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Der Herkules: 300 Jahre in Kassel


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zehn Jahren geköpft). Zu den verschiedenen Etappen der Sanierung vgl. SCHLEGEL, Bau- und Restaurierungsgeschichte, passim.

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      Hans Traxler: Herkules als Rentner

      Aquarellierte Zeichnung, 38,1 × 28,7 cm, 2016

      Hans Johann Georg Traxler, geb. 1929 in Herrlich/Tschechoslowakei. Maler, Cartoonist, Kinderbuchautor, Illustrator. Er zählt zur Neuen Frankfurter Schule. Studium der Malerei und Lithografie an der Städelschule in Frankfurt. Karikaturist für Pardon, Mitbegründer der Satirezeitschrift Titanic. Vielfach ausgezeichnet, darunter 2007 Deutscher Karikaturenpreis für sein Lebenswerk. 2014 Goetheplakette der Stadt Frankfurt.

      Der Herkules als Landmarke und Aussichtspunkt

      Siegfried Hoß und Andreas Skorka

      Das Oktogon muss zunächst für sich betrachtet werden, da Landgraf Carl ursprünglich nicht vorhatte, dem Gebäude die überwältigende Herkulesstatue aufzusetzen. Als Abschluss sollten auf der Balustrade der Plattform die Götter des Olymps platziert werden. Aber schon das Oktogon selbst war eine bedeutende Architektur in der damaligen Zeit, in der es keine Hochhäuser gab, sondern höchstens bis zu fünf Stockwerke hohe, aber klein wirkende Gebäude aus dem Mittelalter.

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      1 Blick vom Oktogon: Es wird deutlich, dass die Wirkung auf die Stadt und die benachbarten Dörfer beeindruckend war

      Zudem war es für Landgraf Carl wichtig, mit dieser neuartigen Architektur auch international Beachtung zu finden. Unter diesem Aspekt sind die Idee der Inszenierung eines ganzen Bergrückens sowie die Beherrschung einer ganzen Landschaft und die realisierte Anlage vom Oktogon bis zum Neptunbassin von Bedeutung.

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      2 Die farbige Nachbearbeitung vermittelt einen Eindruck, wie die Statue vermutlich zu Beginn aussah

      Aus Richtung Westen verhinderten die höheren Berge des Habichtswaldes die Sicht aus der Ferne; aus Richtung Süden und Norden sind dies die neben dem Oktogon gelegenen Bergrücken. Insgesamt war das Oktogon aus ca. 7 % der Fläche der Landgrafschaft zu sehen. Die später aufgesetzte Pyramide verdoppelte diese Fläche, die Herkulesstatue erhöhte diese nur noch gering. Für die Sichtbarkeit von einzelnen Standpunkten konnte diese zusätzliche Höhe jedoch entscheidend sein.

      Da die Statue aus weiter Entfernung nur bei gutem Wetter und manchmal nur unter Zuhilfenahme eines Fernrohres zu sehen war, entfaltete sie ihre Wirkung insbesondere in der näheren Umgebung.

      Die von Landgraf Carl vor 300 Jahren positionierte Landmarke hat ihre Wirkung bis heute nicht verloren, auch wenn sie inzwischen weniger ein Herrschaftssymbol als einen Orientierungs- und Identifikationspunkt darstellt. Wahrgenommen werden die Herkulesstatue und das gesamte Bauwerk Landgraf Carls auf unterschiedliche Art und Weise, z. B. bei Wanderungen in der Umgebung, bei der Fahrt auf der Autobahn in das Kasseler Becken oder auch von erhobenen Punkten der umliegenden Mittelgebirge aus.

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