Niklas Lotz

Mein Weckruf für Deutschland - Neverforgetniki


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Bürgern zu würdigen. Als das nicht reichte, kam es zu der Erfindung der „Hetzjagden“. Das „Beweisvideo“ dafür könnte man wohl jeden Tag irgendwo so abdrehen, wirklich passiert ist ja nichts. Aber man hatte natürlich wieder einen Grund, statt über den Mord durch einen Asylbewerber lieber über das „Naziproblem“ von Sachsen zu reden.

      Ich selbst kann nur sagen, dass ich es geschafft habe, dass all diese Diffamierungen mich nicht mehr treffen. Es gibt im Prinzip nur zwei Möglichkeiten: seine eigene Meinung unterdrücken und sich dem System unterwerfen, oder laut und deutlich zu seiner Meinung zu stehen und dann mit den schmutzigen Konsequenzen zu leben. Klar nennen sie einen dann „rechts“ oder „Nazi“, aber all das ist doch nur der Beweis dafür, dass sie rein inhaltlich nichts zu sagen haben.

      Die Nazikeule hat sich in den letzten Jahren zum Glück extrem abgenutzt, da sie inflationär gegen alles verwendet wird, was nicht links ist. Mittlerweile reicht es ja schon aus, kritisch gegenüber der Klima-Hysterie zu sein, um von irgendeinem Grünen mit „Holocaustleugnern“ gleichgesetzt zu werden.24

      Wenn einem die Lächerlichkeit dieser Diffamierungen erst einmal bewusst wird, kann man sich entspannt zurücklehnen und sich über den Empörungskomplex der Linksliberalen amüsieren. Das mache ich regelmäßig und seitdem ist das Leben einfach angenehmer. Wenn wir kein Teil einer Verbotskultur sein möchten, uns moralische Überlegenheit nicht wichtiger ist als Rationalität und wir nicht bereit sind, unsere individuelle Lebensweise für eine Ideologie aufzugeben, dann müssen wir vor allem eines: Dies immer wieder laut und deutlich sagen.

      Wenn man die Taktik hinter der Nazikeule und dem moralischen Abwerten von allem Konservativen und Nichtlinken erst einmal zur Genüge kennt, verliert sie ihre Wirkung. Ich möchte ein demokratisches Deutschland, in welchem jeder frei zu seiner Meinung steht und es den Medien um Information und nicht um „Haltung“ geht. Ich möchte nicht schweigend zusehen, wie dieses Land gesellschaftlich immer weiter in Richtung grüne Ideologie gekippt wird, aber alle nur über einen „Rechtsruck“ sprechen. Ich habe keine Lust auf Massenmigration aus nicht integrierbaren Kulturen, keine Lust auf eine Gender-Verstümmelung der deutschen Sprache und keine Lust auf einen Feminismus, welcher traditionelle Beziehungen oder Familienbilder als etwas Krankes und Schlechtes herausstellt. Auch möchte ich mich von Medien nicht politisch korrekt belügen lassen, nur weil der Redakteur das Parteibuch der Grünen besitzt. Demokratie heißt Meinungsvielfalt, nicht eine Vielfalt an zwanghaft gleichen Meinungen. Es wird Zeit, bestehende Gesellschaftsbilder zu hinterfragen und die vorgekaute Einteilung in Richtig und Falsch in den Wind zu schießen. Da können sie mich rechts, populistisch oder gar bösartig nennen: Ich werde trotzdem nicht schweigen. Und das sollten wir alle nicht tun.

      Was hat meine Generation

      so abstumpfen lassen?

      Ein gesellschaftlicher Wandel ist nur zu vollziehen, wenn ihn die jüngsten und stärksten Menschen in der Gesellschaft unterstützen. Die Jugend ist unsere Hoffnung und unsere Zukunft. Doch wieso ist es gerade in dieser Altersgruppe so schwierig, Menschen von etwas Ernsthaftem zu begeistern. Was macht meiner Generation eigentlich am meisten zu schaffen?

      Wer das verstehen und auch wissen möchte, warum ausgerechnet ich selbst kein Teil dieser Entwicklung bin, der muss sich mit dem grundsätzlichen Denken des modernen jungen Menschen beschäftigen. Das sind nach meiner Erfahrung meist Statusfragen: Wer besitzt was? Wer ist der Stärkere? Wer ist selbstbewusster? Die Jugend läuft größtenteils sehr oberflächlichen Idealen nach.

      Es wäre aber ein komplett falscher Ansatz, den jungen Menschen die Schuld dafür zu geben. Sie sind nur so, wie sie erzogen und sozialisiert worden sind. Wir leben in einer Konsumgesellschaft, in der es angeblich um Individualisierung geht, in der Praxis jedoch die größtmögliche Anpassung entsteht. Alle wollen einem bestimmten Schönheitsideal entsprechen und möglichst perfekt sein, um aus der Masse herauszustechen. Da sich aber alle an das gleiche vordiktierte Ideal anpassen, werden sie sich zwangsweise immer ähnlicher. Niemand hebt sich wirklich von der Masse ab, da dies ja bedeuten würde, sich nach einem eigenen Ideal zu richten.

