Die Gewissheit liegt im Sterben
Wir sind dem Tode näher als dem Leben, denn jeder Tag der gelebt wird, stirbt. So wird im Tod, jeder Tag neu geboren. Nur die Gewissheit des Sterbens lässt uns aufrichtig Leben, bis hin zum Tod, aus dem wir neu erwachen zum Leben.
Trost durch Leben
Das Sterben meiner Mutter war sehr verkrampft, wir wollten sie bis zur letzten Stunde begleiten. Es war schrecklich für uns, ihren Kampf den sie hatte, so mit anzusehen. Als wir einen kurzen Moment aus dem Zimmer gingen, um neue Kraft zu sammeln, starb sie still und leise. Als wir wenig später das Zimmer betreten wollten, ahnten wir, dass sie verstorben war. Wir fanden sie mit einem Lächeln im Angesicht, ganz entspannt im Bette liegend vor.
Nachdem wir getrauert und Abschied genommen hatten, gingen wir aus dem Sterbezimmer zum Ausgang des Krankenhauses, wo uns ein Bekannter freudestrahlend entgegenkam, uns umarmte und sagte: „Ich bin eben Vater geworden, wir haben ein kleines Mädchen.“ Wir freuten uns mit ihm von Herzen, er wusste nichts von unserem Schmerz. Er gab uns unbewusst Trost durch seine liebende Freude um sein Töchterchen in unserem Schmerz. Seine Kleine löste meine Mutter von dieser Erde aus, damit sie Ruhe fand und die Kleine den Platz in ihrem Leben. Das Ereignis kommt für uns einem Wunder gleich. Wie nahe liegen doch Leben und Tod beieinander.
K.P.Z. 1999
Loslassen ist die Befreiung zweier Seelen zum neuen Leben, auf Hoffnung und Liebe bauend
Ich sehe
Ich sehe die Wunder deiner Liebe,
durch die Vielfalt deiner Schaffenskraft,
sehe die Wunder deiner Gnade,
an der lebenden Kreatur.
Sehe die Wunder meiner Tage,
auf meines Lebenswandelspur,
die ich schritt mit dir.
Ich sehe die vielen Gaben,
schaue die Reinheit allen Seins.
Sehe den Makel allen Strebens,
danke für Bewahrung meines Seins.
Von der Wahrnehmung
Es ist viel Lärm, wenig Ruhe.
Es ist laut, zu wenig Stille.
Wir reden zu viel, schweigen zu wenig.
Wir sehen so viel, betrachten so wenig.
Wir hören so viel, lauschen zu wenig.
Wir fühlen so viel, spüren zu wenig.
Das Spiel der Jahreszeiten
Im Frühling beginnt die Blütenpracht,
im Herbst wird alles zur Ruhe gebracht,
im Sommer hat der Winter Ruh,
mit wilder Pracht sie blühen lässt.
Im Winter schaut die Sonne zu,
wie der Winter deckt die Erde zu,
damit in Ruh kann gedeihen,
was im Frühling soll das Herz erfreuen.
Was bin ich, wer bin ich
Ich bin,
vergänglich und ewiglich,
bin innen und außen,
bin trennend und verbindend,
bin abstoßend und anziehend,
bin spaltend und zusammenfügend,
bin licht und dunkel,
bin allumfassend und begrenzt.
Ich bin, was ich bin,
ich bin ein Mensch beider Welten.
Ich ziehe vom Lärm der Zeit in die Stille der Unendlichkeit.
Wie mit einem Sog, zieht es mich in einen Trichter, durch einen engen, dunklen Tunnel der Ausatmung. Ich gleite hindurch, in die Weite der Einatmung, des neuen lichten Tages, pulsierenden Lebens.
Ich bin und wissend, ewiglich und frei.
Ich werde neu, ich bin ein Mensch beider Welten, wiederkehrend, stetig bleibend, träumend im Schlaf, lebend und erwachend.
Ich bin, was ich bin, ich bin, wer ich bin.
Ein Mensch, ein eigenes Ich, in beiden Welten.
Begegnend, um mich zu erkennen,
in dir, als der, der Ich bin,
ein Mensch,
ein Ich, in beiden Welten, ewiglich.
Vom Schauen des wesentlichen Werden
Du wolltest schauen der Dinge, die da kommen werden und hast das Wesentliche um dich herum nicht gesehen, da du deinem Verstand das Sehen überlassen hast und dein Herz ist erblindet, weil die Seele nicht schauen durfte, das was wesentlich wird.
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