nicht mit der Entwicklung eines Gehirns vergleichen, dessen Informationen ausschließlich vom Bildschirm kommen.
Auch hier ist unser Ansatz ein Hilferuf! Die zunehmende Nutzung von Bildschirmen bei Kindern hat einen sehr schädlichen Einfluss auf ihre Konzentration und ihr Verhalten. Dies ist keine reaktionäre Aussage. Die Wissenschaft erinnert uns daran, dass ein Kind, das von einer virtuellen Produktion angeregt wird, und dabei nur passiv sein kann, sich nicht in einem Zustand der Erfüllung befindet. Es leidet. Die Ziele, die durch die Verwendung bestimmter Lernmittel oder/und durch die Entwicklung der Montessori-Umgebung erreicht werden, ermöglichen es, diese Defizite zu kompensieren. Es ist unsere Pflicht, darauf hinzuweisen, denn Kinder, denen es besser geht, bedeuten weniger gestresste Eltern, souveräne Lehrer und am Ende eine bessere Welt!
Alle Qualitäten, die diese Pädagogik entwickelt, wie Kreativität und Anpassungsfähigkeit, werden für die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die sich in unserer Gesellschaft entwickeln, immer notwendiger. Die Welt bewegt sich immer schneller und es ist wichtig, Kindern eine fundierte Ausbildung mitzugeben. Die kosmische Erziehung lehrt die Kinder schon in jungen Jahren, ihren Platz und ihre grundlegende Rolle in unserer Welt zu finden. Es wird immer mehr von der unverzichtbaren Verbindung zwischen den Fächern gesprochen, aber auch zwischen dem Leben des Kindes und dem, was ihm beigebracht wird – was schon immer Teil der Montessori-Pädagogik war. Selbstständigkeit fördern, die Umwelt respektieren, sich verankern, eine Verbindung schaffen, einen Rahmen finden, all das ist kein modischer Snobismus, sondern ein lebenswichtiges Bedürfnis.
Über dieses Buch
Wenn wir dieses Buch schreiben und uns eine weite Verbreitung wünschen, wie sie die »Für Dummies«-Buchreihe bietet, dann gerade deshalb, weil wir laut und deutlich daran erinnern wollen, dass diese Pädagogik universell und damit für alle Kinder geeignet ist, unabhängig von Kulturen und sozialen Schichten. Dies ist einer der Gründe, warum es die am weitesten verbreitete Bildungsmethode der Welt ist. Die Montessori-Pädagogik ist für alle Kinder geeignet, egal ob sie aus hoch privilegierten Verhältnissen kommen oder mittellose Waisenkinder aus den Tiefen Afrikas oder Indiens sind. Wenn Sie es sich nicht leisten können, Ihr Kind in eine private Montessori-Schule zu geben, spricht nichts dagegen, diese Pädagogik einfach im Alltag anzuwenden, sowohl in Bezug auf den Geist als auch auf praktische Aktivitäten! Die Pädagogik ist sowohl für Babys, die zunächst nur körperliche Bedürfnisse haben, als auch für Kinder, Jugendliche, Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen und weitere geeignet. Sie bewirkt, Menschen ganz anders zu betrachten, ihnen den Schlüssel zu ihrer Freiheit zu geben. Sie ist kein Schulsystem, sondern ein Erziehungssystem, und noch mehr eine Philosophie … Es lohnt sich, einen Blick darauf zu werfen!
Die Montessori-Pädagogik ermöglicht es den Kindern, den Planeten und andere zu respektieren, und gleichzeitig Vertrauen in sich selbst zu entwickeln. Angewandt in Schulen, ob privat oder öffentlich, bietet sie eine Antwort auf viele der praktischen Schwierigkeiten, mit denen Erzieher und Lehrer tagtäglich konfrontiert sind: Mangel an Lust, Spaß, Selbstständigkeit und so weiter, ein widersprüchliches Verhältnis zu Wissen, nicht erkannte Schwierigkeiten, Übersättigung. Sie gibt den Kindern die Möglichkeit, sich auf die Arbeit zu freuen – eine Lösung für die zunehmende Schulphobie. Sie macht die Schule zu einem Ort der Freude, der Entdeckung und des Lernens und nicht zu einem Tunnel voller sinnloser Zwänge.
Wir haben dieses Buch geschrieben, damit jeder diese Pädagogik kennenlernen und ihre Grundlagen verstehen kann. Es ist gut, wenn sie sich mehr und mehr in unserer Welt ausbreitet, aber sie wird sich auch immer wieder verändern. Maria Montessori hat bewusst kein Patent auf ihre Methode angemeldet, damit diese sich mit der Zeit weiterentwickelt. Somit kann jeder einfach behaupten, die Konzepte zu beherrschen oder nach der Methode zu unterrichten. Dieses Buch soll Ihnen ermöglichen zu begreifen, was Maria Montessori ursprünglich umsetzen wollte. Dies ist notwendig, um nicht Fehlinterpretationen zu übernehmen und damit von ihrem ursprünglichen Projekt abzuweichen.
