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Buchen unter Einbeziehung eines Bezugskostenkontos
Die Bezugskosten werden auf einem besonderen Konto erfasst. Die Geschäftsvorfälle entsprechen denen unter vorstehendem Beispiel 1.
Buchung:
Am Jahresende wird das Bezugskostenkonto zum Konto Rohstoffe abgeschlossen:
819Der IKR sieht für jedes Vorrätekonto ein gesondertes Bezugskostenkonto vor:
2001Bezugskosten für Rohstoffe, |
2011Bezugskosten für Vorprodukte/Fremdbauteile, |
2021Bezugskosten für Hilfsstoffe, |
2031Bezugskosten für Betriebsstoffe. |
820Die Aussagefähigkeit der Buchhaltung und damit die Überwachung der Wirtschaftlichkeit können durch eine Aufteilung nach der Art der Bezugskosten noch einmal erhöht werden:
2003Eingangsfrachten, |
2004Transportversicherungen, |
2005Verpackungskosten, usw. |
821Werden Verpackungen, wie Paletten, Kisten, Fässer, Flaschen u. Ä., gegen teilweise Erstattung der berechneten Kosten vom Lieferanten zurückgenommen, ist die Einrichtung eines besonderen Kontos Verpackungskosten angebracht. Auf der Habenseite dieses Kontos werden die Gutschriften der Lieferer für zurückgesandte Verpackungen gebucht.
822Am Ende des Geschäftsjahres dürfen nur die anteilig auf den Bestand entfallenden Bezugskosten aktiviert werden. Der verbleibende Saldo wird wie die Abgänge von den zugehörigen Bestandskonten in den Aufwand gebucht.
823Mit der (vorläufigen) Erfassung auf Unterkonten, die im Rahmen der vorbereitenden Jahresabschlussarbeiten zu den übergeordneten Bestandskonten abgeschlossen werden, wird das Problem der Zuordnung gelöst. Grundsätzlich werden die Bezugskosten in der Eingangsrechnung auch dann in einer Summe ausgewiesen, wenn die gekauften Vorräte auf unterschiedlichen Vorrätekonten geführt werden.
Spätestens dann, wenn die Salden der Bestandskonten in unterschiedliche Bilanzposten (§ 266 Abs. 2 B 1. Vorräte: 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, 3. fertige Erzeugnisse und Waren) eingehen, ist eine entsprechende Aufgliederung der Bezugskosten erforderlich. Deshalb werden die Bezugsposten i. d. R. bereits im Rahmen der Eingangsrechnungsprüfung und -kontierung aufgeteilt und den entsprechenden Bestandskonten bzw. den zugehörigen Bezugskostenkonten zugeordnet.
824Aus dem Verhältnis Summe der Zugänge während des Jahres auf dem Hauptkonto zum Anfall der Bezugskosten auf dem zugehörigen Bezugskostenkonto für den gleichen Zeitraum wird der Prozentsatz der Bezugskosten ermittelt. Dieser Prozentsatz wird auf die internen Verrechnungspreise je Artikel in der Lagerbuchhaltung angewendet und spätestens bei den Entnahmen verrechnet.
825Je tiefer die Gliederung der Hauptkonten und der zugehörigen Bezugskostenkonten, desto effektiver sind die Kontrolle und die Möglichkeiten der Einflussnahme auf den Anfall von Bezugskosten (Bezugskosten-Controlling). Eilige Lieferungen und kleine Liefermengen führen immer zu prozentual höheren Bezugskosten als Bestellungen im Rahmen eines gezielten Beschaffungs-Managements. Aber auch bei der Tiefengliederung der Konten muss das Verhältnis von Aufwand und Effizienz beachtet werden.
826Nachlässe sind Rabatte, Boni, Skonti und Preisnachlässe aufgrund von Mängeln.
827Rabatte sind Preisvergünstigungen, die aus verschiedenen Anlässen ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt der Zahlung gewährt werden. Rabatte ermöglichen es dem Lieferer, trotz formell einheitlicher Angebotspreise verschiedenen Abnehmern unter bestimmten Umständen unterschiedliche Preise einzuräumen.
Handelsübliche Sofortrabatte, die als Mengen-, Sonder-, Treue- oder Wiederverkäuferrabatte gewährt werden, dienen deshalb der Preisgestaltung. Es liegt kein Nachlass vor. Aus diesem Grunde werden Rabatte weder beim Einkauf noch beim Verkauf buchmäßig auf einem besonderen Konto erfasst.
828 828
a) | Kauf von Rohstoffen zum Listenpreis von 20 000 € abzüglich 10 % Mengenrabatt. |
Buchung:
b) | Verkauf von Erzeugnissen zum Listenpreis von 30 000 € abzüglich 20 % Wiederverkäuferrabatt. |
Buchung:
829Skonti mindern – anders als der Sofort-Rabatt – nachträglich den Preis unter der Bedingung, dass der Käufer innerhalb einer bestimmten Frist zahlt. Auf der Einkaufsseite werden die Anschaffungskosten bzw. der Einstandspreis gemindert, auf der Verkaufsseite die Erlöse.
830Der Skonto ist ein Nachlass für vorzeitige Zahlung. Bei einer Zahlungsvereinbarung „Ziel 30 Tage, bei einer Zahlung innerhalb von 10 Tagen 2 % Skonto” entspricht der Abzug einem Zinssatz von 36 %. Rechnung:
Dabei wird deutlich, dass es sich nicht allein um eine Verzinsung für vorzeitige Zahlung handeln kann. Der Skonto ist auch eine Prämie für die Einsparung von Verwaltungskosten und die Minderung des Kreditrisikos.
831Da sich der Rechnungsbetrag aus dem Entgelt und der Umsatzsteuer zusammensetzt, nehmen bei einem Skontoabzug das Entgelt und die darauf berechnete Umsatzsteuer anteilig ab.
832Der Skonto kann netto oder brutto gebucht werden. Bei Nettobuchung wird die Umsatzsteuerberichtigung bei jeder Zahlung sofort gebucht.
833Das Bruttoverfahren führt zur Einsparung von Buchungen. Dabei wird bei allen Zahlungen zunächst der gesamte Abzug (Bruttoabzug einschl. anteiliger USt) auf das Konto für Skontoaufwendungen bzw. das Konto für Skontoerträge gebucht. Die Berichtigung erfolgt am Monatsende durch nur eine Sammelbuchung.
834 834 Herausrechnung der Umsatzsteuer:
Das Konto Erlösberichtigungen (für Skontoaufwand) wurde mit insgesamt 833 € aus den Bruttobuchungen