Eberhard Fohrer

Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag


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1866 im Kampf gegen die Osma­nen gefallenen Kloster­vorstehers Eumenios Vou­re­xa­kis zu se­hen. An­schlie­ßend kann man hinter den Gebäu­den einen Kreuzweg mit den Statio­nen des Leidenswegs Christi verfolgen, der in die Obst­terrassen des Klos­ters und über eine alte Steinbrücke aus dem 16. Jh. zur Höhlenkapelle des heiligen Antonios führt. Neben der Höhle steht ein Baum, der der Le­gende nach auch in der kalten Jah­res­zeit einen „immergrünen“ Zweig trägt. Zum Ab­schluss der Besichti­gung folgt die Bewirtung mit einem Löffel selbst ge­machter Quit­ten­mar­me­lade, dazu gibt es ei­nen Schluck Rakí oder Wasser.

      ♦ Tägl. 8-13, 17-19 Uhr. Das Tor lässt sich mit einem elektrischen Drü­cker öffnen. Für „be­hoste“ Frauen gibt es Wi­ckelröcke. Für den Weiter­bestand des Klosters sind Spenden not­wen­dig. Es werden auch Sticke­rei­en ange­boten. Tel. 2810-841296.

      Hinter der weiten Küstenebene west­lich von Iráklion schraubt sich die New Road ein Felsenkap hinauf, rechts fal­len die Hänge steil zum Meer hin­un­ter ab. Immer wie­der hat man schöne Bli­cke zurück auf die Bucht von Irák­lion mit groß­ar­ti­gem Berg­panorama dahin­ter.

      Paleókastro: Kurz nachdem die Berg­strecke beginnt, sieht man auf einem Hü­gel un­mittelbar am Straßenrand die Ruinen einer venezia­nischen Festung. Hier ver­han­delte der Statthalter Moro­sini 1669 mit den Türken über die eh­ren­volle Über­ga­be der Festung Iráklion (damals Cándia). An der rechten Fels­flanke führt ein Tram­pel­pfad zu einem ge­wölbten Durch­gang in der Mauer. Im Inneren sind Trep­pen, über­wach­sene Ruinen und Grund­mau­ern erhalten, auch eine improvi­sier­te Kapelle gibt es. Zum Meer hin ist eine lange Mauer erhal­ten. Die Lage von Paleó­kas­tro war vor allem strategisch bedingt: Man über­blickt die ganze wei­te Bucht von Iráklion.

      Westlich neben dem Festungshügel liegt direkt unter einer Autobrücke ein von Felsen malerisch eingerahmter Kiesstrand mit Taverne, hoch oben am Hang sieht man das Dorf Rodiá (s. o.). Weitere Ta­vernen liegen direkt an der New Road, an Sommerabenden be­liebte Ausflugs­ziele für die Be­woh­ner von Irá­klion.

      Von der New Road aus sieht man Agía Pelagía tief unten in kahler Felsland­schaft. Zahlreiche Buchten und Halb­inseln bil­den die stark zerklüftete Küs­te, Häuser liegen weit verstreut über die niedrigen Hü­gel - alles reich­lich zer­siedelt, trotzdem ein schöner Anblick.

      Was von weitem wie ein ruhiges, welt­fernes Fischerdorf wirkt, entpuppt sich beim Näherkommen als Tou­risten­ort erster Güte. Inmitten der felsigen Küs­ten­li­nie hat man hier ein winziges Nest zu einer kleinen Ferien­stadt hoch gezüch­tet. Meh­rere Groß­hotels domi­nie­ren die Land­zungen der Umgebung und die Hänge werden all­mäh­lich zu­ge­baut.

      Im Orts­kern selber geht es eng zu, dicht gedrängt stehen Apart­menthäu­ser, Super­märk­te und Autoverleiher. Am schmalen Ortsstrand buhlt eine Taverne neben der an­deren um die Gunst der Urlau­ber, nördlich davon liegen die Strände Kladíssos und Mo­nonáftis, wei­tere Ba­de­buch­ten finden sich im Um­kreis, dar­unter die kleine Bucht Psa­romoúra und der schö­ne Strand von Ligariá. Dank der abwechs­lungs­rei­chen Fel­sen­küste hat sich Agía Pelagía zu einem der wichtigs­ten Tauch­zentren Kretas entwickelt.

      Anfahrt Eigenes Fahrzeug, Agía Pela­gía liegt etwa 27 km von Iráklion ent­fernt. Mehrere Zu­fahrts­straßen führen von der New Road steil hin­unter (ca. 3 km). Die erste, von Irák­lion kom­mend, en­det auf einem Parkplatz am südlichen Strand­beginn.

      Bus, etwa 5 x tägl. von und nach Irák­lion, Hal­testellen u. a. an den Ho­tels „Capsis Beach“ und „Penin­sula“ sowie in Ligariá.