Brauchen Sie weitere Argumente? Schlagen Sie dieses Buch auf und haben Sie Vertrauen. Gehen Sie in Ihrer eigenen Geschwindigkeit vor. Sie können es schaffen! Der morgige Tag gehört Ihnen.
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Wir haben dieses Buch so gestaltet, dass es die Pädagogik für verschiedene Altersgruppen erklärt. In jedem Teil werden Sie sowohl die Philosophie als auch das wichtigste Material entdecken. Natürlich können Sie einige Elemente aufgreifen und zu Hause anwenden. Wir haben dieses Buch für alle Zielgruppen angelegt: Eltern, Erzieher, Bildungsexperten, Neugierige und andere.
Montessori für Dummies besteht aus sechs Teilen, unter anderem dem für die Reihe berühmten Top-Ten-Teil. Nach einem Überblick über die Pädagogik selbst, ihren Ursprung, ihre Hauptprinzipien und ihre Reichweite in der heutigen Welt wird die Methode nach Altersgruppen vorgestellt.
Teil I: Was ist Montessori-Pädagogik?
Montessori, was ist das? Der Name einer Pädagogik, die seit mehr als einem Jahrhundert in aller Munde ist und nun scheinbar überall angewendet wird! Man findet sie in Klassenzimmern mit Regalen voller interessanter Lernmaterialien, in den Auslagen von Buchhandlungen und sogar bei Friedenskonferenzen! Aber Montessori ist auch das außergewöhnliche Ziel einer italienischen Frau, Maria Montessori, die die bemerkenswerte Intuition hatte, dass ein Kind etwas anderes sein kann als ein Schulkind, das bestraft und diszipliniert werden muss. Die Methode ist eine Philosophie, die Selbstständigkeit, Vertrauen und Wohlwollen fördert. Sie wird von einer Reihe von Lernmaterialien begleitet, deren Relevanz heute von den Neurowissenschaftlern bestätigt und von Eltern und Lehrern anerkannt wird. Ihre Hauptprinzipien zu verstehen, bedeutet, der Erziehung neues Leben zu geben. Gleichzeitig können wir darauf vertrauen, dass wir mit diesem neuen Umgang mit unseren Kindern eine bessere Welt für morgen schaffen!
Teil II: Montessori für Kinder von 0 bis 3 Jahren
Nach einem ihrer Besuche in Indien erkannte Maria Montessori, dass die ersten Lebensjahre eines Kindes entscheidend sind, und dass das Kind von Geburt an eine Erziehung erhalten sollte, die seine Selbstständigkeit fördert. Obwohl sich die meisten ihrer Schriften und Reden auf das Kind ab dem dritten Lebensjahr konzentrieren, schenkt sie den tiefgreifenden Bedürfnissen der Jüngsten, sowohl physisch als auch psychisch, große Aufmerksamkeit. Niemals zuvor wird sich ein Wesen so sehr verändern, entwickeln und entfalten wie zwischen 0 und 3 Jahren. Und genau um diese Erwartungen zu erfüllen, haben sie und ihr Team mit der Entwicklung spezifischer Materialien und Lernmittel für Kleinkinder begonnen. Der andere wesentliche Punkt, den sie sich vornahm, war die Ausbildung von Erwachsenen, die sich um Kinder unter 3 Jahren kümmern, denn diese kann nicht dieselbe sein wie die für ältere Kinder. Im Jahr 1947 bot ihre enge Mitarbeiterin Adel Costa Gnocci die erste Montessori-Ausbildung für die Betreuung von 0- bis 3-Jährigen an. All diese Initiativen zeugen von ihrem Wunsch, jedem Lebensalter die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken!
Teil III: Montessori für Kinder von 3 bis 6 Jahren
Ab einem Alter von 3 Jahren (in einigen Einrichtungen 2,5 Jahre) können Kinder in Montessori-Kinderhäuser aufgenommen werden. Diese Klassen, »vorbereitete Umgebungen« genannt, bringen Schüler von 3 bis 6 Jahren, also gemischten Alters und Niveaus, zusammen, um die Entwicklungsstufen der Kinder zu berücksichtigen. Dieser Zeitraum ist, wie bei den 0- bis 3-Jährigen, durch einen absorbierenden Geist gekennzeichnet und ermöglicht eine Festigung und Verstärkung des bisher Gelernten. Kinder in Montessori-Umgebungen folgen keinem Lehrplan, der ihrem Alter entspricht. Ihnen steht das gesamte Material zur Verfügung, das sie ganz individuell und abhängig von den sensiblen Phasen, in denen sie sich gerade befinden, verwenden können. Der Pädagoge gibt zum Beispiel keine bestimmte Tageszeit für Mathematik oder für Sprache vor. Es ist das Kind, das, geleitet von seiner eigenen Persönlichkeit und seinen Bedürfnissen, entscheidet, welcher Aktivität es sich widmen möchte. Es kann einen Tag oder sogar mehrere Tage mit einem bestimmten Themengebiet verbringen. Der Erwachsene vertraut ihm und akzeptiert, dass es besser als jeder andere weiß, was in diesem