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Die Rückkehr der Verantwortung


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      Christian Hennecke / Mechthild Samson-Ohlendorf (Hrsg.)

      Die Rückkehr der Verantwortung

      Kleine Christliche Gemeinschaften

      als Kirche in der Kirche

       Christian Hennecke Mechthild Samson-Ohlendorf (Hrsg.)

       Die Rückkehr der Verantwortung

       Kleine Christliche Gemeinschaften als Kirche in der Kirche

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      In Memorial Oswald Hirmer

      Weitere Informationen zu Kleinen Christlichen

      Gemeinschaften finden Sie auch im Internet unter

      ‹www.KCG-net.de

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über ‹http://dnb.d-nb.de› abrufbar.

      © 2011 Echter Verlag GmbH, Würzburg

       www.echter-verlag.de

      Umschlag: Peter Hellmund

      Umschlagbild: © missio, Aachen

      Satz: Hain-Team, Bad Zwischenahn (www.hain-team.de)

      Druck und Bindung: fgb – freiburger grafische betriebe

      ISBN 978-3-429-03381-1 (Print)

      ISBN 978-3-429-06004-6 (Epub)

      ISBN 978-3-429-03382-8 (PDF)

       Inhalt

       Vorwort

       Einleitung: Jenseits kirchlicher Innen- und Binnenräume Die Neuentdeckung der Nachbarschaft in Kleinen Christlichen Gemeinschaften

       Teil I: Der Sozialraum der Nähe: Ort der Verantwortung

       Klaus Dörner: Kirche im Sozialraum? Überlegungen zur Bedeutung und Chance sozialraumorientierter Gemeinschaft

       Hans-Jürgen Marcus: Für eine neue Kultur der Solidarität – für eine neue Kultur der Kirche

       Teil II: Theologische Kriterien einer sozialraumorientierten Ekklesiologie

       Rainer Bucher: Ein Weg aus der Krise? Die „Kleinen Christlichen Gemeinschaften“ in der aktuellen Lage der katholischen Kirche

       Egbert Ballhorn: In Gemeinschaft hören. Bibellesen als Form der Nächstenliebe

       Dr. Estela P. Padilla und Mark Lesage (Bukal ng Tipan-CICM, Philippinen): Das Engagement basiskirchlicher Gemeinschaften in ihrem Lebensraum

       Teil III: Entgegenkommende Zukunft: Über die Chancen der Inkulturation eines weltkirchlichen Ansatzes

       Mark Lesage und Estela Padilla: Die Bedeutung einer Vision für einen Prozess lokaler Kirchenentwicklung

       Bernhard Spielberg: Vitaminspritze aus dem Süden? Oder: Warum pastorale Südfrüchte nicht einfach zu importieren sind

       Die weiteren Aussichten: Zukunftsperspektiven lebensraumorientierter Ekklesiogenesis

       Die Autorinnen und Autoren

       Vorwort

      Eine neue Form, Kirche zu leben, war eine der beeindruckensten Erfahrungen, die ich als Mitglied einer Delegation der deutschen Bischöfe bei einem Besuch in Korea im Jahr 2009 machen konnte.

      Es war faszinierend für mich zu erleben, dass in Südkorea sowohl Menschen in den Hochhäusern der Millionenstadt Seoul als auch Menschen in mehr kleinstädtischem Milieu ihrem Glauben durch das Bibelteilen im Alltag eine Form gaben, die Konsequenzen hatte für den Gemeindeaufbau und diakonisch in die Umgebung hinein wirkte. Mit dem pastoralen Ansatz der Small Christian Communities, zu deutsch: Kleine Christliche Gemeinschaften (KCG) hat die Kirche in Korea – wie viele andere Ortskirchen in Afrika und Asien ebenfalls – erfolgreich begonnen, neue Wege zu gehen. Wir Bischöfe haben auf dieser Reise viel gelernt und kamen inspiriert und motiviert zurück nach Deutschland.

      Selbstverständlich wird es darauf ankommen, das Modell der KCG nicht unkritisch und ohne Modifizierungen aus anderen Ländern für die Kirche in Deutschland zu übertragen. Es braucht eine Inkulturation.

      Dass wir in Deutschland in einer Phase des Umbruchs stehen, ist offensichtlich. Erinnern wir uns daran, wie das Leben unserer Kirche vor 25 Jahren aussah, dann sehen wir, wie sich sehr viel geändert hat. Was damals noch selbstverständlich war, steht nun zur Disposition. Heute ist es keineswegs mehr „normal“, dass alle Jugendlichen aus einem Jahrgang in einer Gemeinde komplett zur Firmung gehen. Es ist auch nicht mehr „normal“, dass alle katholischen Paare katholisch heiraten und ihre Kinder taufen lassen. Die Kirche hat hier und in anderen Lebensbereichen ihre unhinterfragte Deutungshoheit verloren.

      Zu beobachten ist, dass diese Phänomene einerseits Trauer auslösen. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Dort, wo Selbstverständlichkeiten fraglich werden, werden Antworten gesucht. Und tatsächlich wird es immer deutlicher, dass es in unserem Land eine neue Suche nach Sinn und Orientierung gibt. Aktuelle Umfragen belegen, dass drei Viertel der Deutschen an Gott glauben. Den meisten fehlt es aber an unterstützender Begleitung und an Hilfen zur lebenspraktischen Umsetzung des Glaubens. Vor diesem Hintergrund hat der Erwachsenenkatechumenat höchste Priorität und kann zur Dialog- und Auskunftsfähigkeit beitragen.

      Es ist ermutigend, wie viele Überlegungen und auch konkrete Initiativen es gibt. Die Grundlagen hierfür orientieren sich an den Grundvollzügen der kirchlichen Sendung, sprich: an dem, was Kirche-Sein im Kern ausmacht. Der Bischof von Essen, Dr. Franz-Josef Overbeck, hat dies in seinem Hirtenwort vom 1. Januar 2011 so auf den Punkt gebracht: Es gehe um „Glauben leben“, „Kirche sein“ und „Leben teilen“. Alle drei Merkmale gehören für ein christliches Leben untrennbar zusammen. Der Glaube ist kein Spartenprogramm, sondern er umfasst das ganze christliche Leben. In einer Zeit nach der Epoche der Volkskirche kommt es nun darauf an, neue Formen der Gemeinschaft, des Austausches, der spirituellen Heimat und des Gebetes zu finden.

      Und in diese Situation hinein können die Zeugnisse und Erfahrungen aus der Weltkirche eine Anregung sein, sich den Fragen zu stellen und neue Wege zu gehen.

      Die Kleinen Christlichen Gemeinschaften finden aus der Quelle der Heiligen Schrift in gemeinsamem