Der Verlag Hier und Jetzt wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2016–2020 unterstützt.
Für die Unterstützung des Buchprojekts danken wir:
Gerhard E. Schmid
Dieses Buch ist nach den aktuellen Rechtschreibregeln verfasst. Quellenzitate werden jedoch in originaler Schreibweise wiedergegeben. Hinzufügungen sind in [eckigen Klammern] eingeschlossen, Auslassungen mit […] gekennzeichnet.
Lektorat: Rachel Camina, Hier und Jetzt
Gestaltung: Simone Farner, Naima Schalcher, Zürich
Satz: Benjamin Roffler, Hier und Jetzt
Druck und Bindung: CPI books GmbH, Ulm
ISBN Druckausgabe 978-3-03919-487-2
ISBN E-Book 978-3-03919-955-6
E-Book-Herstellung und Auslieferung:
Brockhaus Commission, Kornwestheim
© 2019 Hier und Jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte GmbH, Baden, Schweiz
Inhalt
Die Büchse der Libertas – Freiheitliches Denken als Prüfstein für die Politik Karen Horn
Freiheit und Wissen. Denis Diderots Höhlengleichnis und die heutige Bildungspolitik Christine Abbt
Die Freiheit am Ende des fossilen Zeitalters Marcel Hänggi
Diagnose: Ambivalenz. Freiheit im digitalen Zeitalter Anna Jobin
Zwischenruf: Andri Silberschmidt
Freund oder Feind? Zum Verhältnis von Freiheit und Staat Daniel Binswanger
Migration: Quelle der Freiheit, Labor der Repression Johan Rochel und Stefan Schlegel
Prolog von Laura de Weck
Frei sein
Fritz und Vreni sitzen draussen vor einer Beiz.
Vreni: Prost, Fritz, auf die Freiheit!
Fritz: Prost, Vreni, auf unsere Freiheit!
Vreni: Freiheit ist unser höchstes Gut!
Fritz: Ja, unsere Freiheit müssen wir beschützen!
Vreni: Und aufs Blut verteidigen!
Fritz: Auf unsere Freiheit!
Vreni: Prost.
Fritz: Prost.
Vreni: Du, Fritz, ich bin so frei, mir eine Zigarette anzuzünden.
Fritz: Du, Vreni, lieber nicht, jetzt bin ich grad erkältet. Lass uns lieber die frische Luft im Freien geniessen.
Vreni: Ach so …
Fritz: Ja.
Vreni: Du, Fritz … Was meinst du eigentlich mit Freiheit?
Fritz: Ich? Ist doch klar. Frei sein. Immer und überall. Frei von …
Vreni: Nein, Fritz, es heisst nicht «frei von», es heisst «frei zu». Frei zu rauchen, beispielsweise.
Fritz: Von oder zu, das kannst ja legen, wie du willst.
Vreni: Eben. Meinst du die Freiheit zu tun, was man will?
Fritz: Eher die Freiheit, sich zu wehren, wenn jemand tut, was er will.
Vreni: Meinst du auch, der Natur ihre Freiheit zu gewähren?
Fritz: Oder die Freiheit, sich ein Haus zu bauen, wo man möchte?
Vreni: Die Freiheit, nicht dauernd mit irgendwelchen Nachrichten zugeballert zu werden?
Fritz: Oder die Freiheit, jederzeit erreichbar zu sein?
Vreni: Steuerfrei?
Fritz: Oder macht erst die Steuer frei? Wer sonst soll die Strassen bauen und Sicherheit gewährleisten?
Vreni: Ist nur der frei, der in Sicherheit ist?
Fritz: Oder nehmen uns die Sicherheitskontrollen unsere Freiheit?
Vreni: Freiheit durch Menschenrechte?
Fritz: Was wäre eine Demokratie ohne Menschenrechte?
Vreni: Eine Diktatur.
Fritz: Und die freie Marktwirtschaft?
Vreni: