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Gute Nachricht Bibel - Leseausgabe


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Weise zusammenkam, wog fast 20 Kilo, und dazu kamen noch die Amulette, Ohrgehänge und Purpurkleider, die die Midianiterkönige getragen hatten, sowie der Schmuck an den Hälsen ihrer Kamele.

      27Gideon machte aus dem Gold ein Gottesbild und stellte es in seiner Heimatstadt Ofra auf. Alle Israeliten kamen dorthin, beteten das Bild an und wurden so dem HERRN untreu. Für Gideon und seine Familie wurde das zum Verderben.

      Gideons Tod. Neuer Ungehorsam der Israeliten

      28So zwang Gott die Midianiter vor den Israeliten in die Knie; sie konnten nicht mehr gegen Israel aufstehen. Solange Gideon lebte, hatte das Land Ruhe vor Feinden, vierzig Jahre lang.

      29Gideon kehrte nach Hause zurück und blieb dort. 30Von seinen vielen Frauen hatte er siebzig Söhne. 31Eine Nebenfrau lebte in der Stadt Sichem. Sie gebar ihm einen Sohn, den er Abimelech nannte. 32Gideon starb in hohem Alter und wurde in der Grabstätte seines Vaters Joasch in Ofra, im Gebiet der Sippe Abiëser, beigesetzt.

      33Nachdem Gideon gestorben war, liefen die Israeliten von neuem den Baalen nach und machten den Bundes-Baal von Sichem zu ihrem Gott. 34Sie vergaßen den HERRN, ihren Gott, der sie aus der Gewalt aller Feinde rings um sie her gerettet hatte. 35Auch den Nachkommen Gideons vergalten sie die großen Taten, die Gideon für Israel getan hatte, mit Undank.

      [Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]

      Abimelech will König werden

      Ri 9

      Abimelech, der Sohn Gideons, ging eines Tages nach Sichem zu den kanaanitischen Verwandten seiner Mutter. Er rief die ganze Sippe zusammen und sagte zu den versammelten Männern: 2»Fragt doch einmal die Leute von Sichem, was ihnen lieber ist: wenn alle siebzig Söhne Gideons zusammen über sie herrschen oder wenn ein einziger Mann ihr König ist. Macht ihnen deutlich, dass ich von ihrem Fleisch und Blut bin!«

      3Die Brüder seiner Mutter machten sich zu Abimelechs Fürsprechern und trugen die Sache allen Bürgern Sichems vor. Diese ließen sich für Abimelech gewinnen, denn sie sagten sich: »Er gehört zu uns, er ist unser Bruder!« 4Sie gaben ihm 70 Silberstücke aus dem Tempelschatz ihres Gottes, der den Namen »Baal des Bundes« trug.

      Mit diesem Geld warb Abimelech einen Trupp von Männern an, die nichts zu verlieren hatten und vor nichts zurückschreckten; die wurden sein Gefolge. 5Mit ihnen zog er nach Ofra zum Haus seines Vaters, überfiel seine Brüder und tötete alle siebzig auf einem einzigen Felsblock. Nur Gideons jüngster Sohn Jotam kam mit dem Leben davon, weil er sich versteckt hatte.

      6Daraufhin versammelten sich die Bürger von Sichem und die Besatzung der Festung, zogen vor die Stadt zu der Eiche mit dem Denkstein und machten Abimelech zu ihrem König.

      Jotams Fabel – Kritik am Königtum

      7Als das Jotam erfuhr, stieg er auf den Gipfel des Berges Garizim und rief zu ihnen hinunter: »Hört mich an, ihr Leute von Sichem – wenn ihr wollt, dass Gott euch hört!

      8Einst kamen die Bäume zusammen, um sich einen König zu wählen. Sie sagten zum Ölbaum: ›Sei du unser König!‹ 9Aber der Ölbaum erwiderte: ›Soll ich vielleicht aufhören, kostbares Öl zu spenden, mit dem Götter und Menschen geehrt werden? Soll ich über den Bäumen thronen?‹

      10Da sagten die Bäume zum Feigenbaum: ›Sei du unser König!‹ 11Doch der Feigenbaum erwiderte: ›Soll ich vielleicht aufhören, süße Feigen zu tragen? Soll ich über den Bäumen thronen?‹

      12Da sagten sie zum Weinstock: ›Sei du unser König!‹ 13Doch der erwiderte: ›Soll ich aufhören, Wein zu spenden, der Götter und Menschen erfreut? Soll ich über den Bäumen thronen?‹

      14Schließlich sagten sie zum Dornstrauch: ›Sei du unser König!‹ 15Und der Dornstrauch erwiderte: ›Wenn ihr mich wirklich zu eurem König machen wollt, dann bückt euch und sucht Schutz unter meinem Schatten! Sonst wird Feuer von meinen Dornen ausgehen, das sogar die Zedern des Libanons verbrennt!‹«

