin die alte Holztür am Haus von Frau Brotkant. Ich bin nicht mehr die jüngste Tür. Meine Scharniere quietschen ein wenig, ein bisschen Öl täte mir bestimmt gut. Schon mehrmals wurde ich frisch gestrichen. Und an manchen Stellen habe ich Macken und Dellen.
Im Winter muss ich ganz schön viel mitmachen. Da ist es draußen eiskalt. Drinnen im Flur ist es aber wohlig warm. Das muss man erst mal verkraften. Ich ziehe mich im Winter immer vor Kälte zusammen. Daher muss man das Schloss von Dezember bis März immer zweimal umdrehen. Und im Sommer, wenn ich mich wieder ausdehne, streife ich dafür oben ein wenig an der Decke. Eine Haustür zu sein ist kein Traumjob! Meine Kollegin, die Wohnungstür, hat es da viel leichter. Aber man kann es sich ja nicht aussuchen.
Ich, die alte Holztür, habe schon ganz verschiedene Menschen erlebt, die bei Frau Brotkant ein- und ausgegangen sind. Die meisten sind ganz harmlos: die alten Damen, die am Samstagmittag zum Kaffeekränzchen kommen, zum Beispiel. Sie sind alle ganz nett. „Hallo, meine Liebe“, sagen sie immer. Ein Küsschen links auf die Backe. Und ein Küsschen rechts auf die Backe. Nur die Frau Breitling habe ich nicht so gerne. Sie sieht nicht mehr so gut und fährt dann mit ihrem Rollator immer gegen mich. Ihre Radhalterung hat mir schon einen dicken Kratzer beschert.
In ganz schlechter Erinnerung habe ich, die Haustüre, einen Besucher. Das war ein Vertreter. Er hat sich angeregt mit Frau Brotkant unterhalten. Sie hat ihm von ihrem Hobby erzählt: „Ich backe sehr gern. Im Sommer backe ich am liebsten Kuchen mit frischen Früchten aus dem Garten: Himbeerkuchen, Pfirsichkuchen oder Kirschkuchen.“
Daraufhin wollte der Vertreter ihr gleich etwas verkaufen: „Schauen Sie, Frau Brotkant, hier habe ich etwas Wunderbares für Sie: das Backbuch in 23 Bänden mit Rezepten von allen Kontinenten.“
Frau Brotkant wollte den Mann loswerden, denn er war schon ziemlich aufdringlich. Sie brauchte ja gar kein Backbuch in 23 Bänden. Da der Mann aber nicht auf sie hören wollte, sagte sie irgendwann: „Ich schlage jetzt gleich die Tür zu. Passen Sie bloß auf, dass Sie sich nichts einklemmen!“ Und schon knallte es. Ich, die alte Holztür, befand mich wieder im Türrahmen. Uuuah, das hat gescheppert!
Ja, durch eine Tür kommt manch lieber Besuch. Aber auch der ein oder andere ungebetene Gast.
Jesus sagt: „Ich bin die Tür.“ Das heißt: Jesus ist die Tür zu Gott. Wir dürfen entscheiden, ob wir eintreten wollen. Gott empfängt uns dann mit offenen Armen.
Kennen Sie Redensarten mit „Tür“?
Bei diesem Wetter jagt man keinen Hund vor die … (Tür).
Jeder kehre vor seiner eigenen … (Tür).
Sie geben sich die Türklinke in die … (Hand).
Zwischen Tür und … (Angel).
Mit der Tür ins Haus … (fallen).
Ich will dich unterweisen
und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst.
Ich will dich mit meinen Augen leiten.
Psalm 32,8
Tipp: Skizzieren Sie ein Auge auf ein Blatt Papier oder bringen Sie das Foto eines Auges mit.
Berta sieht nicht mehr so gut. In letzter Zeit kann sie nur noch Umrisse erkennen. Alles ist verschwommen. Sie klagt: „Ich finde mich so schlecht zurecht.“
In bekannter Umgebung kommt Berta gut zurecht. Aber wenn sie weiter wegmuss, fühlt sie sich hilflos. Sie braucht dann Hilfe. Jemand muss ihr sagen, wo sie hingehen soll. Noch besser ist es, wenn jemand ihre Hände nimmt und ihr vorangeht.
Seit sie nicht mehr so gut sieht, versteht sie einen Spruch aus der Bibel viel besser: „Ich will dich mit meinen Augen leiten.“ Berta weiß, was es heißt, nicht mehr alleine klarzukommen. Andere Menschen müssen ihr sozusagen ihre Augen leihen. Jemand schaut mit seinen Augen und zeigt Berta dann, wohin sie gehen muss.
So ist das auch bei Gott. Gott sieht viel mehr, als wir mit unseren Augen sehen. Er verspricht uns, dass er uns leitet. Egal, ob wir noch scharf sehen wie ein Adler oder ob wir fast blind sind.
Deshalb können wir zu Gott beten – und Sie dürfen gerne immer das letzte Wort mitraten:
„Gott, du versprachst uns vor langen Zeiten:
Du willst uns mit deinen Augen … (leiten).
Danke, dass du bei mir bist
und mich keinesfalls … (vergisst).“
Ich habe dich bei deinem Namen gerufen,
du bist mein.
Jesaja 43,1
Tipp: Schlagen Sie die Namensbedeutungen Ihrer Zuhörer nach (im Internet z.B. unter www.babyclub.de/vornamen/namensbedeutung.html). Oder in einem Namenswörterbuch, etwa dem Duden Lexikon der Vornamen. Die Andacht berührt besonders, wenn Sie die Namen der Zuhörer einsetzen.
Monika ist in einer sehr armen Zeit geboren worden. Die Eltern hatten sieben Kinder. Monika war die Jüngste.
Monika hatte immer das Gefühl, dass sie neben ihren Geschwistern unterging. Keiner hatte Zeit für sie. Wenn die Eltern nach ihr riefen, sagten sie manchmal gar nicht ihren Namen. Stattdessen riefen sie nur: „He du!“ Oder: „Wo ist die Jüngste?“ Es gibt ja das Sprichwort: Namen sind wie Schall und … (Rauch).
Monika ist sich manchmal richtig wertlos vorgekommen. Deshalb hat sie sich vorgenommen: „Später will ich allen meinen Kindern einen ganz besonderen Namen geben!“
Monikas erstes Kind war eine Tochter. Monika sagte zum Standesbeamten: „Das Kind soll Karina heißen. Das bedeutet auf Deutsch nämlich: die Wertvolle.“
Das zweite Mädchen wurde Dorothea genannt. Der Beamte schmunzelte schon, als die Eltern es anmeldeten. Er fragte: „Hat dieser Name wieder eine Bedeutung?“
„Ja“, antwortete die Mutter: „Dorothea heißt: Geschenk Gottes.“
Ganz glücklich war Monika, als sie ihren ersten Sohn anmeldete. „Benjamin wollen wir ihn nennen“, sagte sie zum Herrn vom Amt. „Sohn des Glücks.“
Der nächste Sohn bekam einen ganz kurzen Namen: Axel.
„Nanu“, wunderte sich der Beamte. „Axel? Hat der Name auch eine Bedeutung?“
„Aber sicher“, antwortete Monika. „Axel kann man so übersetzen: Vater des Friedens.“
Als Monika schließlich ihre jüngste Tochter anmeldete, fragte der Standesbeamte