Marta Williams

Lautlose Sprache


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der Nacht zu ihrem Auto und sprang hinein. Daraufhin rief sie mich an und erklärte in einem wunderbaren Alabama-Dialekt: Sie glaube selber nicht ihren Worten, aber von heute an sei sie meine glühendste Verehrerin. Meine Arbeit habe sie bisher als Unfug abgetan, doch nun habe sich gezeigt, dass sie der Schlüssel zum erfolgreichen Wiederauffinden ihres Hundes war.

      Menschen, die als anerkannte und seriöse Medien arbeiten und dabei eine erfolgreiche Reihe von Ergebnissen aufweisen können, vermeiden oft das Wort „Medium“. Sie bevorzugen eher den Begriff „intuitive Arbeit“, weil mit dem Wort „Medium“ noch immer Negativität verbunden ist. Aus diesem Grunde bevorzuge auch ich für meine Arbeit die Bezeichnung „intuitive Kommunikation“ und nicht „mediale Kommunikation“. Teilweise sind die Vorbehalte auch begründet, denn es gibt tatsächlich Beispiele von Medien, die stümperhaft und unehrlich arbeiten. Vielleicht liegt das daran, dass es nicht erforderlich ist, für diese Tätigkeit einen akademischen Abschluss zu erwerben und so gibt es mehr Ungeschulte und inkompetente Vertreter als in einem eher strukturierten Berufsfeld. Auch die Werbespots im Stil „Ruf eine Wahrsagerin an“ tragen nicht zum guten Ruf der Branche bei. Aber in jedem Bereich gibt es schwarze Schafe, die aus ihrem Job herausgenommen werden müssten, denen es aber trotzdem gelingt weiterzumachen. Für die Suche nach einem seriösen Medium gilt dasselbe wie in jedem anderen Dienstleistungsbereich: die Einholung einer umfassenden vorherigen Information und eine persönliche Empfehlung.

      Ich vermute, dass einige der negativen Assoziationen, die mit dem Begriff „Medium“ einhergehen, historisch begründet sind. Es gab Zeiten, da war es gefährlich, übersinnliche Fähigkeiten zu nutzen, denn Menschen wurden für ihre Prophezeiungen verfolgt und riskierten ihr Leben, wenn sie ihre medialen Kräfte nutzten.

      Wissenschaftler sind die lautesten Kritiker, wenn es um übersinnliche Fähigkeiten geht. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts haben sie sogar einen Großteil ihrer Energie darauf verwendet, praktizierende Medien zu entlarven. Auch heutige Wissenschaftler, von wenigen Ausnahmen abgesehen, bewerten alle Bemühungen auf dem Gebiet der übersinnlichen Fähigkeiten als bedeutungslos oder halten sie nicht für würdig, von der Forschung überhaupt beachtet zu werden.

      Glücklicherweise hat sich hier in den letzten Jahrzehnten eine Veränderung angebahnt, denn einige Wissenschaftler, vor allem Physiker, haben damit begonnen, intuitive Fähigkeiten - oder sogenannte PSI-Phänomene - ernst zu nehmen. Sie analysieren diese Phänomene nun mit wissenschaftlichen Methoden und erhalten Ergebnisse, die besagen, dass jeder Mensch prinzipiell befähigt ist, intuitive Einsichten zu gewinnen und dass intuitiv erhaltene Informationen höchst genau sein können.

      Einer der erfolgreichsten Forscher auf diesem Gebiet ist der Physiker Russell Targ. Er hat zusammen mit seinem Kollegen Charles Putoff2 in den 70er Jahren am Forschungsinstitut Stanford eine Studie zu den intuitiven Fähigkeiten des Menschen durchgeführt. In ihren Experimenten arbeiteten die Wissenschaftler mit durchschnittlichen Versuchspersonen, die kein besonderes intuitives Talent bekundeten. Sie gaben ihnen kurze Anweisungen, wie sie die Methode des „remote viewing“*6 benutzen sollen. Der Begriff „remote viewing“ stammt aus dem militärischen Bereich, in dem zu dieser Zeit Experimente mit hellseherischen Fähigkeiten gemacht wurden, deshalb auch die Betonung auf das „Sehen und Wahrnehmen in der Ferne.“

      In einem Experiment wurde den Teilnehmern mitgeteilt, dass sich ein Mitglied des Forschungsteams zu einem geheimen, in der Nähe liegenden Standort begeben hatte. Die Teilnehmer sollten nun raten, wie dieser Ort aussieht. Sie sollten dann ihre flüchtigen Eindrücke vom Aufenthaltsort aufzeichnen oder in Worten beschreiben und dabei keinen Versuch unternehmen, ihre Wahrnehmungen zu analysieren oder zu interpretieren. Den Versuchspersonen gelang es erstaunlich oft, eine genaue Zeichnung oder Beschreibung des Aufenthaltsorts des Forschers abzugeben. Die Ergebnisse bewiesen, dass auch Durchschnittsbürger intuitive Fähigkeiten besitzen, selbst wenn sie diese bisher noch nicht angewendet hatten. Die militärisch ausgebildeten „remote viewers“3 erzielten eine beständige 75 Prozent Sicherheit. Targ führte seine Arbeit dann auch in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Militär fort, um die Möglichkeiten des Hellsehens weiter zu erforschen. Die Testpersonen wurden hier eingesetzt, um abgestürzte Flugzeuge zu orten oder um etwas über geheime sowjetische Militärinstallationen herauszufinden.

