Ende.
Leo schlurfte mühsam über den Bahnsteig. Ihr Rücken wollte in zwei Teile zerfallen, als sie das Fahrrad in den Waggon hievte. Dankbar sank sie auf einen Klappsitz. Der Schaffner kam, musterte ihre schlammverkrustete Kleidung und das lädierte Gesicht und rümpfte missbilligend die Nase, als er auch noch eine Rumfahne witterte. Es war Leo vollkommen gleichgültig. Müde und frierend döste sie vor sich hin, bis sie aussteigen musste. Am Hauptbahnhof von Hannover herrschte wie immer Hochbetrieb. Leo zwängte sich mit ihrem Rad in den Fahrstuhl, der sie unten auf der U-Bahn-Ebene wieder ausspuckte, schaffte es gerade noch, sich ein Plätzchen in der Linie 8 zu sichern und stieg am Altenbekener Damm wieder aus.
Der Schnee war zum matschig nassen Schneeregen geworden, als sie endlich vor dem Haus mit dem Torbogen ankam. Sie stutzte.
Das Schild an der Linde war weg. Irgendein Idiot hatte wieder seine Stoßstange an den Baumstamm geklebt; diesmal war es ein hastig eingeparktes Ford-Coupé-Cabriolet mit einer unglaublichen Perlmutt-Lackierung. Und in ihrer Küche brannte Licht. Wer zum Teufel stand da am Fenster?
Leo hastete am Imbiss vorbei, ließ das Fahrrad achtlos auf dem Hof stehen und lief die Treppe hinauf, so schnell ihr schmerzender Rücken es zuließ. Der eingesperrte Rufus bellte, als sie vorbeihumpelte.
|81|Die Tür zu ihrer Wohnung war nur angelehnt. Leo stieß sie auf und blickte in die überraschten Gesichter von Paul Ostermann, Wang Li und einer ihr unbekannten älteren Frau mit schlohweißen, kurz geschnittenen Haaren. Paul Ostermann trug wieder einmal Bademantel und Pantoffeln und sah aus, als habe man ihn gerade aus dem Bett gezerrt. Wang Li hatte eine nicht mehr ganz saubere Schürze um den Hals hängen und war offenbar direkt aus der Küche heraufgeeilt. Die drei standen in einem Schlachtfeld: umgeworfene Möbel, herausgezogene Schubladen, Bücher, Papiere und Zeitungen auf dem Fußboden. Leos Augen suchten Edwina. Gott sei Dank. Die Rose stand an ihrem Platz am Fenster. Ihr war nichts passiert. Aber die Wohnung! Komplett auf den Kopf gestellt.
Leo schnappte nach Luft. »Was zum …«
Paul Ostermann kam rasch auf sie zu und fasste nach ihrer Hand.
»Leo, Sie Ärmste! Es tut mir so leid!«
Aus der Küche meldete sich eine weitere Stimme.
»Hier ist offenbar nichts angerührt worden.« Kommissar Sandved streckte seinen Kopf um die Ecke. Leos Knie drohten nachzugeben. Als er sie sah, schossen seine Augenbrauen in die Höhe.
Paul Ostermann hielt immer noch ihre Hände umklammert. »Leo, wie sehen Sie denn aus?«
Sie machte sich los. »Würde mir bitte mal jemand erklären, was hier los ist?«
»Sieht so aus, als wäre mir jemand zuvorgekommen«, sagte Sandved und kam aus der Küche geschlendert. »Ihre Wohnung wurde gründlich durchsucht.«
***
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