ich mich mit anderen jungen Menschen gut verstanden habe, habe ich oft über diese Thematik gesprochen. Fragen gestellt wie „Warum machst du das alles?“ oder „Wen willst du beeindrucken?“. Zu hören bekam ich meistens die Erklärung, dass doch alle in dem Alter so leben würden. Wirklich davon überzeugt war kaum jemand, aber warum vom Gruppenverhalten abweichen? Damit würde man ja schließlich seine „Beliebtheit“ riskieren.
Beliebtheit ist sowieso das Schlagwort meiner Generation. Ob Schüler, Auszubildende oder Studenten, jeder sehnt sich nach Akzeptanz oder Anerkennung. Um also möglichst viel von dieser angeblichen Beliebtheit genießen zu können, passt der junge Mensch von heute sein gesamtes Verhalten durchgehend an. Die Ideale gibt das Internet vor: YouTuber und „Influencer“. Paradox ist dabei, dass man echte Beliebtheit so natürlich nie erlangen kann. Indem man sich selbst zwanghaft auf eine bestimmte Art und Weise verhält, lernen die Menschen um einen herum natürlich nie das wahre Verhalten und die wahre Persönlichkeit von einem kennen. Sie mögen also höchstens das nach außen getragener Bild, was man von sich selbst vermittelt. Da dieses ja extrem oberflächlich und „cool“ ist, zieht man so auch die entsprechenden Leute an. Diese sind immer da für einen, wenn es um Partys, Geld ausgeben und Spaß geht. Geht es aber mal um Lebenskrisen, Krankheiten und Hilfsbedürftigkeit, dann ist man plötzlich überraschenderweise alleine. Denn das ist genau die Gesellschaft, die alles, was nicht ihre heile Weltsicht unterstützt, vehement ausblendet.
Ich selbst habe das relativ früh für mich erkannt, deshalb habe ich auch lieber wenige echte Freunde als Hunderte Schulterklopfer um mich herum. Bin ich immun gegen die Außenwelt und deren Einflüsse? Wohl kaum. Ich hatte einfach das Glück, noch eine richtige Erziehung zu genießen, welche natürlich nicht immer ein Zuckerschlecken war, mir aber Werte, Verhaltensweisen und Traditionen vermittelt hat.
Mir wurde im Laufe meiner Jugendzeit oft an den Kopf geworfen, ich sei „wie aus einem anderen Jahrhundert“. Wenn jedoch Rationalität, Höflichkeit, Vernunft und Sachlichkeit aus einem anderen Jahrhundert sind, dann bin ich gerne aus diesem anderen Jahrhundert. Die neue Welt von heute ist schnell, hedonistisch, nur oberflächlich „menschlich“ und ansonsten sehr kalt. Schon im frühen Kindesalter habe ich mich verloren gefühlt in einer Zeit, in welcher alles immer unpersönlicher wird.
Die angehimmelten Vorbilder der jungen Generation vermitteln leider sehr oft falsche Werte, am häufigsten im Internet. Ich konnte mich nie mit Stars identifizieren, die jede Woche einen neuen Skandal fabrizieren und außer ihrem Drogenkonsum nicht wirklich etwas mitzuteilen haben. Ich fühlte mich schon immer angewidert von der Tabulosigkeit dieser Zeit, in der Sexualisierung um jeden Preis das Motto ist. Ich spreche von der Welt, in der sich kleine Kinder Videos von „Katja Krasavice“ auf YouTube anschauen, in denen es um Pornografie, Treulosigkeit und Würdelosigkeit geht. Das war nie meine Welt und wird nie meine Welt sein.
Heute muss dem Zeitgeist entsprechend alles progressiv sein. Es gibt keine Tabus mehr, es gibt keinen Anstand mehr und auch keine Zurückhaltung. Kritisiert man eben diesen Zeitgeist, dann heißt es: „Mann, wir leben im 21. Jahrhundert, mach dich mal locker ey!“
Ich finde es schockierend, dass man heute bei der jungen Generation anscheinend schon als Moralapostel gilt, wenn man es krank findet, mit 13 schon mehrere Sexualpartner gehabt zu haben. Oder wenn man es nicht gutheißt, alle Drogen dieser Welt einmal auszuprobieren. Dann heißt es immer „Leben und leben lassen“. Aber genau dieser Satz ist extrem verlogen, denn die, die all das ablehnen, werden eben nicht leben gelassen. Wer sich nicht an Drogenkonsum, Frühsexualisierung und Krawall beteiligt, endet in deutschen Schulen oft als Mobbingopfer. Das ist wohl auch einer der Hauptgründe, warum so wenige Jugendliche wirklich von der Norm abweichen. Ich kenne so viele junge Menschen, die mit diesem Lebensstil todunglücklich sind, aber aus Angst alles mitmachen, nur um eben „angesagt“ zu sein.
Vielleicht kann ich auch deshalb die Motivation der meisten „Fridays for Future“-Jugendlichen nicht verstehen. All das, was sie bei dieser Demo angeblich fordern und vorgeben, haben zumindest einige von ihnen selbst nie gelebt.
