warten. Zudem gibt es im oberen Ortsteil einige Tavernen mit prächtigem Panoramablick.
Aetos, urige Grilltaverne an der Hauptstraße im oberen Ortsbereich, dekoriert mit Wurzeln, getrockneten Pflanzen, Folklore und Waffen. Zubereitet wird einfache Bergküche, z. B. antíchristo (Lammfleisch vom holzbefeuerten Drehgrill). Service ebenfalls rustikal. Tel. 28340-31262.
Im unteren Ortsbereich gruppiert sich alles um den stimmungsvollen Platz mit der Platane, hier liegen mehrere gemütliche Kafenia und Tavernen mit holzbefeuerten Drehgrills, z. B. die freundlich geführte und authentisch kretische Psistaria Xylouris mit dem überdimensionalen Konterfei des Musikers.
Kafenia Stimmungsvoll sitzt man an der Platia Meintani mit schattigen Platanen und der Kirche Ágios Geórgios, etwa 150 m oberhalb vom Rathausplatz. Hier treffen sich Alt und Jung, die Männer lesen Zeitung oder spielen Távli.
Fast schon museal eingerichtet ist das Kafenion Platia tou Syntagmatos am unteren Dorfplatz.
Shopping Um den unteren Dorfplatz werden von den Frauen des Dorfes jede Menge Webteppiche, -decken und -taschen angeboten, außerdem Spitzendecken und Stickereien, das meiste zwischen 10 und 30 €. Dazu kommen die traditionellen schwarzen Stirntücher namens Sariki (ca. 7-10 €).
Tarrha Glass, von Iráklion kommend gleich am Ortseingang. Marios kreiert hier sehr schöne und originelle Stücke, sehenswert.
Eine Käserei liegt an der Straße zur Nída-Hochebene. Versuchen Sie die verschiedenen Sorten und kaufen Sie ein für ein Picknick auf der Nída-Hochebene, Kilopreis ca. 5-8 €.
Feste Die Yakinthia-Festspiele, benannt nach dem Märtyrer Yakinthos (gest. 98 n. Chr.), finden seit 1997 alljährlich Ende Juli in Anógia statt. Geboten sind Musik-, Film-, Literatur- und Theatervorführungen auf hohem Niveau (www.yakinthia.gr). Die meisten Veranstaltungen finden im Amphitheater am Ortseingang statt. 2020 fiel das Festival wegen Corona erstmalig aus.
Von Anógia nach Westen
Auf guter Asphaltstraße kann man über Axós nach Mourtzaná fahren, wo man auf die Old Road nach Réthimnon trifft. Über die größere Provinzstadt Pérama geht es zur New Road an die Küste östlich von Réthimnon. Ausführliche Infos zu dieser Route wie zur ganzen Region (Axós, Töpferdorf Margarítes, Höhle von Melidóni, Kloster Arkádi u. a.) unter Umgebung von Réthimnon.
Nída-Hochebene und Psilorítis
Das Psilorítis-Massiv (oder Ída-Gebirge) ist das Dach Kretas. Noch im Juni liegen hier oben ausgedehnte Schneefelder. Höchster Gipfel ist mit 2456 m der Tímios Stavrós. Seine Besteigung ist von der Nída-Ebene aus in 4:30 Std. zu machen, der Abstieg dauert ca. 3 Std.
Die Nída-Hochebene im Psilorítis-Gebirge
Die Nída-Hochebene ist eine rundum abgeschlossene Hochebene in knapp 1400 m Höhe mitten im Psilorítis, etwa 22 km südlich von Anógia. In der nahen Höhle Idéon Ándron soll Göttervater Zeus aufgewachsen sein.
Die Anfahrt mit Pkw ab Iráklion und wieder zurück schlägt mit vier Stunden zu Buche. Die ganze Aktion ist also ab Iráklion an einem früh begonnenen Tag zu schaffen. Nachteil: Man darf sich auf dem Gipfel maximal eine Stunde aufhalten, um beim Abstieg nicht in die anbrechende Dunkelheit zu kommen. Man kann jedoch die Zeit auf dem Gipfel ausdehnen, indem man beispielsweise in Anógia übernachtet und kurz vor Sonnenaufgang zum Aufstieg aufbricht. Die reizvollste Variante ist aber zweifellos die Übernachtung (mit Schlafsack und Verpflegung) auf dem Gipfel selbst.
Tipp: Eine weitere, etwas kürzere Aufstiegsvariante.
