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Gott suchen und finden


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Herzen gesucht und ihn zum Fürsten seines Volkes gemacht« (1 Sam 13,14), entgegnet Samuel dem Saul, und David sucht Gott in den schwersten Momenten des Lebens. Als er an seiner eigenen Schuld nagt und Batsebas Kind erkrankt ist, »suchte David Gott um des Jungen willen. Und David fastete lange. Und wenn er heimkam, lag er die Nacht über auf der Erde« (2 Sam 12,16). Erneut, in einer dreijährigen Hungersnot, »suchte David das Angesicht GOTTES« (2 Sam 21,1). Davids Psalmen bringen seine Gottes-Sehnsucht zum Ausdruck: »Nur eines erbitte ich von GOTT, danach verlangt mich: Im Haus GOTTES zu wohnen alle Tage meines Lebens, die Schönheit GOTTES zu betrachten und nachzusinnen in seinem Tempel« (Ps 27,4). Schillernd ist der achte Vers dieses Psalms, wörtlich: »zu dir sagt mein Herz: ›Sucht mein Angesicht!‹« Spricht hier das göttliche Herz zu David oder erinnert sich Davids Herz an das Gotteswort? – »Dein Angesicht, GOTT, will ich suchen!« Wie die Suche ein Wechselspiel ist, so auch die Aufforderung zur Suche. Im letzten Vers des längsten Psalms fühlt sich ein Beter »verirrt wie ein verlorenes Schaf« und bittet Gott: »Suche deinen Diener!« (Ps 119,176). Davids Psalmen bekennen, dass die Suche Gottes zu Freude führt: »Alle, die dich suchen, sollen fröhlich sein und sich freuen in dir!« (Ps 40,17; 70,5; vgl. 1 Chr 16,10). David bedeutet »Liebling«, und wenn schon er in ganz menschlichen Zügen gezeichnet ist, so auch sein Sohn Salomo, dem das Lied der Lieder zugeschrieben ist. In ihm sehnt sich die Liebende: »Des Nachts auf meinem Lager suchte ich ihn, den meine Seele liebt. Ich suchte ihn und fand ihn nicht. Aufstehen will ich, die Stadt durchstreifen, die Gassen und Plätze, ihn suchen, den meine Seele liebt« (Hld 3,1f). Menschliche Sehnsucht, die »krank vor Liebe« fühlen lässt (Hld 2,5; 5,8), spiegelt die Gottes-Sehnsucht – »ihre Gluten sind Feuergluten, eine Flamme Jahs« (Hld 8,6). Das Ende des Liedes hält die Sehnsucht lebendig (Hld 8,14): »Eile, mein Geliebter, der Gazelle gleich, dem jungen Hirsch auf den Balsambergen!«

      Selbst Tiere suchen Gott – sogar die stärksten Räuber flehen ihn an: »Die jungen Löwen brüllen nach Beute, sie ersuchen Gott um ihre Nahrung« (Ps 104,21). Alle Geschöpfe »warten auf dich, dass du ihnen ihre Speise gibst zu seiner Zeit. Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein; öffnest du deine Hand, werden sie satt an Gutem. Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstört; nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin und kehren zurück zum Staub der Erde. Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen, und du erneuerst das Antlitz der Erde« (Ps 104,27–30). Dieser Hymnus sieht alle Geschöpfe als von göttlichem Lebensgeist begabte Gottsucher. Unsere Suche fügt sich in eine den Kosmos umfassende Gottsuche ein.

      Wie das Leben aller von Gott abhängt, ist die spirituelle Suche des Einzelnen nicht vom Leben der Gemeinschaft zu trennen – sie verlangt den Einsatz für soziale Gerechtigkeit. »Hört auf mich, die ihr der Gerechtigkeit nachjagt, die ihr GOTT sucht!« (Jes 51,1). Nach Zefanja setzt dies eine Haltung der Demut voraus: »Sucht GOTT, alle ihr Demütigen des Landes, die ihr sein Recht tut, sucht Gerechtigkeit, sucht Demut!« (Zef 2,3).

      Menschen, die selbst Gewalt erlitten haben, suchen Gott in vertiefter Weise – dies zeigt die Bibel besonders am Beispiel des Babylonischen Exils, schon in Moses’ Ankündigung: »GOTT wird dich unter die Völker zerstreuen … Dann werdet ihr von dort aus GOTT, deinen Gott, suchen. Und du wirst ihn finden, wenn du mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele nach ihm fragen wirst« (Dtn 4,27–29). In eben diese Situation des Exils spricht Gott selbst in Jeremias Prophetie: »Sucht ihr mich, so findet ihr mich. Wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, lasse ich mich von euch finden« (Jer 29,13f; vgl. 2 Chr 7,14). Jesus versichert im gleichen Sinn: »Sucht, dann werdet ihr finden« (Mt 7,7/Lk 11,9).

      Sacharjas Prophetie sieht eine Zeit universaler Gottessuche kommen: »Es wird noch geschehen, dass Völker herbeikommen und die Einwohner vieler Städte. Und die Bewohner der einen werden zur anderen gehen und sagen: Lasst uns doch hingehen, Gott anzuflehen und den Gott der Heerscharen zu suchen! Auch ich will gehen!« (Sach 8,20f). Und Maleachis prophetische Vision kündet an, der sehnsuchtsvoll Erwartete werde kommen: »Seht, ich sende meinen Boten; er soll den Weg für mich bahnen. Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, und der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht. Seht, er kommt!« (Mal 3,1).

      Im Neuen Testament wird Jesus zum großen Gesuchten. »Alle suchen dich«, hört er schon nach seinen ersten Heilungen (Mk 1,37; vgl. Joh 6,24). »Was sucht ihr?« (Joh 1,38), »wen sucht ihr?« (Joh 18,4.7) und »wen suchst du?« (Joh 20,15; vgl. Mt 28,5) sind Grundfragen im Johannesevangelium. Für Matthäus und Lukas soll sich die Suche der Jünger Jesu vor allem auf Eines richten: »Sucht zuerst das Gottesreich und seine Gerechtigkeit, und alles andere wird euch dazugegeben werden« (Mt 6,33; vgl. Lk 12,31). Ähnlich wie Maleachis Vision und der sehnsuchtsvolle Schluss des Hohenliedes, entlässt auch das Neue Testament seine Leser in die Erwartung des Ersehnten (Offb 22,20): »Er, der dies bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. – Amen. Komm, Herr Jesus!«

      Gottessuche, insbesondere ignatianische, fließt aus nicht versiegenden Quellen der biblischen Zeugnisse. Wenn wir in allen Dingen Gott suchen, folgen wir der Sehnsucht Gottes, die uns von Anfang an gesucht hat und auch heute unsere Sehnsucht weckt.

      Dominik Markl SJ ist Dr. habil. für Altes Testament; er bereitet sich auf eine Lehrtätigkeit am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom vor.

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