Wie Politik und Medien
das klassische Familienbild zerstören
Egal ob jung oder alt, der Begriff Familie hat für jeden eine Bedeutung. Ähnlich wie die Worte „Heimat“ oder „Sehnsucht“ erweckt er schnell emotionale Assoziationen. Das klassische Familienbild ist nach wie vor das Lebensmodell, was viele Menschen in Deutschland anstreben. Es ist praktisch die Garantie für den Fortbestand einer Kultur. Da darf es einen schon sehr verwundern, wie auf politischer Ebene gegen das traditionelle Familienbild gearbeitet wird.
So bezeichnete Bettina Hoffman (Grüne) in der Frankfurter Rundschau das Frauenbild der AfD als „Frauenbild aus dem vorigen Jahrhundert“.26 Jedoch ist das Familienbild dieser Partei kein anderes als das klassische Familienbild mit der klassischen Rollenverteilung. Das kann man gut oder schlecht finden, aber warum muss man das diffamieren? Doch nur, weil die Agenda linker und grüner Ideologie die Menschen dahingehend umpolen will, das klassische Familienbild als rückständig und frauenfeindlich wahrzunehmen.
Die britische Journalistin und Feministin Laurie Penny vertritt offen die These, dass Frauen als Singles ganz ohne Mann viel besser dran wären.27 So befeuert sie natürlich Denkmuster, die das klassische Familienbild oder Werte wie Treue und Beständigkeit komplett infrage stellen. Stattdessen wird der Fokus klar auf oberflächliche Flirts, sexuelle Abenteuer und natürlich Karriere gelenkt.
So weit so gut, leben und leben lassen. Aber gerade solche Vorzeigefeministinnen begnügen sich ja nicht damit, ihr eigenes Leben so zu leben, wie sie es möchten. Sie versuchen, permanent andere Menschen von ihrer Ideologie und ihrem Lebensmodell zu überzeugen. Dies geschieht heute sehr subtil über YouTube-Videos, Medien und Popkultur. Der Mainstream hat sich dem modernen Feminismus unterworfen. Die Folge davon: Schon im frühen Kindesalter werden junge Mädchen mit feministischer Ideologie konfrontiert. Wenn eine Suzie Grime in ihren vom Rundfunkbeitrag finanzierten Videos ihren „Männerhass“ propagiert, geht das an den jungen Zuschauern sicherlich nicht spurlos vorbei.28
Der moderne Feminismus hat nicht mehr wirklich etwas mit Gleichberechtigung zu tun. Für die ist nämlich fast jeder, ich selbstverständlich auch. Hier geht es um weit mehr: um ein neues Gesellschaftsmodell, eine Kriegserklärung an Traditionen und jede Menge linke Ideologie. Das erkennt man vor allem daran, dass die Kernbotschaft immer ist, dass Frauen unterdrückt sind, natürlich unabhängig davon, wie diese Frauen sich selbst fühlen. Wie viele Frauen gibt es, die vielleicht ganz glücklich mit dem traditionellen Rollenbild sind? Ich selbst kenne genügend.
Das ist für die Anhänger des ideologischen Feminismus natürlich nicht akzeptabel. Nach deren Ansichten ist sich die Frau also nur noch nicht bewusst, dass sie gerade unterdrückt wird. Nach dieser Logik muss man die Frau ergo nur auf die vermeintliche Unterdrückung aufmerksam machen, damit sie dann ausbricht und auch Feministin wird.
Den Beweis, dass diese These der unglücklichen, unterdrückten Frau mehrheitlich nicht stimmt, lieferte eine 2013 veröffentlichte Studie.29 Laut dieser wünscht sich die Mehrheit der Frauen den Mann in der klassischen Ernährer-Rolle und ist auch ansonsten einer traditionellen Beziehung nicht so abgeneigt, wie Feministinnen das gerne hätten. Was aus dieser Studie noch ersichtlich wird: Viele Männer sind sehr verunsichert durch die Widersprüche, die zwischen dem medial propagierten Feminismus und der Realität beim Dating sichtbar werden. So wünschen sich viele Frauen in der Realität immer noch einen „richtigen Mann“ und freuen sich auch, wenn man beim ersten Date bezahlt. Dann aber soll der Mann wiederum feministisch sein und weniger dem klassischen Männlichkeitsbild entsprechen, wenn es zum Beispiel um Kinderbetreuung oder den Haushalt geht. Der Mann soll zu einer „eierlegenden Wollmilchsau“ werden, kein Wunder, dass da so mancher durchdreht.
Ich selbst habe schon viele junge Frauen kennengelernt, die oberflächlich betrachtet feministisch waren und Wert auf Einfühlsamkeit, politische Korrektheit und absolute Gleichberechtigung gelegt haben. Faktisch wollten sie aber trotzdem einen Partner, der körperlich stark genug ist, um sie zu beschützen, der eher machohaft statt feministisch mit ihnen spricht und der ihnen eben