Anfahrt mit eigenem Fahrzeug Von Anógia auf die Nída-Ebene sind es etwa 22 km. Die vollständig asphaltierte Straße zweigt kurz vor dem östlichen Ortseingang von Anógia von der Straße aus Iráklion ab (beschildert). 30 Min. sollte man für die Fahrt veranschlagen, auf der man außer Hirten mit ihren Herden kaum jemanden trifft. Aus 800 m Höhe (Anógia) steigt die Straße bis zu einem Pass in 1500 m Höhe, von dem man einen überwältigenden Blick auf die Ebene hat. Dann folgt die Abfahrt in die Nída-Hochebene (1370 m), die Straße zieht sich um die halbe Hochfläche und endet an einem Parkplatz bei einem unvollendeten Gästehaus mit Taverne.
Anfahrt ab Gérgeri von Süden (→ Link).
Anfahrt ohne eigenes Fahrzeug Taxis verlangen ab Anógia ca. 30 €, Busse gibt es nicht. Morgens zwischen 6 und 8 Uhr fahren jedoch die Hirten von Anógia zu ihren Herden in die Berge hinauf, abends geht es bei Sonnenuntergang wieder zurück. Wenn man rechtzeitig an der Abzweigung zur Nída-Hochebene steht, wird man oft mitgenommen. Allerdings fahren nicht alle Hirten bis zur Hochebene, deshalb muss man eventuell in mehreren Etappen fahren bzw. ein Stück laufen.
Von Anógia zur Nída-Hochebene
Anfangs noch recht grün, wird die Landschaft zusehends wilder und felsiger. Immer wieder passiert man Ziegenpferche und die charakteristischen steinernen Rundhütten (mitáto) der Hirten. Linker Hand passiert man etwa 2 km ab Ortsausgang einen kleinen Stausee, der der Bewässerung dient. In der Bergwelt ringsum kann man hin und wieder Gänsegeier und Adler kreisen sehen.
Zóminthos
1982 entdeckte der bekannte Archäologe Iánnis Sakellarákis (→ Archánes) in 1187 m Höhe an der Straße auf die Nída-Hochebene (etwa 9 km oberhalb von Anógia) einen weitläufigen Komplex aus mittelminoischer Zeit mit bis zu 3 m hohen Mauern. Vom einst wahrscheinlich dreistöckigen Zentralbau wurden 50 Räume freigelegt. Neben Wandmalereien, Waffen und Keramik hat man hier säuberlich auseinandergeschnittene Kinderknochen entdeckt - möglichweise ein Hinweis darauf, dass die Minoer Menschen opferten.
Skínakas-Observatorium: Sternbeobachtung im kretischen Hochgebirge
Wenige Kilometer bevor man die Nída-Hochebene erreicht, zweigt links eine sehr schmale, nur teilweise asphaltierte Piste ab, die nach Gérgeri an der Straße nach Zarós (Südkreta) hinunterführt (→ Link). Von dieser Piste zweigt nach 3 km die Zufahrt zur Sternwarte ab, ist aber in der Regel mit einer Drahtseilkonstruktion abgesperrt und nur zu den offiziellen Besuchszeiten zugänglich. In Serpentinen (aufpassen, Steine!) führt sie bis zum Gipfel des 5 km entfernten Skínakas (1760 m), von wo man bei klarem Wetter bis zur Messará-Ebene im Süden Kretas blicken kann. In völliger Einsamkeit stehen hier oben die Bauten eines Observatoriums mit zwei Beobachtungstürmen. Erbaut wurde es von der Universität Kreta zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik, um den Halleyschen Kometen zu beobachten. Die klare Luft, die isolierte Höhenlage und die vielen wolkenlosen Nächte Kretas machen diesen Standort zu einem der besten für die Sternenbeobachtung in Europa.
♦ Von Mai bis Sept. ist das Observatorium jeweils einen Sonntag im Monat von 18-23 Uhr für Interessierte geöffnet (skinakas.physics.uoc.gr, Tel. 2810-394238). Man kann einen geführten Rundgang machen und durch das Teleskop schauen, allerdings wird dabei nur Griechisch gesprochen. Bedingt durch Covid-19 kann es allerdings zu Schließungen kommen.
Sakellarákis war in Anógia auf die Worte eines Hirten aufmerksam geworden, der erzählt hatte, er wolle seine Schafe „in Zóminthos“ weiden lassen. Das Wort erschien ihm vorgriechischen Ursprungs, er fuhr hinauf und fand auch prompt das Haupthaus der Anlage. Wichtigste Erkenntnis: