Eberhard Fohrer

Kreta Reiseführer Michael Müller Verlag


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*** Erato, an der Old Road, 900 m vom Meer. Familiär und freundlich ge­führt, 32 modern ein­gerichtete Zimmer. gutes griechisches Essen, sauberer Pool, Busstopp vor der Tür. DZ/F ca. 40-70 €. Tel. 2810-761277, www.hotelerato.gr.

      Camping Creta, der einzige Zeltplatz in der Nä­he von Iráklion liegt neben dem einsti­gen US-Militärgelände (heute Meeres­aqua­rium) und gehört offiziell schon zum Nach­bar­ort Káto Goúves. Ausgedehnter, ebener Platz mit dün­ner Grasnarbe, Ta­maris­ken und Mat­ten­dächern. Sa­ni­tär­an­la­gen okay, Mar­ket, Bar und Self-Service-Res­tau­rant. Auch kleine Bungalows werden ver­mietet. An der Uferstraße vor dem Ge­län­de eine Strand­bar (in der Saison Musik bis nach Mit­ternacht). Der Platz liegt in der Ein­flug­schnei­se des Flug­hafens, es kann laut wer­den. Mai bis Sept. Tel. 28970-41400, www.cretacamping.com.

      Östlich der verlassenen US-Base kann man der neu angelegten Ufer­straße folgen. Obwohl es hier nur ver­einzelt schöne Strand­bereiche gibt, ist ein einziger Wildwuchs von Hotels, Apart­ment­anlagen und „Rooms to Rent“ ent­standen, der sich über Káto Goú­ves bis Análipsi zieht.

      Cretaquarium Thalassokosmos

      2005 wurde auf dem ehemaligen amerikanischen Militärgelände nah am Meer dieses moderne Mee­resaquarium eröffnet, angeblich das größte im öst­lichen Mittelmeer. Insgesamt sind in den 60 kleinen und gro­ßen Was­serbecken mit original Meeresambiente über 2500 Fische und an­de­re Tiere aus dem östlichen Mittelmeer zu bewundern. Die Namen der ver­schiedenen Spe­zies sind zu gro­ßen Tei­len in vier Spra­chen angegeben, so sieht man viele Bras­sen- und Barschar­ten, Seezungen, See­pferdchen, See­papagei und Mee­res­pfau, den schwar­zen Schlangenstern, pracht­volle Murä­nen, Nashorn-, Ad­ler- und Kaiser­fisch, das giftige Peter­männ­chen so­wie verschiedene Krebs­arten und sogar zwei aus­ge­wachsene Sand­tigerhaie. Ein eigenes Aqua­rium widmet sich der Welt der Qual­len und für Seesterne gibt es sogar einen „Streichel­zoo“. Be­son­ders hervorgehoben wird die Wander­bewegung tropi­scher Fi­sche vom Roten Meer durch den Suezkanal (sog. Les­sepssche Mig­ra­tion). Fürs leibliche Wohl gibt es ein Snack-Café und ein Restaurant. Hin­weis: Das Aquarium ist stark klima­tisiert, warme Kleidung mitbringen!

      Anfahrt Auf der Schnellstraße von Irá­k­li­on nach Ágios Nikólaos ist das Aqua­ri­um gut aus­geschildert. Linienbusse von der Bus­station im Ha­fen von Irákl­ion fahren tags­über alle 15 Min. nach Li­mé­nas Cher­so­ní­sou und Mália, von der Hal­testelle Nr. 9 sind es noch 500 m Fußweg in Richtung Meer.

      Öffnungszeiten April bis Okt. tägl. 9.30-16.30 Uhr, übrige Zeit 9.30-16 Uhr. Ein­tritt ca. 10 € (Nov. bis März 6 €), 5-17 J., Stud. u. über 65 J. 6 €, bis 4 J. frei. Tel. 2810-337788, cretaquarium.gr.

      Um die lange Hauptstraße, die die Ufer­straße mit der Old Road verbindet, grup­pie­ren sich zahllose tou­ristische Anbie­ter. Der schmale Sandstrand ist einen guten Kilometer lang und geht in den Strand von Anissáras über (→ Link).

      Tipp: Das große Strandhotel „Lyttos Beach“ ver­mietet Fahrräder und veranstaltet Moun­tain­bike-Touren (www.cyclingcreta.gr).

      Old Road: Wenn man von Goúrnes die Old Road nimmt, passiert man etwas westlich von Li­mé­nas Cher­sonísou den beschilderten Abzweig zur Lassíthi-Hoch­ebe­ne (→ Link).

      Danach überquert die Old Road eine Kuppe und plötz­lich öffnet sich der kilo­me­ter­weite Blick auf die Bucht von Mália. Kurz nach der Shell-Tankstelle zweigt links die Zu­fahrt zum lan­gen Sand­strand von Anissáras ab (→ Li­mé­nas Chersonísou).

      Dinosauria Park: Ein Stück landein­wärts vom Cretaquarium liegt an der Old Road dieser Vergnügungspark mit etwa 60 Dinosaurierfiguren. Mit Kin­dern mag der Besuch interessant sein, billig ist er aber nicht, zumal alle Son­der­attrak­tionen wie Kino und Space-Ausstellung extra kosten.

      ♦ Mi-Mo 10-18 Uhr, Di geschl., Eintritt ca. 10 €, über 65 J. 8,50 €, Kind 3-12 J. 8 €. Tel. 2810-332089, www.dinosauriapark.com.

      Kloster Ágios Ioánnis Theólogos (Moní Ágios Ioánnis Theólogos): Bei Anópoli, etwa 3 km landeinwärts von Goúrnes, steht das Kloster aus venezianischer Zeit et­was versteckt hinter einer klei­nen Anhöhe. Gegrün­det wurde es von Mön­chen, die sich vor Piraten­über­fällen von der Küste zurückgezogen hatten. Es war eins der ers­ten, das in den Jah­ren der osmanischen Herr­schaft eine Schule gründete. 1896 kam es zu einem Massaker, die Türken er­mor­deten 40 Einwohner der um­lie­gen­den Dör­fer, da­runter auch Mönche, die nach Zeit­zeugnissen bei lebendi­gem Leib auf Ikonen ge­legt und verbrannt wurden. Das gepflegte Kloster wird heu­te von zwei Mönchen be­wohnt, die große Kirche besitzt Fußboden­mosaike und Wandma­lereien, eine Ka­pel­le ober­halb davon ist vollstän­dig ausgemalt.

      Etwa 2 km landeinwärts der Old Road liegt das alte Dorf in steiler Hang­la­ge unterhalb eines felsigen Kaps. Im Um­kreis der Kirche kann man gemüt­lich es­sen, eine schöne Al­terna­tive zur über­laufenen Küste (Parkplatz gleich nach der Kirche links).

      Essen & Trinken Efcaliptus, gemütliche Taverne direkt bei der Kirche. Nur eine Hand­voll Tische, leckere Fleisch- und Fischgerichte vom Grill, netter Wirt Stelios. Tel. 6946-771481.

      Avli, kleine Taverne rechts oberhalb der Kir­che, ebenfalls sehr gastfreundliche At­mo­s­phäre und authentische Küche. Tel. 6936-768479.

      Vom Ort Skotinó führt eine etwa 2 km lange As­phaltstraße (die letzten 300 m Schotter) zur Höhle von Sko­tinó, in der der Ar­chäo­loge Paul Faure den Ur­sprung für das „Laby­rinth des Mino­tau­ros“ ge­fun­den zu ha­ben glaub­te. Bereits Arthur Evans hat sie untersucht und bei Gra­bun­gen im Jahr 1962 fand man Keramikscherben, Knochennadeln und spät­mi­noi­sche Bron­ze­sta­tuetten. In minoischer Zeit soll die Höhle ein­mal jährlich als Tanz­platz ge­dient haben.

      Die Skotinó-Höhle gehört mit ihrer Tiefe von über 130 m zu den größten Kretas, ist aber touris­tisch nicht er­schlos­sen. Ein befestigter Weg führt unter Pi­nien und Ta­ma­ris­ken zum Ein­gang, von dem der Schlund schräg nach unten ab­fällt. Auf weiß mar­kier­tem Serpentinen­weg mit impro­visier­ten Stufen steigt man zwischen Ge­röll in den vorderen Höhlenraum hin­ein, wo man ei­nige Tropfstein­gebilde er­blickt, Tauben gurren und Wasser tropft. Wei­ter ins Höh­len­innere sollte man nicht vordringen, es geht steil hinunter! Gu­tes Schuh­werk und Ta­schen­lam­pe sind sinnvoll.

      Ober­halb der Höhle stehen eine alte Kapelle und eine erst 2004 errichtete Kir­che. Ge­weiht sind sie der Agía Paraskeví. Am 26. Juli wird hier der Namenstag der Hei­li­gen gefeiert.

      Die längste Schlucht in der Umgebung von Iráklion verläuft zwi­schen Goúves und Liménas Chersó­nisou in Nord-Süd-Richtung und kann durch­wandert werden. Teil­weise erreichen die Steil­wän­de eine Höhe von bis zu 200 m, die Talsohle ist aber weit­gehend eben, es gibt einen ange­leg­ten Weg und Holz­bänke am Anfang und Ende. Stre­cken­länge ca. 8-9 km, durch­aus anspruchs­voll,