      In seinem Buch „Miracles of the Mind“ beschreibt er die Jahre seiner Forschungsarbeit auf diesem Gebiet. Er definiert die Fähigkeit „in der Ferne zu sehen“ - hellzusehen - als eine Fähigkeit, bei der das universell verfügbare „kollektive Unbewusste“, das er „nonlocal mind“ nennt, angezapft wird. Er sagt: „Dieses faszinierende, bisher noch nicht ganz verstandene Phänomen, das uns miteinander und mit der Welt verbindet, erlaubt uns, Ereignisse zu beschreiben, zu erfahren und zu beeinflussen egal wo sie in Raum und Zeit stattfinden.“ 4

      Die Erforschung des „nonlocal mind“ fällt in den Bereich der Quantenphysik. Targ zitiert glaubwürdige Experimente, die beweisen, dass Quanten miteinander verwoben sind. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass jegliche Materie miteinander verbunden ist. Durch das Messen der Polarisierung eines Photonenpaares, das aus der selben Interaktion entstanden ist, sich aber in gegenläufige Richtungen bewegt, konnten die Forscher feststellen, dass sich die Polarisierung des einen Photons schon zu verändern scheint, wenn das andere Photon lediglich beobachtet wird. Diese Veränderung lässt sich sogar feststellen, wenn sich die Photonen in gegenläufige Richtungen bewegen. Aus diesen Experimenten haben die Physiker die Theorie abgeleitet, dass in jeder Materie Bewusstsein enthalten ist und dass dieses zu jeder Zeit mit anderer Materie kommuniziert. Aus dieser Dynamik lässt sich unsere Fähigkeit erklären, gewünschte Informationen erfahren zu können, wenn wir in der Lage sind, das kollektive Unbewusste oder das nonlocal mind anzuzapfen - in der Religion der Hindus wird dieser Vorgang als das Lesen der Akasha Chronik bezeichnet.

      Christian de Quincey, ein Professor der Philosophie, erklärt und analysiert in seinem Buch „Radical Nature“5 überzeugend diese Vorstellung vom „nonlocal mind“. De Quincey beschäftigt sich besonders umfassend mit der bahnbrechenden Idee, dass alle Materie Bewusstsein besitzt.

      Gary Schwartz ist ein weiterer Wissenschaftler, der vor allem das Thema der Intuition erforscht. Er unterrichtet Psychologie, Medizin, Neurologie, Psychiatrie und Chirurgie an der Universität von Arizona. Er promovierte an der Harvard Universität und leitete einige Jahre das „Psychophysiologische Zentrum Yale“ und die Klinik für Verhaltensmedizin in Yale. In seinem Buch „The Afterlife Experiments: Breakthrough Scientific Evidence of Life after Death”6 beschreibt er seine wissenschaftliche Erforschung dieses Themas. Die Experimente wurden nach streng wissenschaftlichen Kriterien durchgeführt und die Ergebnisse statistisch ausgewertet. In den Experimenten wurden Hellsichtige, die mit ihrer Fähigkeit erfolgreich arbeiten, gebeten, ihnen unbekannte Menschen wahrzunehmen, „zu lesen“. Sie konnten diese nicht sehen und durften nur Fragen stellen, die mit Ja oder Nein beantwortet werden konnten. Die Experimente wurden unter äußerst strengen und kontrollierten Bedingungen durchgeführt. Schwartz wollte beweisen, dass verschiedene Hellsichtige unabhängig voneinander zu den selben Ergebnissen über die wahrzunehmenden Personen kommen. Er wollte auch den Verdacht, dass Betrug im Spiel sein könnte, ausschließen. In einem Interview über das Buch7 sagte er, dass ihn die Ergebnisse seiner Experimente überzeugt hätten, da die überprüften Sensitiven ihre Glaubwürdigkeit und Genauigkeit unter Beweis stellen konnten.

       Natur und Tieren

      Oft gibt es Leute, die es als lächerlich abtun, wenn Tieren Gefühle oder vernunftgeleitetes Handeln zugetraut werden. Wir lernen früh, Tiere nicht zu vermenschlichen und ernten eine Rüge, wenn wir dem Verhalten eines Tieres emotionales Verhalten zuschreiben. Angeblich handeln Tiere jederzeit nur aus ihrem Instinkt heraus. Die meisten Tierfreunde wissen zwar, dass das nicht stimmt, doch in der Gruppe dieser strengen Kritiker finden sich viele, die grundsätzlich auch Vorbehalte gegen andere Formen des Lebens haben. Wie kommt es, dass moderne Menschen im Gegensatz zu Ureinwohnern Tiere und andere Formen des Lebens als untergeordnet und minderwertig ansehen? Einige Forscher,