Tom Kenyon

Das Manuskript der Magdalena


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mir praktiziert wurde, entscheidend.

      Im Augenblick des Orgasmus besteht entweder die Tendenz, dass der magnetische Spannungsstoß hochsteigt, durch das Schädeldach, oder dass er nach unten durch die Füße geht – in beiden Fällen aber verlässt das magnetische Feld den Körper und löst sich auf. Es ist wichtig, im Augenblick des Orgasmus dieses magnetische Feld oder die Spannung zu halten. Idealerweise konzentriert sich der oder die Eingeweihte auf das Kronen-Chakra oder die höheren Hirnzentren. Dadurch steigt die Spannung des Orgasmus in den Kopf auf und seine Energie fließt ins Gehirn und in den Ka-Körper.

      Manchmal möchte der Eingeweihte vielleicht seinen Samen zurückhalten. In der Sexualmagie der Isis wurde den Männern eine Übung beigebracht, die »das Anhalten des unteren Nils« genannt wurde.

      Für die Eingeweihten des alten Ägypten gab es den Nil sowohl im Außen als auch in ihrem Inneren, wobei der äußere Nil der Fluss war und der innere Nil dem Djed entsprach, der durch die sieben Siegel oder Chakren fließt. Im Augenblick des körperlichen Orgasmus, wenn der Mann ejakuliert, werden die schöpferischen Kräfte vom oberen Nil in den unteren Nil freigesetzt.

      Dieser Samen enthält ein großes Potential zur Erschaffung von Magnetfeldern, sei es in Form von neuem Leben oder als alchemistische Reaktion in der Gebärmutter der Frau, wie wir es schon besprochen haben.

      Es kommt jedoch vor, dass der Mann seinen Samen zurückhalten möchte, hauptsächlich weil, abhängig vom Zustand seiner Vitalität, die Ejakulation tatsächlich seine Energie verringern kann, und dafür wurde die Technik des Anhaltens des unteren Nils entwickelt.

      Der Mann legt dabei einen Finger auf die Prostata, direkt davor, so dass in dem Augenblick der Ejakulation der Samen zurückfließt statt vorwärts, und die Magnetfelder seiner sexuellen Essenz durch seinen eigenen Körper und sein Ka kreisen. Doch selbst dann ruft sein Ka Magnetfelder hervor, die auf das Ka der Frau wirken, und beide können sich in diese Wechselwirkungen einnisten.

      Ich möchte jetzt eine seltenere Form der Partnerschaft ansprechen, die jedoch auch unter den Eingeweihten der Isis vorkam. Ich meine gleichgeschlechtliche Partnerschaften.

      Der Aufbau der Magnetfelder und das Einnisten in diese sowie das Erzeugen ekstatischer Zustände kann auch mit gleichgeschlechtlichen Partnern erfolgen, die Wechselwirkung zwischen Samen und Gebärmutter fällt jedoch weg. Dieser Aspekt der Alchemie findet dann nicht statt, alle anderen Aspekte der Alchemie und der Sexualmagie besitzen jedoch auch hier Gültigkeit.

      Zuletzt möchte ich mich dem Begriff des Eingeweihten zuwenden, denn ich habe dieses Wort jetzt sehr häufig verwendet. Es bezieht sich auf jemanden, der sich entschieden hat, sein Leben der Erhöhung seines Bewusstseins zu widmen, der sich entschieden hat, das gewöhnliche Leben hinter sich zu lassen und sich in ein Abenteuer des Bewusstseins zu stürzen.

      Im Allgemeinen wird der Übergang vom gewöhnlichen Leben zum spirituellen Leben durch ein Einweihungsritual markiert. In der alten Zeit wurde diese Einweihung von einem Priester oder einer Priesterin durchgeführt, die auf den Kandidaten die relative Kraft ihrer jeweiligen Tradition übertrugen.

      Bei bestimmten Übergängen ist es notwendig, von einer anderen Person eingeweiht zu werden. Doch für die Anfangsphase ist es möglich, dass sich ein Mensch selbst einweiht, denn die wahre Essenz der Initiation ist, dass sie eine Schwelle markiert: Den Übergang vom gewöhnlichen zum spirituellen Leben.

      Wer sich von den Übungen der Alchemie des Horus angezogen fühlt und für seine innere Hingabe und Verpflichtung zu einem spirituellen Leben ein Zeichen setzen möchte, dem empfehle ich dieses einfache Ritual. Ich tue dies, weil es so wenige qualifizierte Personen gibt, die Einweihungen in die alte Tradition Ägyptens durchführen können.

      Ihr braucht dazu eine Kerze und zwei Gläser oder Becher.

