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Der Herkules: 300 Jahre in Kassel


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ausruhende Herkules, mit dem linken Arm auf seine Keule gestützt, über der das Löwenfell hängt, in der rechten Hand hinter dem Rücken drei Äpfel der Hesperiden haltend, die er bei seiner vorletzten – oder letzten – Tat erwarb, schaut mit leicht nach links geneigtem Kopf nachdenklich vor sich hin; er wirkt nicht wie ein triumphierender Held, sondern wie ein sein Leben und die Zukunft bedenkender, reifer Mann (vgl. Abb. 1). Diese 8,30 m hohe Figur wurde am 30. November 1717 eingeweiht.

      2 Johann Werner Kobold, Ansicht des Oktogons mit den Kaskaden und Herkules um 1780

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      3 Geburtstags-Logo der Museumslandschaft Hessen Kassel

      Seitdem schaut der Heros auf Kassel. Anfangs galt er als bewundertes Objekt fürstlicher Repräsentation, zunächst von der Bevölkerung unverstanden und als ‚großer Christoph‘ umgedeutet; als weithin sichtbare Landmarke, mit dem ‚Riesenschloss‘ als seinem Unterbau als endlose Bau- und Restaurierungsaufgabe. Er wurde vielfältig politisch ‚vereinnahmt‘, als Spottfigur, als Nothelfer, Schutzpatron und Wächter; als Inspiration zu stadtplanerischer, künstlerischer und literarischer Auseinandersetzung; als vielfältig verwendetes Marketing-Objekt; als Reiseziel, touristisch inzwischen gut verankert. Letztlich ist er ein Heimat stiftendes Wahrzeichen, von den Bürgern geliebt, vielfältig unterstützt und gefeiert und 2013 als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Bergpark Wilhelmshöhe ‚geadelt‘.

      Zu diesen und anderen Aspekten, die sich auf den Kasseler Herkules beziehen, äußern sich die Autoren dieses Buches. Sie schreiben damit einen Teil einer noch ausstehenden ‚Erinnerungsgeschichte‘. Schließlich: Dieses Buch ist gleichzeitig ein „Geburtstagsgeschenk“ für unseren Helden. (Abb. 3)

      Bernd Küster, Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel, bat namhafte Künstler, aus diesem Anlass ‚Hommage-Blätter‘ zu gestalten. Sie waren in der oben genannten Jubiläums-Ausstellung der MHK „Herkules 300 – Wiedergeburt eines Helden“ im Museum Schloss Wilhelmshöhe zu sehen. Eine Auswahl davon wird in diesem Buch gezeigt. Hierfür gilt Bernd Küster und den Künstlern ein besonderer Dank.

      Den Autorinnen und Autoren sowie der Kasseler Sparkasse, die das Projekt großzügig unterstützt hat, dem euregioverlag, dem HNA-Archiv, besonders Renate Klein, der Museumslandschaft Hessen Kassel, besonders Franziska Franke und Ingrid Knauf, dem Stadtarchiv Kassel, besonders Karen Siepelt, dem Stadtmuseum Kassel und dem documenta-Archiv sowie vielen anderen Personen und Institutionen, die helfend beigetragen haben, sei hier herzlich gedankt.

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      Felix Kramer: 2017 ist sein Jahr

      Siebdruck, Tusche, Wasserfarben, 46 × 31 cm, Motiv 35 × 26 cm, 2016

      Felix Kramer, geb. 1987 in Kassel. Schauspielausbildung, Studium der Visuellen Kommunikation in Kassel. Animationsfilm Herkules erklärt das Weltkulturerbe (Die Wasserspiele – Bergpark Wilhelmshöhe).

      Kulturdenkmal in Nöten.

       Der Herkules als Sanierungsfall

      Jens Flemming