      Taxi, an der Hauptgasse im Ort, u. a. Tel. 2810-811026 (www.agiapelagia.com/taxi-transfers.html). Nach Iráklion ca. 35 € (hin/zurück ca. 66 €), Hotelgästen wird empfohlen, Fahr­ge­mein­schaften zu bil­den.

      Übernachten Zahlreiche Hotels und Rooms mit teils schönem Panoramablick lie­gen an den Zu­fahrtsstraßen sowie etwas erhöht über Ortskern und Strand. Die beiden 5-Sterne-Anlagen „Out of the Blue - Capsis Elite Resort“ und „Peninsula“ besetzen weiträumig zwei Halbinseln.

      **** Happy Cretan Suites, gepflegte An­lage etwas abseits am Hang, moderne Suiten, schöner Meerblick und großzügiger Pool, zum nächsten Strand ca. 1,5 km. Suite/F ca. 80-130 €, Deluxe-Suiten mit eigenem Whirl­pool sind teurer. Tel. 2810-811289, www.happycretan.gr.

      Creta Sun, Irina und Dionysis bieten in ihrem Haus zwölf helle und freund­liche Stu­dios mit Balkon sowie einen schönen Pool. Anfahrt: von Iráklion kom­mend die zweite Ausfahrt nach Agía Pela­gía nehmen und das Capsis Beach Hotel links liegen lassen, nach ca. 350 m fährt man geradeaus auf das Haus zu. Zum Strand sind es etwa 400 m. Studio (2-3 Pers.) ca. 30-70 €, Früh­stück optional (ca. 7 €/Pers.). Tel. 2810-811626, www.cretasunhotel.gr.

      Ambelos, üppig begrünte Anlage kurz vor der Bucht Mononáftis. 29 Studios und Apts., alle mit Balkon/Terrasse, Meer- oder Berg­blick. Gro­ßer Pool, nette Bar, privater Park­platz. Studio ca. 30-60 €, Früh­stück ca. 5 €/Pers. Tel. 2810-811331, www.ambelos-crete.com.

      Mein Tipp Mourtzanakis Residence, ober­halb von Achláda, etwa 7 km land­ein­wärts von Agía Pelagía, mehrere zwei­stö­cki­ge Bungalows, modern und gut aus­ge­stat­tet, zwei Pools, wunderbare Ru­he, herr­licher Blick über die Berg­land­schaft zum Meer, gu­tes Essen und Oli­ven­öl aus eige­nem Anbau. Marcos und Sma­ro sind sehr gast­freundlich. Bungalow für 2 Pers. ca. 80-130 €. Tel. 2810-824700, www.ecotourismgreece.com.

      Essen & Trinken Am schmalen Orts­strand liegen alle Lokale dicht beieinander, z. B. die Tavernen El Greco und Acropolis, außerdem Socrates, Zor­bas und Kri-Kri, etwas authen­tischer wirkt das Cochili am südlichen Strandende.

      Mein Tipp Vasilis, in der Bucht Mononáftis direkt am Strand, schon in dritter Generation in Familienbesitz, gastfreundlich und gutes Essen zu fairen Preisen, üppige Gratisdesserts. Tel. 2810-811376.

      Sport Die zerklüftete Küstenlinie um Agía Pelagía bietet hervorragende Mög­lich­keiten für Tauchgänge. Kurse (Anfänger und Fort­ge­schrit­tene) bieten Divers Club Cre­te in der Mitte vom Hauptstrand (Tel. 2810-811755, www.diversclub-crete.gr), Stay­wet am Strand Mo­no­naftis (Tel. 6944-690152, www.staywet.gr) und Eurodiving in Ligariá (Tel. 2810-811252, www.eurodiving.gr).

Etliche Tauchschulen bieten in Agía Pelagía ihre Kurse an

      Etliche Tauchschulen bieten in Agía Pelagía ihre Kurse an

      Ligariá: östlich von Agía Pelagía, hüb­scher, grobkörniger Sand­strand in weich ge­schwun­gener Rundbucht, ein­ge­fasst von Felszungen. Mit Unter­künf­ten und Ta­ver­nen zwar stark erschlos­sen, in der Nebensaison aber ru­hig und friedvoll. Verleih von Son­nen­schir­men und Tret­boo­ten, Tauch­schule „Eurodiving“ am Strand­beginn. Rechts ums Kap he­rum flache Schie­ferplatten, schön zum Sonnen.

      Anfahrt/Verbindungen Eine steile As­phalt­piste führt etwas östlich von Agía Pe­la­gía von der New Road hinunter. Zu Fuß an der Küste entlang auch von Agía Pelagía zu erreichen, kleiner Spaziergang.

      Übernachten Spiros-Soula, größerer Fami­lien­betrieb ober­halb der Bucht, gepflegte Anlage mit Pool, herrlicher Blick, 40 Studios und Apts., Res­taurant mit guter Küche, Früh­stücks­buffet.