Nicht weit von hier hatten sich Ende des 19. Jh. 200 kretische Männer, Frauen und Kinder in einer abgelegenen Höhle vor den Türken versteckt. Sie wurden entdeckt und an Ort und Stelle ermordet. Die Bedeutung des Platzes erkennt man daran, dass sich viele Vorbeifahrende bekreuzigen.
Das Heiligtum des Zeus in Amnissós
Strand von Amnissós
Dieser Sandstrand schließt sich östlich des Kaps von Paleochóra an, wo Ruinen der Hafenstadt Amnissós gefunden wurden (→ Kasten).
Beherrschend ist das große Minoa Palace Hotel, an mehreren Stellen werden Wassersportmöglichkeiten, Liegestühle und Sonnenschirme angeboten, am Ostende gibt es eine bekannte Fischtaverne.
Anfahrt/Verbindungen Eigenes Fahrzeug, die Old Road führt meist nahe an der Küste entlang, Beginn am Venezianischen Hafen von Iráklion. Wer es eilig hat, nimmt die weiter landeinwärts verlaufende New Road Richtung Ágios Nikólaos und kann an mehreren Abfahrten zum Meer abzweigen. Westlich von Goúrnes treffen Old und New Road zusammen.
Bus, Linie 7 fährt ab Eleftherias-Platz zu den Stränden, Haltestelle beim Kiosk gegenüber vom Hotel Astoria Capsis. Im Strandbereich gibt es mehrere Haltestellen, man muss von der Old Road allerdings noch ein Stück hinunterlaufen.
Übernachten **** Minoa Palace, weitläufiger Bau direkt am Strand von Amnissós. Geschmackvoll ausgestattet, kühle Halle mit Marmor, großer Infinity Pool mit Poolbar. Über viele Reiseveranstalter, auch all inclusive. Tel. 2810-380404, www.akshotels.com.
** Prince of Lillies, einfaches, familiengeführtes Hotel am Strand von Kárteros, 10 Autominuten vom Flugplatz, von den Flugzeugen hört man aber nur wenig. 38 Zimmer, gute Taverne, schöner Garten mit Pool, Kinderspielgeräte. Strand in der Nähe, Busstation ebenfalls. Geeignet, wenn man einen frühen Flieger erreichen will. DZ ca. 40-70 €. Tel. 2810-381645, www.princeoflillies.gr.
Essen & Trinken Parasiris, alteingesessene Fischtaverne am östlichen Strandende von Amnissós, große Terrasse mit lichtblauen Stühlen und Vorbau direkt am Strand. Bezüglich Qualität gemischte Leserkommentare. Tägl. 12-24 Uhr. Tel. 2810-380151.
Grotte der Eileithýia (Spílio Eileithýia): Die Höhle liegt links unterhalb der Straße nach Episkopí, etwa 1,5 km landeinwärts der Old Road, kurz hinter einer scharfen Kurve (beschildert). Sie gilt als eins der ältesten bekannten Heiligtümer auf Kreta. Bereits seit der Jungsteinzeit wurde sie über 3000 Jahre lang (!) von den verschiedensten Religionen als Kultstätte genutzt. Der Höhlenschlund ist etwa 10 m lang und besitzt eine tief nach unten gewölbte Decke. Vielleicht wegen ihrer gebärmutterartigen Form verehrten die Minoer hier die große Muttergöttin, in mykenischer Zeit war sie der Eileithyía geweiht, der Göttin der Fruchtbarkeit, Liebe und Geburtshilfe. Zahllose schwangere Frauen kamen hierher, um Beistand für die Geburt zu erflehen. Heute ist die Höhle verschlossen.
Das antike Amnissós
„In der gefährlichen Bucht von Amnissós entkam er dem Sturm kaum und ankerte dort bei der Grotte der Eileithýia ...“ Schon Homer hat die windgeschüttelte Bucht gekannt, wie diese Zeilen aus der Odyssee zeigen. Aber Amnissós war bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt, wahrscheinlich wegen eben jener berühmten Grotte, die wenige Kilometer landeinwärts an der Straße nach Episkopí liegt (siehe unten).