      Das eine Glas ist mit Wasser gefüllt, das andere ist leer. Ihr könnt das Ritual mit Blumen und Räucherwerk ausschmücken, doch letztendlich geht es bei der Selbstinitiation um Absicht und um persönlichen und spirituellen Willen.

      Das Ritual ist einfach eine äußere Spiegelung von etwas, das sich tief im Inneren vollzieht. Und in der Tat kann diese innere Entscheidung ohne äußeres Ritual vollzogen werden, denn ein Ritual ohne innere Entscheidung ist wertlos.

      Ihr zündet dann die Kerze an und sprecht folgende Worte:

      »Geist allen Lebens, sei mein Zeuge hier.

      Um meiner eigenen Höherentwicklung

      und um der Höherentwicklung allen Lebens willen,

      werde ich danach streben,

      weder mir selbst noch anderen Leid zuzufügen.«

      Dann haltet das Glas mit dem Wasser in der rechten Hand, gießt das Wasser in das Glas in eurer linken und besiegelt diese Handlung mit folgenden Worten :

      »Indem ich das Wasser gieße, tue ich kund,

      dass die heiligen Wässer meines Lebens

      vom Gewöhnlichen zum Heiligen transferiert wurden.

      Geist allen Lebens, sei mein Zeuge hier.

      Amen. Amen. Amen.«

      Ich möchte meine Geschichte mit Gedanken über meinen Geliebten Jeshua beenden. Als Eingeweihte der Isis war ich auf den Augenblick der Begegnung mit ihm vorbereitet. Als sich unsere Blicke begegneten, wurde ich in andere Welten versetzt.

      Ich begriff die Lehren, die mir zuvor unverständlich waren. Ich verstand die tiefsten Geheimnisse der Isis, und sie enthüllte sie mir nicht durch die heiligen Schriften, sondern durch die lebendige Gegenwart meiner Liebe für Jeshua.

      Als sich die Alchemie zwischen uns zunehmend intensivierte, verehrte ich ihn und er mich. Es fiel ihm sehr schwer, mich zu verlassen.

      Manches in ihm wollte lieber bei mir bleiben als sich der Todesinitiation des Horus auszusetzen, doch als Meisterseele war er gekommen, um einen Lichtpfad durch die dunklen Reiche des Todes zu legen. Er tat dies um seiner selbst willen und um der ganzen Menschheit willen.

      Viele haben missverstanden, was er tat und warum er es tat.

      Manche meinen, sie bräuchten nur an ihn zu glauben und sich selbst nicht zu bemühen. Das war nie sein Verständnis oder seine Überzeugung. Er kam als Lichtfülle, als Strahl der Liebe zu einer Zeit, als die Welt noch im Schatten eines eifersüchtigen Gottes lebte. Jeshua, die Meisterseele, demonstrierte enormen Mut und Stärke, dass er in solch einer Zeit Liebe lehrte.

      Da ich gleichzeitig die Eingeweihte und die ihn liebende Frau war, war es ausgesprochen seltsam für mich, ihm meiner Aufgabe gemäß zu helfen, sein Ka aufzubauen, damit er dem Reich des Todes mit größerer Kraft gegenübertreten konnte.

      Als Eingeweihte war ich mir meiner Aufgabe bewusst, und ich verstand in gewisser Weise Jeshuas Vision. Doch als liebende Frau überschwemmten mich meine Gefühle für meinen Geliebten.

      So hinterlässt der Rückblick auf unsere gemeinsame Zeit einen bittersüßen Geschmack in mir.

      Die Süße seiner Gegenwart wird mich auf ewig erfüllen und erhalten, doch die Bitternis unserer Trennung wird auch immer da sein.

      Als mein Leben zu Ende ging, kam Jeshua wieder in seinem Ka-Körper zu mir, so wie er es viele Jahre lang getan hatte. Er war bei mir, als ich meinen letzten Atemzug tat und führte mein Ka durch das Reich des Todes, auf jenem Lichtpfad, den er durch die Macht seiner Absicht gelegt hatte, und er führte mich in das, was ihr Himmel nennen würdet, doch es ist ein Ort in der Seele.

      Dort ruhe ich in seiner Gegenwart durch Zeit und Raum.

      Ich war zufrieden hier zu bleiben, mit seiner Essenz, die ich in meinem Herzen und meinem Geist trage, doch Isis selbst kam zu mir und sagte, dass ich jetzt meine Geschichte erzählen müsse; dass die Lügen der letzten zweitausend Jahre jetzt ein Ende haben müssten; dass das Weibliche zu einem Gleichgewicht mit dem Männlichen zurückfindet; dass die Kosmische Mutter sich am Anfang