Schweine diejenige der Rinder leicht, während sie in OW nur etwa die Hälfte betrug.
11 Zu meiner Jugendzeit noch viel erwähnt; zit. auch bei Fuchs, 133.
12 Dies gilt natürlich nur für die hauptberuflichen Landwirte, bei nebenberuflichen ergab sich von selbst eine wesentlich veränderte geschlechtliche Arbeitsteilung. Dasselbe gilt für die südalpinen Regionen durch die dort häufige saisonale Abwesenheit der Männer.
13 Auch die Bauernseelsorger warnten davor, die Frauen körperlich überzubeanspruchen. Wäspi, Bauernseelsorge, 266.
14 AI M. I.; M. W.
15 Weiss, 310.
16 Schmid, 45.
17 Fritzsche, 21f., 23f., 179.
18 Ein Beispiel mit 17 Kindern aus Engelberg bei Furrer, 34ff. Vgl. auch Witzig, 206 und 247.
19 Hersche, 214ff.
20 Vgl. 9.6.
21 AI M. W.
22 Vgl. 3.6.
23 Dies weil die Grundstücke im Talgebiet ja in aller Regel umzäunt waren.
24 Ebel, 149. Die Feststellung z. B. in PB Eggerstanden 1952 und PB Haslen 1956. Vgl. zum Topos Fuchs M., 16.
26 Laur, 204. Noch etwas höher war der Anteil im Wallis, Tessin und Lugnez, etwas niedriger im Luzerner Hinterland. In den klassischen Korngebieten fiel er auf weniger als 80 %. 1950 betrug der Anteil der familienfremden Arbeitskräfte in AI 9 %. Schmidli, 40. Die statistischen Zahlen geben aber keinen Aufschluss darüber, wie gross dabei der Anteil der Verwandten, also immerhin «familiennaher» Personen, ist.
27 Fuchs, 26. Etwas grösser waren die Unterschiede in Ausserrhoden.
28 Früher auch Sennen.
29 Dabei konnte dies unter Umständen wegen der auszuzahlenden Löhne das gesamte Betriebsergebnis merklich schmälern, sodass unter dem Strich oft gar nicht viel mehr als bei Durchschnittsbetrieben herausschaute.
30 Vgl. 3.6.
31 Gerade diese Funktionen – für die man ja gewählt werden musste – könnten aber dazu geführt haben, dass man den höheren sozialen Rang nicht allzusehr herausstrich, um die Neidgefühle der weniger Glücklichen im Rahmen halten zu können. Ein mir in OW geschildertes Beispiel (M. W.), wo ein reicher Bauer in seinen Wäldern Arbeitende mit Wasser und trockenem Brot abspeiste, sich selber aber an den Speckseiten, die bei ihm reichlich im Kamin hingen, gütlich tat, dürfte vereinzelt sein.
32 Beim Essen konnte man vor allem auf Fleisch verzichten, beim Trinken auf Alkohol und den Wirtschaftsbesuch überhaupt. Bei den Kleidern und Schuhen schonte man die vorhandenen schöneren Stücke, indem man sie nur am Sonntag trug. Die in den Bäuernhäusern üblichen Kachelöfen heizten nur die Stube und eventuell angrenzende Räume mehr oder weniger; die Schlafräume profitierten in aller Regel nicht oder nur wenig von dieser Wärme. Möbel mussten ein Leben lang oder noch länger halten und wurden wie alle anderen Gegenstände meist erst ersetzt, wenn sie gar nicht mehr zu reparieren waren. Ein Fahrrad war kein Luxus, sondern vor allem für Nebenverdienende eine Notwendigkeit, um an den Arbeitsort zu gelangen. Ebenso waren Skier nicht ein unnötiges Sportgerät, sondern für Kinder aus abgelegenen Berghöfen die einzige Möglichkeit, im Winter mit einem vertretbaren Aufwand die Schule im Tal besuchen zu können. Als fast einzige weitere Reisen wurden Wallfahrten unternommen, wobei man bei entfernteren Zielen, besonders Einsiedeln, auch die Bahn nahm. Vgl. 5.5. Nicht als Luxus betrachtet wurde das Rauchen, auch wenn die «Lindauerli», die charakteristischen Deckelpfeifen der Appenzeller, oft kalt im Mund hingen. Ein Abonnement der Lokalzeitung oder ein Radio waren ebenfalls in den meisten Bauernfamilien vorhanden und in gewissem Masse auch notwendig (Wettervorhersage, amtliche Bekanntmachungen, landwirtschaftliche Marktmitteilungen usw.). Am ehesten erstaunt, dass offenbar nicht wenige Bauernhaushalte über ein Grammophon verfügten (vgl. dazu 9.5 zum Tanz).
