Hardy Klemm

Der Sonnensturm Teil 2 Graffiti


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»Alle nennen mich nur Al. Ich bin Professor für Meteorologie und will und muss nicht zur Nica, Ihrer ISS mit Atomraketen.«

      Martin: »Amunson Scott?«

      Alvaro: »Wostok Station, ich bin bei der Nasa.«

      Martin: »Davon hat Seneca gesprochen. Was machen Sie da?«

      Alvaro: »Sprechen Sie erst einmal nicht von der Arbeit. Für uns wird es hart, wenn die Sonne untergeht, Bretz!«

      Professor Wallner: »Sie müssen den Herrn entschuldigen. Ihre Nica blockiert zahlreiche Weltraumprojekte. Ich schlage einen philosophischen Exkurs vor, um uns kennen zu lernen.«

      Martin: »Sie wollen bestimmt zur Nica, was machen Sie?«

      Professor Wallner: »Ja, und ich frage mich, ob man hier endlos das Doppelspalt Experiment wiederholen könnte für meine Schüler.«

      Martin: »Was für ein Experiment?«

      Professor Wallner: Wenn die Sonne untergeht, brauchen Sie nur ein Etwas, das einen zwei Zentimeter breiten Schatten wirft, um zu zeigen, dass Licht ein Teilchen und eine Welle ist.«

      Martin: »Wie?«

      Professor Wallner: »Ich beantworte gerne beide Wies.«

      Alvaro: »Vorsicht Sehstrahlen, alles ducken!«

      Professor Wallner: »Ich wusste, dass Sie aufspringen. Also dann aber, Licht verhält sich wie ein Teilchen, das sich gerade bewegt und eine Welle auf und ab, beides jedenfalls bis jetzt.«

      Martin: »Wieso bis jetzt?«

      Alvaro: »Sehstrahlen, ich weiß, dass ich nichts weiß. Im Mittelalter waren alle davon überzeugt, Licht käme aus den Augen und würde das Gelände wie eine Hand abtasten. Dann erhielt ein Mann von einem Sultan den Auftrag, den Suezkanal zu bauen.«

      Martin: »So alt ist der Suezkanal aber nicht und er wurde von Briten befohlen.«

      Alvaro: »Ja, es war zu schwer für diese Zeit, deshalb täuschte der Mann Wahnsinn vor, um nicht für diesen unmöglichen Auftrag in Frage zu kommen und bei Nichtgelingen hingerichtet zu werden. Er kam in einen Turm und entdeckte dort das Licht, wie wir es kennen, aber nicht die Wellen-Teilchendualität des Lichts. Das war ein Augenarzt!«

      Professor Wallner: »Die Briten kommen!«

      Martin: »Haben Sie Angst, dass Sie bei mir in einen Turm wandern, Herr?«

      Professor Wallner: »Der Wahnsinn ist es eher. In dieser langen Nacht dreht man ohne Hobby leicht durch, für mich ist es Malen und Alvaro Ortega, er hier, philosophiert, aber nur in Debatten, um nicht den Verstand zu verlieren. Professor Gustaf Wallner.«

      Martin: »Dabei verliert man nicht den Verstand?«

      Gustaf: »Bloß die Beherrschung, weil man nur grau sieht!«

      Martin: »Depressive Kunst, eine Oper, in der jeder Selbstmord begeht. Davon habe ich durch Sebastian Seneca schon gehört.«

      Gustaf: »Schön und befreiend, der Regenbogen ist immer unter der Regenwolke, Herr Bretz!«

      Alvaro: »Stimmt!«

      Martin: »Und Sie philosophieren über das Licht?«

      Alvaro: »Im Augenblick über Wellen.«

      Martin: »Lichtwellen?«

      Alvaro: »Nein, nur Wellen, diese hier draußen. Es gibt Superwellen, Freakwaves. Einer Theorie zur Folge entstehen sie durch Quantenchaos und durch Zufall, ohne Einwirkung von außen und halbieren Südpolforschungsschiffe, Luxusliner und Öltanker. Meiner Schlussfolgerung oder Theorie nach herrschen in einem stabilen Universum stabile Systeme und in einem Chaotischen chaotische Systeme. Metaphysik!«

