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Geldgeschichten der Bibel


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beliebt – Die Klugheit eines untreuen Verwalters

       Schuldner und Gläubiger zugleich – Das Gleichnis vom hartherzigen Verwalter

       Vom Geld verführt

       Der falsche Glanz des Goldes – Der Tanz um das Goldene Kalb

       Wenn Silber wichtiger ist als Liebe – Delila verrät Simson

       Bestechungsaffäre Judas – Judas verrät Jesus

       Reich auf Kosten anderer – Skrupellose Jagd nach Bereicherung

       Korruption in der Führungsetage – Micha droht bestechlichen Propheten und Priestern

       Wer den Pfennig nicht ehrt ... – Der Umgang mit dem leidigen Geld

       »Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr ...« – Die Gefahr des Reichtums

       Fragwürdige Geldquelle – Gewinnsucht bei Predigern

       Unterschlagung mit Todesfolge – Hananias und Saphira belügen den Heiligen Geist

       Durch Reichtum voll und ganz gesichert?

       Bau nicht auf Reichtum! – Kohelets Sicht der Dinge

       Vom Winde verweht – Ijob über die Vergänglichkeit des Reichtums

       Endzeitlicher Börsencrash – Ezechiëls Ankündigung des Gerichts

       Aus reich wird arm – Gottes Umkehr der Verhältnisse

       Trügerische Lebensversicherung – Timotheus’ Mahnung an die Reichen

       Der bittere Lohn eines reichen Mannes – Der reiche Mann und der arme Lazarus

       Ein Plädoyer gegen Reichtum – Die Maßstäbe der christlichen Gemeinde

       Wichtiger als alles Geld – Nachwort

       Reihe Biblische Taschenbücher

       Impressum

      Geld regiert die Welt

       Vorwort

      »Geld regiert die Welt« – wie oft wird dieses Sprichwort zitiert! Meist ist ein resignativer Unterton dabei kaum zu vermeiden. Fast nichts in dieser Welt läuft ohne Geld. Ob in unserem eigenen Leben oder auf der großen Weltbühne: Irgendwie dreht sich immer alles um Geld und Gut, um Vermögen und Besitz. Wir verbringen viel Zeit damit, uns Gedanken ums Geld zu machen: Wo kaufe ich am günstigsten ein? Warum verdient meine Schwester mehr als ich? Kann ich mir ein neues Auto leisten? Sind die Benzinpreise schon wieder gestiegen? Wie lege ich mein Geld am besten an? ... Wir werden auch an dieses Wort erinnert, wenn Wirtschaftsführer wieder einmal nicht satt werden und sich ihre Vergütungen kräftig erhöhen lassen. Oder wenn Politiker gegen Gesetze, die sie selbst erlassen haben, verstoßen und zum eigenen Vorteil oder zu Gunsten der Partei Gelder verschieben. Beim Geld scheint die Moral aufzuhören. Und dass es den Charakter verdirbt, wissen wir schon längst.

      In einer Fülle von geflügelten Worten haben die Menschen von jeher ihre Alltagserfahrungen mit dem lieben Geld auf den Punkt gebracht. So kann Margarethe in Goethes Faust ausrufen: »Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles!« – eine frühe und etwas elegantere Version unseres Eingangszitats. Dabei hat das Geld immer auch etwas Anrüchiges und sollte mit Diskretion behandelt werden: »Über Geld spricht man nicht, man hat es.« Etwas anders hat dies der Kaiser Vespasian gesehen mit seinem berühmten Ausspruch: »Pecunia non olet« – Geld stinkt nicht. Die Bibel berichtet im Buch Exodus vom sprichwörtlich gewordenen »Tanz um das goldene Kalb« (2Mose/Exodus 32) und der Prediger Salomo erkannte schon vor über 2000 Jahren die Gefahren des Reichtums: »Wer Geld liebt, wird vom Geld niemals satt« (Prediger 5,9). Auch »Geiz ist die Wurzel allen Übels« (nach 1Timotheus 6,10) und »Geben ist seliger denn Nehmen« (Apostelgeschichte 20,35) sind zu stehenden Redewendungen geworden.

      Mehr als viele wissenschaftliche Bücher über Geld und Finanzwirtschaft bringen diese Sprichwörter unsere Lebenswirklichkeit zum Ausdruck. Das Geld regiert unsere Welt und unsere Gedanken – doch was ist Geld eigentlich? Und welche Aufgaben und Funktionen hat es?

      Die Ökonomie bietet uns eine schlichte Definition: Geld ist alles, womit man bezahlen kann. Dazu gehören natürlich die gewohnten Geldscheine (Noten) und Münzen. Im Altertum bezahlte man mit einem wichtigen Gut, z.B. mit Tieren, Edelsteinen, Edelmetallen (geprägt oder ungeprägt), gelegentlich auch mit Menschen. Das so genannte Warengeld hat eine besonders lange Tradition. Heutzutage kennen wir modernere Formen: So rückt neben dem Plastikgeld (Kreditkarte, Geldkarte etc.) das elektronische Geld immer mehr in den Vordergrund – ganz entsprechend dem virtuellen Zeitalter.

      Die verschiedenen Geldarten zeigen bereits die verschiedenen Funktionen, die das Geld übernehmen kann. Die erste klassische Funktion des Geldes war die Tauschfunktion. Im Altertum bezahlte man nicht mit Geldscheinen, sondern indem man Waren gegen andere Waren eintauschte. Die zweite Funktion entwickelte sich mit dem Übergang von der Tauschwirtschaft zur Handelswirtschaft: die Zahlungsfunktion. Das – meist geprägte – Geld diente als Recheneinheit, war also die Währung eines Landes. Diese Funktion besteht bis heute. Mit dem Fortschreiten der nationalen Ökonomie kam zunehmend ein Drittes zur Geltung: die Wertaufbewahrung in Form von Geld. Geld kann gespart und gehortet werden, ohne dass es verfault oder verrottet. Anders als die Kamele im Orient hat es eine zeitlich unbefristete Existenz. Geld stirbt nicht.

      Wenn wir landläufig von »Geld« reden, dann meinen wir aber noch viel mehr. Wir denken zugleich auch an Vermögen und Besitz, an unser Hab und Gut. Geld steht nicht nur für Münzen und Scheine, sondern für fast alle materiellen Güter. Doch nicht nur für das. Der Engländer sagt treffend: time is money – Zeit ist Geld – und deutet damit an, dass es auch noch eine ganz andere Art von Reichtum gibt. Zeit ist ein immaterielles Gut, das kostbar und dennoch nicht mit Geld zu bezahlen ist. Es sind gerade diese unbezahlbaren Güter, die das Leben reich machen. Neben der Zeit sind das z.B. wichtige Menschen – Familie, Partner, Freunde –, unsere Gesundheit, unser Lebensraum, die Schöpfung, aber auch unsere Beziehung zu Gott. Mit Münzen hat dieser Reichtum nichts zu tun. Wir bekommen ihn geschenkt – ohne Vorleistung und Bezahlung. Zu den immateriellen Gütern zählen schließlich auch Wissen und Bildung, ein heutzutage ungeheuer wichtiger Besitz.

      Diese Bandbreite, die sich hinter dem schlichten Wörtchen »Geld« verbirgt, spielt