Wilhelm Rudnigger

Das Beste von Wilhelm Rudnigger


Скачать книгу

schwitzt und rennt als wia a Narr,

      und die Paktlan wern halt gar nit gar.

      Bei da Tür vom Postamt, im Parterr,

      steht ein Adjunkt – ein hoacher Herr –,

      der schaugt, ob wohl da Pepe fein

      die Packtlan urntlich ladet ein.

      Und drobn beim Fenster im erstn Stock,

      da steht im neuen blauen Rock

      da Kontrollor – der legt drauf Wert,

      daß der Adjunkt, so wia sich´s ghört,

      genau schaugt, ob da Pepe fein

      die Packtlan urntlich ladet ein.

      Im zweitn Stock beim Fenster stehnd

      a Inspekta und a Revident –

      de übazeugnt sich mit die Augn,

      daß ja der Kontrollor tuat schaugn,

      ob der Adjunkt drauf streng legt Wert,

      daß auch, so wia si sich´s halt ghört,

      am Bahnsteig durt da Pepe fein

      die Packtlan urntlich ladet ein.

      Da Pepe geht dawal, uh mein!

      vur lauter Arbeit völlig ein –

      er schwitzt und rennt als wia a Wiesl,

      aber helfen tuat ihm niambt a bißl …

      Im Gegenteil: Der Herr Direkta

      schielt auße, ob wohl der Inspekta

      und ebenso der Revident

      mit Eifer auf der Lauer send,

      daß auch der Kontrollor gibt acht,

      ob der Adjunkt darüber wacht,

      daß auch der Pepe brav und fein

      die Packtlan urntlich ladet ein …

      Da Pepe setzt sein Ehrgeiz dran

      und eilt und schuftet, was er kann!

      Hiatz pfeift der Zug. Er macht an Ruck!

      Zwa Packtlan bleibm am Bahnsteig zruck!

      Der Zug werd klan und immer klaner –

      dem Pepe zittarn alle Baner –

      er fluacht: „Was mi das Nervn kost,

      weil kane Leut sein bei da Post!“

      Da Plentnbauer in da Stadt

      is in an Gschäft. Durt tuat er grad

      a Gschenk aussuachn für sei Alte. –

      Oft is er schon splendid, da Valte!

      Und endlich hat er ah was gfundn.

      Das Packtle werd schean zsammgebundn

      von da Vakäuferin. Einstweiln

      betrachtet er die saubre Fräuln

      und so zur Gaude fragt er dö:

      „Was wündschaten sich eigentlich Sö,

      wann Sö mei Frau warn?“ Mant drauf sie:

      „Was i mir nachher wündschat? Ih?“

      Sie schaugt den Plentnbauern an

      und sagt zu ihm: „An andern Mann!“

      Da Plentnbauer mit viel Gschnauf

      steigt auf an alten Esl auf

      (daß ers derpackt hat, is a Glück!)

      und hat an zweitn auf an Strick.

      Das is in Annabichl gwesn.

      I bin beim „Bluamanstöckl“ gsessn,

      siehg das, laf hin und frag den obn:

      „Was tuast denn du am Esl drobn?“

      Er gibt zur Antwort: „Waßt ja eh!

      Ka Tramway mehr! Und bei dem Schnee

      wer i nit z’ Fuaß zan Bahnhof hatschn!“ –

      ,Der is noch blöder wia zwa Watschn,

      den brauch i nit amol bedauern!’

      denk i – und sag zum Plentnbauern:

      „No, tuast halt mit an Esl reitn!

      Aber sag: zu was brauchst dann den zweitn?“

      Und drauf sagt er: „Frag nit so dumm!

      Am Heiligngeistplatz steig i um!!“

      „Ah, Plentnbäurin – Waschtag heut?“

      schreit übarn Zaun die Adelheid,

      die Nachbarin – und schon stehns zsamm,

      weil sie sofort was z’ratschen ham!

      Sie reden von die schlechten Zeitn!

      Und in der Näh und in der Weitn

      werd jede Freundin, de sie wissn,

      im Plauderton mitn Mundwerk zrissn!

      Dann redns a Weile noch vom Wetter –

      und nachher landens bei die Lötter!

      „Mei Alter“, sagt die Adelheid,

      „der hat für mi fast gar ka Zeit!

      Rein jeden Abend geht er aus

      und kummt zmeist in da Fruah erscht zhaus!“

      Die Plentnbäurin sagt: „Ah – meiner,

      der is da nit a so wia deiner!

      Der denkt auf so was nit im Tram,

      und er bleibt mir alle Tag daham!“

      „Oooh!“ sagt die Adelheid da drein.

      „Das muß die wahre Liewe sein,

      so wia sie steht im Katechismus!“

      „Na!“ sagt die Bäurin: „Rheumatismus!!“

      Da Plentnbauer, drunt beim Wirtn,

      sitzt vor sein Bierkruag, vor sein viertn.

      Die Red geht von de schlechtn Leut,

      von Haus und Hof und Sicherheit.

      „Ih“, sagt draufhin der Plentnbauer,

      „i bin in der Beziehung schlauer:

      I hab daham drei gscheite Viecher

      und derwegn bin i völlig sicher!“

      Er trinkt vom Bierkruag, von sein viertn:

      „Ih hab an Uhu, an dressiertn –

      und bei dem Uhu noch dabei

      an Hund und dann an Papagei!“

      Hiatz machent alle tumme Augen

      und tamt zum Plentnbauern schaugen.

      Der hebt zerscht, weil der interessiertn,

      sein Bierkruag (allweil noch sein viertn)

      und sagt dann nach an Schluck: „Paßts auf:

      Mi suacht