Joachim Kopp

Pétanque


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Die Anordnung der Übungsaufgaben

       Die Durchführung und Wertung der Schüsse

       Ergebnisprotokoll

       Taktik

       Die Ernährung

       Vereine und Verbände

       Die Wettbewerbe

       Im Turnier

       Das Ligaspiel

       Meisterschaften und Pokale der Verbände

       Der Schiedsrichter

       Selbst ein Turnier veranstalten

       Rundenturnier

       Poule A-B k. o.

       Anhang

       Nützliche Internet-Adressen

       Deutsche Verbände

       Internationale Verbände

       Bezugsquellen für Bouleartikel

       Bouleschulen

       Sonstiges

       Glossar

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       Linke Seite: Hierzulande machen Frauen derzeit im organisierten Pétanque knapp 30 Prozent der Mitglieder aus. Der Deutsche Pétanque Verband fördert den Frauenanteil nach der Idee des Gender Mainstreaming.

      Vorliegender Band richtet sich in erster Linie an Spieler, die im Urlaub oder auf andere Weise Gefallen an dem Kugelspiel Pétanque gefunden haben und jetzt mehr darüber wissen wollen. Er kann den Spieler begleiten bis zu einem gehobenen Spielniveau. Erfahrene Turnier- und Ligaspieler der oberen Spielklassen können sich mittels dieser Schrift nicht weiterentwickeln. Diese Spieler gehören in die Betreuung lizenzierter Trainer des Deutschen Pétanque Verbandes e. V.

      Das Buch gibt Antworten auf typische Fragen, die am Beginn einer Spielerlaufbahn auftreten können:

      •Wie spielt man Pétanque?

      •Welches Handwerkszeug brauche ich?

      •Wo spielt man das Spiel?

      •Wie finde ich Mitspieler?

      •Wie verhalte ich mich im Spiel?

      •Kann ich das Spiel steuern?

      •Gibt es den »idealen« Wurf?

      •Was bringt mir ein Training?

      •Beeinflusst meine Ernährung meine Spielqualität?

      Natürlich sind das nicht alle Fragen, die sich stellen, und die meisten können auch nicht erschöpfend beantwortet werden. Aber solche Fragen machen Probleme bewusst, die nicht nur Anfänger haben, und eine Problemlösung beginnt immer mit der richtigen Frage. Und das Wichtigste ist natürlich: spielen, spielen, spielen …

      Leser des ersten Auflage äußerten den Wunsch nach umfangreicheren Ausführungen über Übungen; dem will ich in dieser erweiterten Neuausgabe nachkommen.

      Neu hinzugekommen ist auch das Kapitel »Auf dem Platz« über die Positionierung des Spielers und das Verhalten im Wettkampf auf dem Platz.

      Zwei abschließende Bemerkungen: Ich versuche Dinge wie die ausführlichen Spielregeln oder ein komplettes Adressenverzeichnis der Verbände und Vereine durch Links auf kompetente und in der Regel aktuelle Websites zu ersetzen, um Raum zu haben für die wichtigsten Fakten des Spiels. Und ich bitte die Boulespielerinnen um Nachsicht, dass ich im Folgenden für beide Geschlechter die männliche Ansprache verwende, um den Lesefluss nicht dauerhaft zu stören.

      In diesem Sinne: Allez les boules,

      Joachim Kopp, im Frühjahr 2019

      Entstehung des Pétanque-Spiels

      Im Mittelmeerraum sind seit dem Altertum Kugelspiele gespielt worden. In Frankreich lässt sich das Boulespiel aufgrund von Verboten seit 1319 belegen. 1894 wird das erste Turnier im »Boule Lyonnaise« ausgetragen, ein kompliziertes Spiel auf speziell präparierten Bahnen, das viel Training erfordert. Das »Boule Lyonnaise« verbreitete sich die Rhone abwärts. In der Folge entwickelte sich in der Provence das »Jeu Provençal« mit kleineren und leichteren Kugeln. Das »Jeu Provençal« benötigt keine speziellen Bahnen mehr. Gelegt wird mit Ausfallschritt, geschossen mit drei Schritten Anlauf auf einem Bein.

      Die Schöpfungssage des Pétanque-Spiels geht zurück in die Jahre 1907 beziehungsweise 1910. Der Ort der Handlung ist die südfranzösische Siedlung La Ciotat bei Cassis in der Nähe von Marseille. Der Hauptdarsteller des Geschehens ist Jules Le Noir; er leidet an Rheuma und ist daher nicht mehr in der Lage, die drei Anlaufschritte zu machen, die das Jeu Provençal verlangt. Sein Freund Ernest Pitiot erfindet daraufhin ein Spiel auf kürzere Entfernung, ohne Anlauf und mit geschlossenen Füßen. Daraus wird der Name des Spiels abgeleitet. Die Bezeichnung für »geschlossene Füße« heißt auf französisch pieds tanqués, auf provenzalisch ped tanco.

      Das Pétanque-Spiel hat gegenüber seinen Vorläufern »Boule Lyonnaise« und »Jeu Provençal« entscheidende Vorteile, die zum Siegeszug dieser Kugelspiel-Variante führten:

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       Mit Nägeln beschlagene Holzkugeln aus dem frühen 19. Jahrhundert.

      •Pétanque kann auf praktisch jedem Gelände gespielt werden und braucht keine teuren Spezialbahnen.

      •Es wird auf kürzere Entfernung gespielt und ermöglicht deshalb mehr Erfolgserlebnisse.

      •Der Spieler muss keine athletische Konstitution haben, um einen Turnier-Spieltag von 10 Stunden und mehr durchzustehen.

       Boule bretonne ist in der Bretagne sehr populär.

      •Der Bewegungsablauf ist unkomplizierter als beim »Boule Lyonnaise« und »Jeu Provençal«.