      16Nachdem Jotam diese Geschichte erzählt hatte, fuhr er fort: »Meint ihr wirklich, dass es recht von euch war, Abimelech zu eurem König zu machen? Habt ihr vergessen, was ihr Gideon und seiner Familie verdankt? 17Mein Vater hat sein Leben für euch aufs Spiel gesetzt, um euch aus der Hand der Midianiter zu retten. 18Ihr aber habt euch gegen seine Söhne erhoben und habt sie alle ermordet, siebzig auf einem Stein, und habt den Sohn seiner Sklavin zum König von Sichem gemacht, nur weil er euer Stammesbruder ist. 19Wenn das alles recht war und ihr heute an Gideon und seiner Familie redlich gehandelt habt, dann wünsche ich euch, dass ihr mit Abimelech glücklich werdet und er mit euch. 20Wenn es aber Unrecht war, dann soll von Abimelech Feuer ausgehen und euch alle, die Bürger von Sichem und die Besatzung der Festung, verzehren! Und von den Bürgern von Sichem und der Besatzung der Festung soll ein Feuer ausgehen, das Abimelech verzehrt!«

      21Als Jotam zu Ende gesprochen hatte, floh er vor seinem Bruder Abimelech nach Beer und blieb dort.

      Spannungen zwischen Abimelech und den Bürgern von Sichem

      22Als Abimelech drei Jahre über Israel geherrscht hatte, 23ließ Gott Feindschaft ausbrechen zwischen ihm und den Bürgern von Sichem; die Leute von Sichem lehnten sich gegen ihn auf. 24Abimelech sollte nämlich von der Strafe getroffen werden, die er durch den grausamen Mord an seinen 70 Brüdern auf sich gezogen hatte, und auch die Bürger von Sichem sollten dafür bestraft werden, dass sie ihm die Mittel verschafft hatten, seine Brüder umzubringen.

      25Um Abimelech zu schädigen, legten sich die Männer von Sichem in den Bergen rings um ihre Stadt auf die Lauer und raubten jeden aus, der auf den Straßen vorbeizog. Das wurde Abimelech gemeldet.

      26Um diese Zeit kam Gaal, der Sohn Ebeds, mit seinem Anhang nach Sichem und gewann das Vertrauen der Bürger. 27Als sie die Weinlese gehalten und neuen Wein gekeltert hatten, feierten sie ein großes Freudenfest im Tempel ihres Gottes. Sie aßen und tranken und schimpften auf Abimelech.

      28Gaal rief ihnen zu: »Wer ist schon Abimelech? So einem sollen wir dienen, eine Stadt wie Sichem? Er ist ein Sohn des Israeliten Gideon, und diesen Sebul hat er als seinen Aufpasser über uns eingesetzt! Dient lieber den Nachkommen Hamors, des Gründers dieser Stadt. Warum sollen wir uns Abimelech unterwerfen?29Wenn nur die Leute von Sichem mir folgten, ich würde schnell mit Abimelech fertig! Ich würde ihn auffordern: ›Ruf deine Truppe zusammen und stell dich zum Kampf!‹«

      30Als der Stadtkommandant Sebul hörte, wie Gaal das Volk aufhetzte, wurde er zornig. 31Er schickte heimlich Boten zu Abimelech und ließ ihm sagen: »Gaal, der Sohn Ebeds, ist mit seinen Brüdern nach Sichem gekommen. Sie wiegeln die Leute gegen dich auf! 32Komm deshalb im Schutz der Nacht mit deinen Truppen und halte dich in der Nähe der Stadt versteckt. 33Bei Sonnenaufgang überfällst du die Stadt, und wenn Gaal dir mit seinen Leuten entgegenzieht, kannst du mit ihm abrechnen.«

      34Abimelech zog in der Nacht mit seinen Truppen herbei und versteckte sie in vier Abteilungen rings um die Stadt. 35Als Gaal am Morgen ins Stadttor trat, brachen Abimelech und seine Männer aus ihren Verstecken hervor.

      36Gaal sah sie und sagte zu Sebul: »Da kommen ja Krieger von den Bergen herab!«

      »Du hältst die Schatten am Berghang für Menschen«, erwiderte Sebul.

      37Aber Gaal sagte: »Doch, da kommen Krieger den ›Nabel der Erde‹ herab, und eine Abteilung kommt auf dem Weg, der an der Orakeleiche vorbeiführt.«

      38Da sagte Sebul zu ihm: »Wo bleibt nun dein großes Maul? Du hast gesagt: ›Wer ist schon Abimelech? So einem sollten die Leute von Sichem dienen?‹ Nun, da sind die Männer, von denen du so verächtlich geredet hast. Jetzt tritt an und kämpfe gegen Abimelech!«

      39Gaal führte die Männer von Sichem in den Kampf. 40Abimelech aber trieb ihn zurück, sodass er sich in die Stadt flüchten musste.