      Martin: »Klingt schwer.«

      Alvaro: »Ist es nicht. Man lässt sich treiben oder meditiert darüber. Das Schwierige liegt darin, das Ganze zu vertreten und sich und seine Theorie in der Philosophie zu verteidigen, die ja alles lehrt. Gegen mich steht meine Meinung als Metrologe, der fast schon weiß, dass diese Freakwaves durch etwas physikalisches ausgelöst werden.«

      Gustaf: »Was ist Ihr Hobby, Martin?«

      Martin: »Ich rette die Welt, zumindest jetzt!«

      Alvaro: »Oh, das ist aber schwer! Aber tun Sie, was Sie für richtig halten, ich tue das, was ich für richtig halte und alle anderen tun alles andere.«

      Alles andere wurde also das Problem von Leuten wie Miranda und dem hilflosen Seneca am Pol, über Funk.

      Mario: »Hallo, Nica, ich grüße Sie, können Sie mich orten?«

      Charles: »Noch nicht! Wieso, ist alles in Ordnung?«

      Mario: »Ich bin mit einem Hundeschlitten unterwegs und die Tiere wollen nicht weiter. Ich habe mich wohl verirrt. Meine Instrumente sagen mir zumindest, ich bin in eurer Nähe, wenn sie stimmen.«

      Charles: »Wieso sollten sie nicht stimmen? Wir haben keine Probleme.«

      Mario: »Sie hören nicht zu, meine Hunde wollen nicht weiter. Ein Tier hat ein Hirn, eine Maschine nichts.«

      Man gab die Werte durch.

      Charles: »Haben Sie schon von unserer Bewusstseinssperre gehört? Sie stehen nämlich davor.«

      Mario: »Das ist hier? Ich dachte, es gäbe so etwas wie ein Warnsystem für das Gelände.«

      Charles: »Nein, das ist doch geheim.«

      Mario: »Dann müssen Sie das auch allen anderen sagen, die in diese Gegend müssen. Dann war es geheim!«

      Charles: »Wer muss schon in diese Gegend?«

      Mario: »Ich! Ich soll Algen zählen und Sie dürfen raten, wer was hier muss, oder denken Sie, hier kommen die Forscher nur her um die ganze Zeit in einer Station zu sitzen?«

      Arbeit! Charles beschloss etwas, was die Geheimhaltung betraf, zu übergeben, bloß an wen?

      Charles: »Sie sehen so aus als hätten Sie gerade nichts zu tun!«

      Miranda: »Was?«

      Charles: »Jemand muss unser Stationsfeld in die Arbeiten eines oder eigentlich jedes anderen Forschungsprojektes mit einbeziehen. Finden Sie am besten heraus, was die anderen alle gerade so machen, und nicht ins Feld laufen.«

      Seneca hatte natürlich nichts dagegen. Nica war beschäftigt, Seneca nicht. In der Station Mc Murdoc versuchte Martin das zu ändern, kein Stillstand, Arbeit, Arbeit, Arbeit!

      Martin: »Medizinische Experimente ok, Seneca. Wir wollen nur helfen, Sebastian.«

      Seneca: »Ok!«

      Martin: »Was ist mit dem Wostok-Auftrag?«

      Seneca: »Die Informationen bekommen Sie nur, wenn Sie den Südpoltest bestehen, also etwas später.«

      Der Test zur Kontrolle der Isolationsfähigkeiten am Südpol, den Martin und Thomas noch nicht hinter sich hatten, schaltete die Hälfte des Personals aus, was Martin im Hafen von Mc Murdoc noch nicht ahnte.

      Thomas: »Schwein gehabt, ich werde wohl gebraucht, 4 Punkte haben die Tester mir geschenkt.«

      Martin: »Ha, dann schenken sie mir 10 und ich darf die Station betreten. Ich bin doch wichtiger als Sie.«

      Thomas: »Stellen Sie sich das nicht zu einfach vor, ich bin nämlich wichtiger und besser informiert als Sie. Der Test ist nur gegen Amokläufe für die Überwinterung im langen Dunkeln. Betreten müssen Sie die Station sowieso.«

      Martin: »Wieso sind Sie wichtiger als ich?«

      Thomas: »Entschuldigung, ohne mich läuft nichts. Ich bin ihr Hochgeschwindigkeitsingenieur zur friedlichen Nutzung des Weltraumes, mal abgesehen vom langweiligen Hitzeschild.«

      Martin