Laufe des Lebens wiegt dieser Rucksack jedoch immer schwerer, und wir werden immer müder, ihn zu tragen. Dies liegt auch daran, dass im Laufe unseres Lebens immer weitere Erinnerungen und neue Erfahrungen hinzukommen.
Stellen Sie sich doch einmal einen Mann auf einer Wanderung vor, der mit einem großen schweren Rucksack an einen See kommt. Im See liegt eine wunderschöne Insel, zu der eine Brücke hinüberführt. Sein Rucksack ist jedoch so schwer, dass die Brücke ihn nicht tragen würde. Entledigt er sich nun seiner Lasten der Vergangenheit, kann er frohen Mutes und mit Leichtigkeit über die Brücke hinüber zu der Insel gelangen.
Betrachten wir den Lebensrucksack nochmals aus einem anderen Blickwinkel:
Ein kurzer Blick in den Lebensrucksack
Meinen Kunden erzähle ich oft diese Geschichte: »Wir sind mit unserem Ballon in dieser Familie gelandet, in der wir geboren worden sind. Wo genau, liegt nicht in unserer Macht. Wir hätten auch in Indien, Afrika oder in Südamerika landen können. Jetzt gilt es, sich von den Themen dieser Familie zu befreien und die Sandsäcke abzuschneiden, damit unser Ballon dorthin aufsteigen kann, wohin wir gerne möchten.«
Grafik 5: Der Lebensrucksack – meine Last
Die erwähnten Erinnerungen sind nicht körperlicher Natur, also nicht physisch; es handelt sich um Zellerinnerungen. Wir können sie nirgends in unserem Körpergewebe festmachen – sie existieren nicht in stofflicher Form. Zellerinnerungen werden als Bilder abgespeichert und erinnert. Dies bestätigt auch die Neuro-/Gehirnforschung. Sie besagt, dass unser Gehirn 95 bis 98 Prozent der auf uns einströmenden Informationen unbewusst aufnimmt. Zu jedem Bild gibt es ein Gefühl. Das Bild ist im Gehirn gespeichert und das Gefühl – ob positiv oder negativ – im Körper als Zellerinnerung.
Die Forschungsergebnisse des »Institute of Heart Math«, Kalifornien, USA, haben bewiesen, dass die fortgesetzte Erinnerung an schmerzliche, traurige, deprimierende und ärgerliche Erlebnisse zu einem schlechten Befinden und letztlich zu einem wiederholten Nachempfinden des irgendwann Erlebten führt. Dies zieht die entsprechenden körperlichen Stressreaktionen nach sich und kann krank machen, sofern dieser belastende Kreislauf nicht unterbrochen wird.
Es empfiehlt sich daher für jeden Menschen, den eigenen Lebensrucksack mindestens einmal in seinem Leben gründlich zu »entrümpeln« und all die Steine (Erinnerungen und Bilder) herauszunehmen, die nicht die eigenen sind. Ansonsten könnte die »Last« irgendwann zu schwer werden.
Ein guter Zeitpunkt dafür ist die Lebensmitte. Nicht ohne Grund ist es sowohl bei Frauen wie bei Männern von der Natur so eingerichtet, dass rund um dieses Lebensalter auch auf körperlicher Ebene spürbare Veränderungen (Wechseljahre) stattfinden.
Den Lebensrucksack leeren
Wie lässt sich der persönliche Rucksack zuverlässig erleichtern, sodass nur noch die Steine/Erinnerungen verbleiben, die es wert sind, weiter durchs Leben getragen zu werden? Die Erfahrungen eines meiner Coachees auf seiner Jakobsweg-Wanderung bringen es auf den Punkt:
Auch eine leichte Bürde wird auf die Länge schwer.
Unbekannt
»Am Anfang war ich mit einem viel zu schweren Rucksack unterwegs. Ich hatte viel zu viel dabei und hatte nach wenigen Tagen stark schmerzende Füße und Schultern. Nach der ersten Woche kaufte ich mir einen kleineren Rucksack und nahm nur noch das mit, was ich wirklich brauchte. Den Rest sandte ich samt Rucksack wieder nach Hause zurück. Fortan war ich viel leichter und schneller unterwegs und konnte ab da die Tage auf meiner Jakobsweg-Wanderung besser genießen.« Übertragen wir dieses Vorgehen auf den Lebensrucksack und die gesammelten Steine, (Erinnerungen) ergibt sich Folgendes: Vor uns liegen unterschiedliche Steine. Einige gefallen uns, diese sollen bleiben. Andere Steine erscheinen uns viel zu groß oder sie gefallen uns nicht. Diese wollen wir gerne würdevoll an den Wegesrand legen, um damit Platz zu schaffen für neue Steine, die wir bewusst sammeln, da sie uns guttun. Sie können sich dabei einfach an Kindertage zurückerinnern, daran, was alles gesammelt und im Rucksack mitgeschleppt wurde. Zu Hause angekommen, bat der Vater oder die Mutter das Kind nochmals, alle Steine anzuschauen und dann zu entscheiden, was nun wirklich mit ins Zimmer darf.