      Ich selbst habe jahrelang diesen Gruppenzwang erlebt und weiß aus eigener Erfahrung, dass sich anzupassen um einiges angenehmer ist als anzuecken. Warum sollte das nur gesellschaftlich so sein? Natürlich lernen junge Menschen so auch auf der politischen Ebene, lieber systemkonform und „braver Bürger“ zu sein, denn wer möchte schon ein Leben voller Strapazen und Widerstände, wenn es auch bequemer geht? Diese Haltung ist nur menschlich und auch verständlich. Aber macht einen das denn glücklich?

      In einer 2013 veröffentlichten UNICEF-Studie wurde festgestellt, dass viele deutsche Kinder trotz Wohlstand unglücklich sind.25 Das ist schon sehr bemerkenswert, denn vermutlich würde fehlender Wohlstand diese Kinder eher noch unglücklicher machen. Wir leben offensichtlich in Zeiten, in welchen sich bisher da gewesene Werte verschieben und Vor- und Rollenbilder verschwinden. Viele junge Menschen fühlen sich orientierungslos, unter Druck gesetzt und entwurzelt. In Zeiten der Globalisierung, der immer brachialer werdenden Leistungsgesellschaft und des Multikulturalismus verschwinden Strukturen und Grenzen, die einem Halt geben.

      Konkret bedeutet das, dass wir zwar verhältnismäßig viel Materielles in die Bildung und die Zukunft unserer Kinder investieren, aber ihnen keine echten Werte mehr mitgeben. Junge Menschen werden darauf getrimmt zu funktionieren, gut genug zu sein: für den Arbeitsmarkt, für Wettbewerbe, für die Partnersuche. Es ist eine Zeit der absoluten Selbstoptimierung um jeden Preis. Opportunismus, Heuchelei und Prinzipienlosigkeit sind hierbei wichtige Eigenschaften, um in der heutigen Gesellschaft Karriere zu machen.

      Ich selbst bin unglaublich dankbar, dass meine Eltern mich konservativ erzogen haben. Höflichkeit, Loyalität, Treue, Gemeinschaft – all das sind Werte, die ich in meiner Generation nur selten und vereinzelt aufgefunden habe. Heute ist es schon so, dass ich mich von Herzen freue, wenn ich mal einen ähnlich denkenden Menschen treffe. In einer sehr unpersönlichen und schnelllebigen Zeit sind die „Werte“, die man bei meiner jungen Generation antrifft, es kaum mehr wert, als solche bezeichnet zu werden. Es geht im Alltag der jungen Menschen größtenteils darum, sich permanent miteinander zu vergleichen. Wer hat welche Klamotten, wer welches Handy? Wer tritt am „coolsten“ auf? Wer ist wo der Beste?

      Nun werden manche wohl sagen, dass das kein Problem der Jugend ist und schon immer so war. Das mag zum Teil auch stimmen, aber es gibt einen Faktor, der das Ganze heute auf den Gipfel der extremen Perversion getrieben hat: das Internet. Was junge Menschen dort konsumieren, verändert die Charakter- und Persönlichkeitsentwicklung nachhaltig und meiner Erfahrung nach selten positiv.

      Junge Mädchen schauen sich heute oft keine liebevoll gemachten Zeichentrickfilme mehr an, sondern auf dem Smartphone „Beauty-Kanäle“ auf YouTube. Das sind Videos von jungen Frauen, die sich selbst schminken und Schönheitstipps weitergeben. Dabei werden Schönheitsideale propagiert, die kein Normalsterblicher jemals erfüllen kann, und Marken beworben, die sich ein junger Mensch nicht leisten kann.

      Kleine Jungs blättern heute kaum noch in einem lustigen Taschenbuch die Geschichten von Donald Duck durch, sondern schauen sich auf YouTube „Lifestyle“-Videos an. Auch hier geht es nur um Oberflächlichkeit, Angeberei, krasse Autos, Sexualverkehr und Reichtum.

      Was erst einmal harmlos wirkt, ist in der Tat äußerst gefährlich. Was macht es mit einem jungen Gehirn, wenn es schon so früh mit Markenbewusstsein, Konsumverherrlichung und unrealistischen Schönheitsidealen konfrontiert wird?

      Ich kenne so viele junge Menschen, denen nichts anderes wichtig ist als extremes Statusdenken. Sie sorgen sich permanent darum, wie sie möglichst „angesagt“ wirken, möglichst gut von der Gruppe angenommen werden. Denn genau darum geht es: Gruppenzwang. So entstehen Einheitslooks, Einheitsmeinungen und identische Verhaltensweisen.

      Die wenigsten Jugendlichen geben offen zu, dass diese Welt sie unglücklich macht. Sie wollen doch möglichst selbstbewusst und cool wirken und sich Schwäche einzugestehen, wäre ja das Gegenteil davon. So machen dann fast alle mit bei einem System, welches erfahrungsgemäß nur ein kleiner Prozentsatz wirklich gut findet. Man investiert seine gesamte Energie in den Versuch, anderen zu imponieren. Um Mut und Draufgängertum