für sie das Lied auf, das ich dir sage. Sie sollen es lernen und nachsingen, damit ich es in Zukunft als Zeugen gegen sie benutzen kann. 20Ich werde sie in das Land bringen, das ich ihren Vorfahren versprochen habe, ein Land, das von Milch und Honig überfließt; sie aber werden sich satt essen und fett werden und sich anderen Göttern zuwenden und ihnen dienen. Mich werden sie verachten und meinen Bund brechen.
21Wenn dann Not und Unglück sie treffen, wird dieses Lied ihnen sagen, warum das geschieht. Sie werden es immer noch singen und so wird es als Zeuge gegen sie dastehen. Denn ich weiß wohl, wonach ihnen der Sinn steht, und das schon heute, noch ehe ich sie in das Land gebracht habe, das ich ihnen versprochen habe.«
22Am selben Tag schrieb Mose das Lied auf, das der HERR ihm sagte, und er ließ es die Leute von Israel lernen.
23Dann sagte der HERR zu Josua, dem Sohn Nuns: »Sei mutig und entschlossen! Ich werde dir beistehen und du wirst das Volk Israel in das Land bringen, das ich ihm mit einem Eid zugesagt habe.«
Gesetzbuch und Lied als Zeuge gegen das Volk
24Als Mose dieses ganze Gesetz in ein Buch geschrieben hatte, 25befahl er den Leviten, die die Bundeslade des HERRN trugen: 26»Nehmt dieses Gesetzbuch und legt es neben die Bundeslade des HERRN, eures Gottes, damit er es künftig als Zeugen gegen dieses Volk benutzen kann.«
An das Volk gewandt, fuhr er fort: 27»Ich weiß genau, wie widerspenstig und eigensinnig ihr seid. Ihr habt euch schon bisher gegen den HERRN aufgelehnt, während ich noch bei euch war. Wie wird es da erst nach meinem Tod aussehen! 28Lasst die Ältesten eurer Stämme und alle Aufseher vortreten, damit ich sie noch einmal warne. Himmel und Erde werde ich dabei als Zeugen anrufen. 29Ich weiß, dass ihr nach meinem Tod von dem Weg abgeht, den ich euch gewiesen habe, und euch in schwere Schuld verstrickt. Ihr werdet tun, was dem HERRN missfällt, und ihn durch eure Götzenbilder zum Zorn reizen. Dafür wird euch zuletzt schweres Unheil treffen.«
Das Lied Moses: Abrechnung mit dem ungehorsamen Volk
30Dann trug Mose vor ganz Israel, vor der gesamten Versammlung, das folgende Lied vor:
[Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]
Dtn 32
Den Himmel rufe ich als Zeugen an, die Erde höre meine Worte!
2Sie mögen strömen wie ein Regenschauer,
der ausgedörrtes Land befeuchtet,
und niederträufeln wie der Tau,
der ringsum alles junge Grün erquickt!
3Preist unsern großen und erhabenen Gott!
Ich rufe ihn bei seinem Namen,
4ihn, unsern Fels und starken Schutz!
In allem, was er plant und ausführt,
ist er vollkommen und gerecht.
An niemand handelt er mit Trug und Tücke,
er steht zu seinem Wort, denn er ist treu!
5Doch dieses Volk ist treulos und verkehrt –
zu ihrer Schande muss ich es bekennen –,
ganz aus der Art sind sie geschlagen;
sie können nicht mehr seine Kinder sein.
6Ist das der Dank für alle seine Güte,
ihr unverbesserlichen Narren?
Ist er es nicht, der euch geschaffen hat
und wie ein Vater für euch sorgt?
7Erinnert euch an ferne Zeiten,
fragt eure Väter, wie es früher war,
und eure Alten fragt, woher ihr kommt!
8Damals erschuf der höchste Gott die Völker
und ließ sie auf der Erde wohnen;
für jedes Volk bestimmte er ein Land
und teilte jedem einen Engel zu.
9Doch Israel, die Jakobskinder,
erwählte er sich selbst als Eigentum
und machte sie zu seinem Volk.
10Er fand sie hilflos in der Wüste,
umlauert und umheult von wilden Tieren,
da nahm er sie in seine Obhut,
er schützte sie mit aller Sorgfalt,
so wie ein Mann sein eigenes Auge schützt.
11Ein Adler scheucht die Jungen aus dem Nest,
damit sie selber fliegen lernen.
Doch wachsam schwebt er über ihnen,
und wenn eins müde wird und fällt,
dann breitet er die Flügel unter ihm
und fängt es auf und trägt es fort.
12Genauso hat der HERR sein Volk beschützt;
er ganz allein hat Israel geführt,
kein fremder Gott stand ihm zur Seite!
13Dann ließ er sie ein Land erobern.
Sie konnten auf den Feldern Korn anbauen,
aus Felsenspalten Honig sammeln,
auf steinbesätem Grund Oliven ernten.
14Sie hatten Milch von Kühen und von Schafen,
das Fleisch der Lämmer und der Böcke;
sie aßen von dem allerbesten Weizen
und tranken ihren süßen, roten Wein.
15Sie lebten nun in Glück und Wohlstand,
sie waren satt, sie wurden reich;
ja, Jeschurun nahm zu und wurde fett.
Ihr Wohlstand machte sie rebellisch,
sie stießen Gott im Übermut zurück,
ihn, der sie doch geschaffen hatte;
ihr Fels und Schutz galt ihnen nichts.
16Sie wandten andern ihre Liebe zu
und kränkten ihn mit ihrem Götzendienst.
17Sie brachten ihre Opfer dar für Götter,
die keine sind und die nicht helfen können;
den Vätern waren sie noch unbekannt,
erst kürzlich sind sie aufgekommen.
18Den starken Felsen, ihn, der euch gezeugt hat,
den Gott, aus dem ihr allesamt geboren seid,
habt ihr verraten, habt ihr ganz vergessen!
19Das sah der HERR; er wurde zornig,
weil seine Söhne, seine Töchter ihn verschmähten.
20Und er beschloss: »Ich ziehe mich zurück
und überlasse sie sich selbst;
dann will ich sehn, wohin das führt!
Sie sind voll Widerspruch und Starrsinn
und kennen weder Dankbarkeit noch Treue.
21Sie kränken mich mit einem Un-Gott,
erbittern mich durch hohle, leere Götzen;
ich kränke sie mit