In minoischer Zeit war Amnissós der Hafen von Knossós. Hier erreichten die Athener Jünglinge und Mädchen Kreta, die dem Minotauros alle neun Jahren geopfert wurden (→ Geschichte), und auch sein Bezwinger Theseus soll hier an Land gegangen sein. Erst in späteren Zeiten lief Iráklion Amnissós den Rang ab, die alten Anlagen verfielen und verschlammten. Reste der Hafenstadt hat man auf dem Felsenkap Paleochóra in der Mitte zwischen den beiden Stränden Karterós und Amnissós ausgegraben (Schild „Amnissos Antiquities“). Außer überwucherten Grundmauern verschiedener Epochen ist aber nichts zu sehen, jedoch hat man einen schönen Blick auf beide Strandhälften. Westlich vor dem Kap liegt das eingezäunte Heiligtum des Zeus Thenátas, erhalten sind außerdem die ebenfalls eingezäunten Ruinen der minoischen Villa Épauli tou krínou (Villa der Lilien) östlich unterhalb des Kaps. Hier fand man zwei Lilienfresken, die zu den bedeutendsten Beispielen minoischer Malkunst gezählt werden.
Von Amnissós zur Bucht von Mália
Zersiedelte Küstenlandschaft ohne Höhepunkte. Ein Hotel nach dem anderen, bis einschließlich Mália fest in der Hand des internationalen Pauschaltourismus. Zwar wurden kilometerlange Uferstraßen mit Fußgängerpromenaden neu angelegt, doch besonders reizvoll ist das Spazierengehen nicht. Interessanter ist das Hinterland mit der Höhle von Skotinó und der Schlucht Aposelémis.
Anfahrt/Verbindungen Die Old Road zieht sich z. T. nah am Meer entlang, z. T. einige Kilometer landeinwärts, dort führen Stichstraßen zum Meer. Busse von Iráklion nach Mália fahren ab Busbahnhof alle 15 Min. von 6-22.45 Uhr, danach noch um 23, 24 und 1 Uhr (→ Mália).
Von Amnissós nach Goúrnes
Zunächst auf etwa 2 km Länge schroffe, schwarze Klippenküste ohne Bebauung. Anschließend der etwa 600 m lange und recht breite Strand von Vathianós Kámpos. Im ersten Teil beliebte Badezone, danach die große All-inclusive-Anlage „Arina Beach Resort“ (Tel. 2815-308800, www.arinabeach.gr).
Etwas weiter östlich folgt das Straßendorf Vathianós Kámpos, fast zusammengewachsen mit Kokkíni Cháni. Hier schrumpft der Strand zu kleineren Sand- und Kiespassagen, unterbrochen von längeren Klippenpartien. An der Durchgangsstraße ballen sich Autovermieter, Bars, Tavernen, Apartments und Hotels.
Mitten in dieser touristischen Zone liegen unter einem Kunststoffdach direkt an der Straße die Ausgrabungen des Mégaron Nírou, einer weitläufigen minoischen Villa aus der Jüngeren Palastzeit (1700-1450 v. Chr.), die im Aufbau den großen minoischen Palästen ähnelt. In der Villa wurden viele Kultgegenstände gefunden, darunter drei riesige Doppeläxte, die im Archäologischen Museum von Iráklion ausgestellt sind. Gegenüber liegt unterhalb der Straße ein ruhiger Strand.
Das große Spaßbad „Water City“ mit zahlreichen Rutschen, mehreren Pools, Wellenbad, Jacuzzi und zahlreichen weiteren Attraktionen liegt einige Kilometer landeinwärts bei Anópolis.
Öffnungszeiten Mégaron Nírou, nur nach telefonischer Vereinbarung Mi-Mo 8.30-15 Uhr, Di geschl., Eintritt frei. Tel. 2810-762761.
Water City, Juni bis Aug. tägl. 10-18.30, Mai u. Sept. bis 18 Uhr, Okt. bis 17.30 Uhr, Erw. 27 €, Kind 18,50 € (Online-Ermäßigung). Tel. 2810781317, www.watercity.gr).
Essen & Trinken O Manousos, Manousos und seine deutsche Ehefrau bieten in Kokkíni Cháni angenehme Atmosphäre und beste Qualität, sowohl bei den mezédes als auch bei den Menüs. Tel. 2810-762350.
To Kyma & Tzo, zwei Tavernen mit Meerblick, genau gegenüber vom Mégaron Nírou.
Goúrnes
Von der Durchgangsstraße führen Stichstraßen zur ausgedehnten Hotelzone am Meer, wo auch