Mit anderen Worten: Wir behalten die positiven Erinnerungen als stete Begleiter und Bilder in unserem Leben (Lebensraum). Daraus schöpfen wir positive und stärkende Energie. Das systematische Aussortieren der Steine erfolgt innerhalb des Herz-Resonanz-Coaching-Prozesses über die Arbeit mit der »Lebenslandkarte« (→ Seite 68/Anhang).
Grafik 6: Der geleerte Lebensrucksack – mein Fundament
Die Herz-Resonanz
Unser Herz-Resonanz-Coaching (HRC) basiert auf dem bereits vorhandenen Wissen zur Herz-Resonanz beziehungsweise auf meinen Erkenntnissen aus den Coachings. Hier stelle ich es stark vereinfacht dar, um einen leicht verständlichen Zugang zur Arbeitsweise des HRC zu vermitteln.
Der Herz-Kompass
Stellen Sie sich vor, das menschliche Herz wäre vergleichbar mit einem Kompass. Was ist die Hauptaufgabe eines Kompasses? Er gibt uns Orientierung, er zeigt uns die Richtung an. Wir können ihn nutzen, um eine gewählte Richtung einzuschlagen und zu halten – mit anderen Worten, um unseren Weg zu einem gewünschten Ziel zu finden und dieses Ziel schließlich zu erreichen. Wird der Kompass durch magnetische Störfelder, z. B. von Vulkanen oder Energiespalten aus der Erde, abgelenkt, weist er uns eine falsche Richtung, und wir gelangen nicht oder nur auf größeren Umwegen ans Ziel.
Grafik 7: Ein unbelastetes Herz lenkt Sie wie ein Kompass sicher zu Ihren Zielen.
Genau nach diesem Prinzip funktioniert auch unser persönlicher Herz-Kompass. Er wird beeinflusst durch unser Herz-Resonanz-Feld. Der Herz-Kompass ist demzufolge indirekt so beeinflusst bzw. gelenkt, wie die in unserem Energiefeld (→ Grafik 3 und 7) vorhandenen bzw. gespeicherten Energien: So verläuft unser Leben nicht in die eigentlich angestrebte Richtung – wir bewegen uns auf »Abwegen«.
Die Wirkungen der Herz-Resonanz
Wir alle wissen, dass die meisten Menschen in der heutigen Zeit eher »kopflastig« durchs Leben gehen. Unter anderem ist dies eine Folge der aktuellen Bildungssysteme, der Erziehung und der Gesellschaft. Ein aus meiner Sicht und übergreifend betrachtet für den Menschen »unnatürlicher« Zustand. Denn wenn Menschen denken, fühlen und handeln, sind immer Kopf, Herz und Bauch im Spiel.
Und genau dieses Zusammenspiel nimmt eine entscheidende Rolle innerhalb des HRC ein. Insbesondere für das Coaching von Menschen mit einer starken Erschöpfung oder Erschöpfungsdepression. Nur wenn wir die gekoppelte Wirkweise von Kopf, Herz und Bauch berücksichtigen, können wir nachhaltig gesund werden.
Den einzelnen Elementen ordnen wir folgende Verantwortungsbereiche zu:
• Kopf: Gedanken und Bildspeicher, Vernetzung der Gehirnzellen
• Herz: Energie- und Gefühlszentrum
• Bauch: Intuition, Instinkt, innere Stimme
Wenn alle drei Elemente in Balance sind und wir noch zusätzlich ausgeglichen sind in den männlichen und weiblichen Anteilen, können wir durch aktives Tun Veränderung bewirken.
Sind Kopf, Herz und Bauch miteinander in Kontakt und in einem ausgewogenen Verhältnis, sind wir achtsamer bei all unseren Aktivitäten. Aus der Balance erfolgen Erkenntnisse, die Veränderungen anregen und deren Umsetzung fördern. Das