33 Vgl. zur Versicherung noch 3.5.
34 Bräuninger, 606ff.
35 AI M. K.
36 Imf VV, 24f.; 190; Imf Kerns, 217f.
37 In Engelberg gab es dafür einen speziellen Ausdruck: «kööschä». Imf MW, 470.
38 AI V. N.
39 Allemann, 285.
40 Interessanterweise wurde entgegen dem eingangs erwähnten äusseren Anschein der Landschaft die Frage in OW eher negativ beantwortet: Von Egoisten, Einzelgängern, Konkurrenten war dort mehr die Rede.
41 Zu den Wegrechten noch Fuchs, 74.
42 Vgl. 3.4.
44 Mir ist kein weiteres vergleichbares Beispiel bekannt. Eine gewisse Parallele war mit Einschränkungen der Freitagsmarkt im ausserrhodischen Hauptort Herisau. Auch in der lokalen Literatur wurde der Appenzeller Markt noch kaum thematisiert, abgesehen von Inauen J., Heimweiden, 42ff. Sein Entstehen liegt im Dunkeln. Allg. zu den bäuerlichen Märkten Weiss, 123f.; zu OW Hugger, Handbuch, 536ff.
45 Wer keine grösseren Geschäfte zu erledigen hatte, ging oft auch erst nach dem Mittagessen, umgekehrt kehrten nicht allzu weit entfernt Wohnende schon vor diesem nach Hause zurück.
46 Bessere verfügten über einen Tuch- oder Lederrucksack.
47 Auch das Viehinspektorat befand sich in einer Wirtschaft nahe am Viehmarkt, der «Sonne».
48 Ein Trunk besiegelte das Geschäft; es war üblich, dass dabei der Käufer die Zeche übernahm.
49 Schweizerische Variante des bekannten Kartenspiels.
50 AI R. I. Der Mittwoch galt vielfach als Unglückstag, in AI war es jedoch eher der Freitag. ASV 2/141–143, Karten 271ff.; Zihlmann, 317.
51 Zu OW dazu Imf VV, 536ff.
52 Fuchs. Der Autor war gebürtiger Appenzeller und Kapuzinerpater und promovierte mit seiner Arbeit in Volkskunde. Erstaunlich ist, dass er mögliche Zusammenhänge mit der Religion – die in unserer Untersuchung im Vordergrund stehen – kaum je thematisierte. Könnte es sein, dass er sich gerade wegen seines geistlichen Status hier mehr als nötig zurückhielt? Viele Hinweise zur bäuerlichen Tätigkeit auch bei Inauen J., Heimweiden.
53 Zum agro-liturgischen Kalender ausführlich Hersche, 635ff und Abb. S. 350.
54 Dort läutete man zwischen 14 und 16 Uhr den Sonntag ein, was das Zeichen dafür war, die Arbeit nach und nach zu beenden. Altermatt, 271; Zihlmann, 151. Zum Tirol vgl. Wopfner II, 316; III, 24. In III, 92, bringt Wopfner sogar das Beispiel eines Gelöbnisses von Bauern, den Feierabend schon um 13 Uhr zu beginnen. Mit dem auch sonst verbreiteten