Wilhelm Rudnigger

Das Beste von Wilhelm Rudnigger


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dem Moment tuat mi de Kistn –

      das Luader! – wieder überlistn!

      Sie war ja fast wia obagschmissn!

      Ihrn hat’s den Boden außergrissn!

      Und hiatz war wieder – sakradi! –

      die Kistn leichter als wia i!

      Sie aufe! I natürlich abe.

      Und da versagt mei Rednergabe!

      In der Mittn treff ma wieder zsamm

      (wo ma uns eh schon troffn habm),

      und da hat’s mir ganz schön zardroschn

      die Händ, die Schulter und die Goschn!

      I fall dann abe – bumms! – und sitz

      mit Augen wia a gstochnes Kitz

      und laß den Strick vor Schrockn aus:

      de laare Kistn mit Gebraus

      zruck aber, mir genau am Kürbis,

      der heite noch davon ganz mürb is!

      I bin erscht aufgwacht im Spital.

      Durt hab i gschwurn für alle Mal:

      Fürs Ziagltragn (Gift nehmts drauf)

      nimm i in Zukunft Maurer auf!“

      Im klanan Dörflan Oberplärr,

      da gibt’s hiatz an Bewohner mehr!

      A Zirkuskünstler in Pension

      hat immer schon getramt davon,

      nach seines Lebens Attraktionen

      in Ruhe auf dem Land zu wohnen …

      Jetzt hat er sich (was will er mehr?)

      a Haus gekaft in Oberplärr.

      Am Sunntag geht er gmüatlich hin

      zum Pfarrer in sein Pfarrhof drin

      und stellt sich, was recht höflich war,

      als neun Gemeindebürger vor.

      „Was er wohl von Beruf sein tat?“

      Er mant: „Parterreakrobat!“

      Da Pfarrer hat von derer Kunst

      (was ja ka Schand is) keinen Dunst.

      Da macht der Mann sich nit viel draus,

      geht mit’n Pfarrer vor das Haus –

      und durtn nachher, draus im Gartn,

      führt er dem Pfarrer alle Artn

      von seinen Künsten praktisch vur –

      da hat der Pfarrer gschaut, mei Bua!

      Der dege Mann (da bist ganz hin!)

      schlagt Purzlbam im Gartn drin,

      steht Kopf und laft sogar am End

      über d’Wiesen hin auf seine Händ,

      varrenkt sein Körper, hupft am Stand

      und walgt sich kunstvoll umanand!

      Der Pfarrer steht als wia a Tropf

      und schüttelt fassungslos sein Kopf.

      Da siehgt da Pfarrer bei sein Zaun

      die Plentnbäurin stehn und schaun!

      Hiatz draht sie sich auf amol weck

      und will davongehn vollar Schreck.

      Da Pfarrer ruaft ihrn nach: „Nein, nein!

      Sie können unbesorgt herein …!“

      „Na, na!“ ruaft ihm die Bäurin zua:

      „Was i da gsehgn hab, is ma gnua!

      I kumm dann murgn zan Beichtn her,

      weil heut is mir die Buße z’schwer!“

      Znagst hab i’n Plentnbauern troffn,

      i hab zerscht gmant, der Mendsch is bsoffn!

      Zwa Koffer tragt er mit viel Gschnauf

      und noch an Rucksack hintn drauf!

      „Ja, he! wohin denn, Plentnbauer?“

      „I“, sagt der draufhin voller Trauer,

      „i halt’s daham rein niammer aus,

      i wer ja direkt tamisch zhaus!“

      „No geh“, sag i, „das kann nit sein!

      Dei Wohnung is so schön und fein –

      i glab, du siehgst die reinsten Gspenster!

      Hast a schöns Bankl vor dein Fenster …“

      Drauf sagt er: „Das is ja der Graus!

      Grad wegn dem Banklan ziahg i aus!

      Weil auf dem Banklan, was mir ham,

      da kummen so viel Liabspaar zsamm,

      de lischpln, wischpln, bußln, lachn

      und tuamb dabei an Wirbel machn,

      da is die ganze Nacht ka Ruah!

      Na, i ziahg aus! I hab hiatz gnua!“

      „Geh, Plentnbauer“, sag i drauf,

      „wegn so was Klanen regst di auf?

      Da waß i dir an bessern Rat,

      daß schnell a End dei Ärger hat!“

      Da Plentnbauer tuat sich gfreun:

      „Ah, wenn das wahr war, das war fein!“

      „Paß auf!“ sag i. „Wann’s nächste Mal

      (bei Mondschein und bei Nachtigall

      und wann da Sternenhimmel blitzt)

      a Liabspaar auf dein Banklan sitzt,

      dann, liaber Freund, derwischt du halt

      an Kübl Wasser – aber kalt! –,

      den schüttest auße aus dein Fenster,

      dann hast a Ruah vor deine Gspenster!“

      Drauf sagt zu mir der Plentnbauer

      mit ganz gebrochner Stimm, voll Trauer:

      „Das hab i gestern auf die Nacht

      ja eh schon selber grad so gmacht!

      Und wer is hamkemm? Waßt du das??

      Mei eigne Alte – waschlnaß!!“

      Da Plotschntone klagt mit Grolln:

      „Mei Fahrrad hams ma heute gstohln!“

      Da Pepe sagt: „Da gehst wohl glei

      und meldest es der Polizei?!“

      „Ob ih nit liaber wartn tat?

      A Sprichwort sagt: Kummt Zeit, kummt Rad!“

      Den Plotschntone fragt der Rat,

      bei dem er grad Verhandlung hat:

      „Wieso ham Sie drei volle Wochn

      kein Wort mit Ihrer Gattin gsprochn?“

      Drauf