Viola M Frymann

Die gesammelten Schriften von Viola M. Frymann, DO


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gleichem Maße spüren. Aber in vielen Fällen hält sie eine lange Zeit an, sogar von der Kindheit bis hin zum Erwachsenenalter. Das Lösen der Kraftrichtung bedeutet natürlich nicht, dass alle strukturellen Probleme korrigiert wurden.

      Frage Wenden Sie jemals konventionelle Thrust-Techniken oder andere aktive Korrekturen an, wie sie normalerweise mit Manipulation in Verbindung gebracht werden?

      Dr. Frymann: Gelegentlich. Es gab ein paar Situationen, in denen diese Techniken die einzigen waren, die ich anwenden konnte. Aber normalerweise wende ich eine Behandlung an, die man als Anwendung von Dr. Sutherlands kranialem Konzept auf den gesamten Körper bezeichnen könnte.

      Frage Muss das weiter erklärt werden?

      Dr. Frymann: Ja, weil das Wesentliche dabei ist, zu erkennen, dass die Korrektur durch die inhärenten Kräfte innerhalb des Körpers vorgenommen wird: befreie sie und lasse sie arbeiten.

      Die einfachste Entsprechung ist eine Telefonschnur, die sich verwickelt hat: Man kann entweder bewusst jede einzelne Verwicklung lösen; oder man kann sie an einem Ende halten und den Hörer fallen lassen, sodass sie sich durch die geringe Spannung, durch das Gewicht des Hörers von selbst entwirrt, erst in die eine Richtung, dann in die andere, bis alle Verwicklungen gelöst sind. Es gibt ein Gleichgewicht innerhalb des Mechanismus. Der Körper verfährt nach dem gleichen Prinzip. Gelingt es uns einen Bereich des Körpers bis zum Punkt der ausbalancierten Spannung zu bringen und ihm anschließend zu erlauben, sich selbst zu entwirren, wird er einen Punkt erreichen an dem der Prozess beendet ist.

      Dieser Vorgang wirkt sich auf jeden Teil des Körpers aus, da der primäre Mechanismus auf der Ebene der Faszie zu liegen scheint, die jede Zelle des Körpers umgibt. Dies ist der Mechanismus, der es dem menschlichen Körper ermöglicht als eine Einheit zu funktionieren, jeder Teil im Zusammenspiel mit jedem anderen.

      Frage Als wäre alles das noch nicht verblüffend genug, muss ich Sie nach etwas fragen, das noch unglaublicher ist: die Möglichkeit einen Körper zu palpieren ohne ihn zu berühren. Ich habe Sie darüber sprechen hören.

      Dr. Frymann: Ja. Viele der früheren Osteopathen bewegten teilweise zu Erstellung ihrer Diagnose ihre Hände etwa 1 ¼ cm über dem Körper entlang der Wirbelsäule. Sie waren so in der Lage einen Läsionsbereich wahrzunehmen. Sie beschrieben das, was sie palpierten als eine Temperaturveränderung und m. E. entspricht das wahrscheinlich der Wahrheit. Über einer akuten Läsion würde sich ein warmer Bereich und über einer alten Läsion ein kalter Bereich befinden.

      Man kann auch Energiefelder palpieren. Dazu muss man nicht unbedingt vom Körper entfernt sein. Aber es ist ein interessantes Experiment – für das ich noch keine praktische Anwendung gefunden habe – auf eine Person zuzugehen, die Hände auf beiden Seiten vielleicht 45 cm von der Körperoberfläche entfernt zu halten und dann langsam nach innen zu führen. Man erreicht dabei einen Punkt, an dem man etwas hautähnliches, wie eine Wasseroberfläche, spürt. Sie ist vielleicht nicht ganz so stark; aber Sie kennen das Gefühl, wenn man seine Handfläche auf die Wasseroberfläche legt und es sich fast so anfühlt als berühre man eine Haut? Was man um den Körper herum fühlt, ist wie eine sehr gedämpfte Haut.

      Frage Besteht zu einer bestimmten Zeit um eine Person herum ein einheitliches Feld oder gibt es dabei Unterschiede, abhängig von beispielsweise Störungsbereichen?

      Dr. Frymann: Diese Erkenntnis beschränkt sich nicht auf den menschlichen Körper. Der erste, der das beschrieb, war ein Mann namens Baxter, ein Berater für das FBI in Sachen Lügendetektoren. Er wies darauf hin, dass man dieses Energiefeld wahrnimmt, wenn man seine Hände um eine Blume hält. Man kann es auch um ein Tier herum fühlen. Baxter wies auch ein weiteres erstaunliches Phänomen nach, nämlich, dass bei einer Pflanze, einer Geranie zum Beispiel, eine Aufzeichnung starker Angst im Lügendetektor auftritt, wenn ein Mann in bedrohlicher Weise z. B. mit einem brennenden Streichholz auf sie zukommt. Dies führt uns zur nächsten Erörterung von Energie, zum emotionalen Körper. Er ist getrennt und doch vollständig eingebunden. Er ist das Kleidungsstück, das man trägt, sobald der physische Körper verschlissen wurde. Er ist so individuell wie unser physischer Körper, aber viel veränderbarer. Er ist der lebendige Ausdruck von allem, was man denkt und fühlt.

      Dies wird das ätherische Feld genannt und ist am engsten mit der physischen Struktur verbunden; es reicht ca. 3 - 5 Zentimeter über die Oberfläche des Körpers hinaus und ist wahrscheinlich das, worüber wir im Zusammenhang mit „Hände knapp über der Körperoberfläche bewegen” sprechen.

      Eine Dysfunktion zeigt sich vorrangig im ätherischen Körper. Jene Symptome, die von Patienten mit „Unwohlsein” beschrieben werden, aber ohne spezifischen Schmerz oder Dysfunktion auftreten, haben ihren Ursprung in diesem ätherischen Körper, als würde die Batterie ausgehen. Die Palpation dieser verringerten inhärenten Bewegung liefert den Beweis, dass bei diesem Patienten nicht alles in Ordnung ist.

      Frage Würden Sie dieses ätherische Feld als physische Energie beschreiben?

      Dr. Frymann: Sie ist insofern physisch, als dass es sich um gedämpfte physische Energie handelt; sie entspricht der Elektrizität, welche die Glühbirne zum Leuchten bringt. Man würde nicht sagen, dass die Elektrizität nicht physisch ist; jedoch gehört sie nicht zur gleichen Dimension, wie die Struktur der elektrischen Glühbirne. Das ätherische Feld verkörpert die Energie, die bewirkt dass jede Körperzelle funktioniert. Sie ist wahrscheinlich am besten als elektromagnetisch zu beschreiben.

      Frage Ich frage mich, ob es hier einen Zusammenhang mit der Kirlian-Fotografie gibt, die so zu funktionieren scheint, dass reaktive elektrische Phänomene zwischen dem hautnahen Bereich und von außen zugeführtem Strom fotografiert werden. (Vor 20 Jahren galt dies als wahr, aber heute ist die Gültigkeit der Kirlian-Fotografie weniger akzeptiert.)

      Dr. Frymann: Ich bin mir sicher, dass es sich so verhält. Aber es gibt noch etwas Alltäglicheres. Durch das Elektronenmikroskop können heute solch winzige Partikel sichtbar gemacht werden, so dass die Grenze zwischen dem, was wir physische Substanz nennen, und dem, was wir als Energie wahrzunehmen beginnen, schwer zu definieren ist. Und natürlich ist das Medium für die Visualisierung seinerseits Energie.

      Jede Zelle hat ihren zentralen Energiepunkt; es geht tatsächlich um ein energetisches Gegenstück des physischen Körpers, bis ins kleinste Detail.

      Frage Kann man trainieren, dieses Feld zu „sehen”?

      Dr. Frymann: Möglich ist alles. Ich denke, dass das eines Tages alltäglicher sein wird.

      Frage Ich glaube Sie sprechen außerdem von einer Ebene des „Verstandes”, die in Verbindung mit jedem Menschen wahrgenommen werden kann.

      Dr. Frymann: Der Verstand ist jenes Instrument, durch das der Geist auf die physische Welt konzentriert wird, wodurch Inspiration und Intuition praktisch umgesetzt werden können.

      Sie verwenden den Begriff „Ebene”. Das sind keine Ebenen. Sie durchdringen sich gegenseitig so vollständig, dass man eine nicht beeinflussen kann, ohne alle anderen zu beeinflussen. Es ist vergleichbar mit einem von Wasser durchdrungenem Schwamm, in dem freier Sauerstoff sprudelt. Dies ist ein wesentlicher Punkt für den Osteopathen, weil wir dadurch keinen Sinn darin sehen, dass ein Arzt den Körper des Patienten behandelt, ein anderer seine emotionalen Probleme, wieder ein anderer seine psychischen Probleme und ein Priester sich um seine spirituellen Probleme kümmert.

      Keiner dieser individuellen Aspekte – Körper, Energie, Emotion oder Verstand – machen einen Menschen wirklich aus, jedenfalls nicht mehr als die Kleider, die er trägt. Er ist vielmehr ein ewiger Geist und diese Aspekte sind wie Kleidungsstücke, die er sich anzieht, um in einem bestimmten Bereich zu funktionieren.

      Frage Nun begeben Sie sich vom Bereich der Sinne auf eine Ebene, die näher am Glauben liegt, nicht wahr?

      Dr. Frymann: Wir begannen mit einem Gespräch über Palpation