Andreas Weis

Hoffnung, das Tor zwischen Verstand und Herz - Liebe, der Schlüssel des Verzeihens


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Zeit die letzten Spuren verwischen.“ Eine Frage, die sich viele Menschen stellen, wenn sie einsam und allein die Erde verlassen müssen, weil sie niemanden haben, der an ihrem Sterbebett sitzt und trauert. Ihre Hand sanft hält, tröstende Worte spricht und aus Liebe weint. Wer wird mich vermissen, wenn ich nicht mehr bin? Ist es die Angst vergessen zu werden, wenn mein Leben gelöscht wird? Oft habe ich es in meinem Leben gesehen und erleben müssen, wie ganze Leben in Containern entsorgt wurden. Bilder, Briefe, Hausrat, Kleider, Schuhe und andere persönliche Dinge. All das hatte doch eine Geschichte, die Geschichte eines Lebens mit Höhen und Tiefen, Schmerz, Leid, Freude, Glück. Die Geschichte eines Menschen, der geliebt hat und geglaubt, der gekämpft, verloren oder gewonnen hat, der geweint, vor Freude und Glück oder vor Leid und Schmerz. Doch ist all das nur ein Festhalten am Vergänglichen. Wäre da die Frage nicht tröstender, gar voller Neugier und Freude, wenn wir fragen würden: „Wer wird mich erwarten und empfangen, wenn ich von dieser Erde gehe?“ Sicher hätten wir da gern den Einen oder Anderen, den wir uns vorstellen könnten, doch dann könnten wir enttäuscht sein. Es wird vielleicht jemand sein, den wir nie erwarten würden. Jemand, dem wir irgendwann einmal begegnet sind. Vielleicht unserem ärgsten Feind, der wir uns selbst gegenüber waren. Vielleicht dem, dem unsere Aufgabe galt, ihm zu tun, was getan werden sollte. Vielleicht jemand, an den wir uns nicht erinnern, weil wir uns so sehr wünschen, dass jemand bestimmtes sich an uns erinnern würde. Jemand der voller Sehnsucht auf uns gewartet hat, über viele Jahre oder viele Leben lang. Und dann wäre noch die Frage: „Was erwartet uns? Hölle, Tod, ewige Verdammnis? Was hätte das für einen Sinn? Was wäre das für ein Gott und Schöpfer?“ Ich glaube, dass, wenn wir die Auswirkungen unseres Tuns sehen werden, dies die Hölle für uns sein wird. Höllische Scham, um geläutert zu werden. Dass alles, was unnütz war, abgeschnitten wird und in den Tod gegeben, um neu anzufangen. Wenn wir all das sehen, was wir getan haben, werden wir uns selber verdammen für unser Fehlverhalten. Wir würden gerne büßen wollen, um wieder gut zu machen, was wir angerichtet haben, um Lieben zu lernen und aus Liebe zu tun. Doch hier greift doch die Gnade und Hilfe ein. Ewig ist Gott und das Göttliche, was wir in uns tragen. Dieses Göttliche in uns soll und wird bis zur Vollendung gereinigt werden vom vergänglichen Schmutz, damit sich die Worte erfüllen: „Und wir wissen, wenn es erscheinen wird, werden wir ihm gleich sein. Ohne Verdienst, nur aus der Gnade Gottes und Jesu Christi.“

       Gott ist nicht erkennbar, beschreibbar, erforschbar, er ist unergründbar. Fordere Gott nicht, das Gott Ist, das sei dir genug.

       In Worte fassen

      Was dich bedrückt, fasse es in Worte.

      Wo dir die Worte fehlen, lass Tränen frei fließen.

      Sie reinigen das Herz, dass Worte können sprießen,

      dass das, was dich bedrückt,

      aus deinem Herzen wird entrückt.

      Vor Freude nun kannst weinen,

      bist mit dir im Reinen.

       Worte

      Worte können,

      uns zu Tränen rühren oder traurig machen,

      uns sanftmütig machen oder wütend,

      uns heilen oder in der Seele verletzen,

      ns nachdenklich machen oder überraschen,

      uns verlegen machen oder beschämen,

      uns freisprechen oder Schuld aufladen,

      uns glücklich machen oder Kummer bereiten,

      uns frei machen oder binden,

      uns nachdenklich machen oder verblüffen,

      uns aufbauen oder niederdrücken.

      Darum werde du der Meister deiner Worte,

      indem du Herr über deine Zunge wirst.

       Im Verborgenen stecken die Kräfte,

       im Sichtbaren werden sie offenbar,

       durch die Sehnsucht der Liebe erweckt.

       Ein Gegenüber

      Sich verlieben, sich verlieren,

      sich finden, sich verbinden,

      sich halten, sich lösen,

      sich geben, sich schenken,

      vieles kann ich tun.

      Nur das Verbinden braucht ein Gegenüber,

      damit gemeinsam getan werden kann.

      Um sich zu verlieben, sich zu verlieren,

      sich zu finden,

      sich zu halten, sich zu lösen,

      sich zu geben,

      um sich einander zu schenken,

      im gemeinsamen Tun.

       Aus Liebe tun mit dem Herzen

      Fast wäre ich gestrauchelt,

      doch hielt mich deine Hand.

      Das hab ich erst erkannt,

      als ich mich fast am Boden fand.

      Schmerzhaft war’s,

      als ich ward zurückgerissen,

      von dem, was ich glaubte aus Liebe zu tun.

      War’s doch nur mir zum Eigen nütze,

      hätt damit Andere nur verletzt,

      die ich doch so sehr geschätzt.

      Aus Liebe tun ohne dem Herzen,

      führt zu unsagbaren Schmerzen.

      Aus Liebe tun mit dem Herzen,

      lässt leuchten wie tausend Wunderkerzen.

       Wohin die Wege

      Wohin mein Weg mich auch führt, ich werde dich finden, weil du gefunden werden willst. Du bist verborgen dieser Welt, deren Liebe erkaltet. Du offenbarst dich denen, die sich auf den Weg machen, um dich zu finden. Die Wege zu dir sind nicht einfach, verschlungen oft die Pfade menschlicher Weisheit und Tun, das Schmerz und Leid gebiert. Darum irren wir auf unseren Wegen, weil die kindliche Liebe und das Vertrauen fehlen. Doch haben wir erkannt, dass wir uns selbst im Wege stehen, jedoch ist der Weg zu dir, durch den Schmerz und durch das Leid, die Tür zu deiner Kraft. Wir öffnen sie und das Licht deiner Herrlichkeit strahlt uns entgegen, als Freude neu gewordenen Lebens. Wohin mein Weg mich auch führt, ich werde ihn gehen, werde dich finden, in deiner Welt seligen Friedens. Es ist die Welt des ewigen Seins, in der wir geborgen warten auf den neuen Morgen, in deinem Licht.

      Gütiger Vater, wir danken dir,

      dass du uns, die wir unvollkommen sind, hörst.

      Wir loben deinen Namen, da du bist die Wahrheit ewiglich.

      All dein Tun, ist offenbart worden uns Menschen,

      durch deinen ewigen Geist.

      Dein heiliger Wille sei unser Ziel

      und die Kraft deiner Liebe soll uns dorthin führen.

      So lass unsere Gedanken nicht irren, durch trügerische Worte,

      und gib unseren Herzen die Weisheit, diese zu erkennen.

      Lass uns die lösen,

      die wir in unseren Gedanken gebunden halten,

      dass sie frei werden, damit auch wir frei werden können.

      Lass finden in uns deinen Frieden,

      der uns bewahrt auf unsern