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Lebendige Seelsorge 4/2017


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       THEMA

       Pastoral (auch) vom Raum her denken?!

       Wozu Theologie und Kirche das Gespräch mit der Geographie suchen sollten

      Von Ulrich Feeser-Lichterfeld

       Religion in räumlichen Bezügen denken?

       Grundzüge und Perspektiven geographischer Religionsforschung

      Von Thomas Schmitt

       Auf Augenhöhe

       Die Replik von Ulrich Feeser-Lichterfeld auf

      Thomas Schmitt

       An die Grenzen der menschlichen Existenz

       Die Replik von Thomas Schmitt auf

      Ulrich Feeser-Lichterfeld

       Passt Gott überhaupt in den menschlichen Lebensraum?

       Pastoral im thirdspace aus Ent- und Ermächtigung

      Von Hans-Joachim Sander

       PROJEKT

       „Project-Pitch“: Verlebendigter Glaube

       Wie Selbstorganisationsprozesse pastorale Innovation ankurbeln

      Von Helmut Jansen

       INTERVIEW

       „Die Kombination verschiedener Sichtweisen ist immer einer einzelnen überlegen“

       Ein Gespräch mit Michael Meurer, Rolf Preiss-Kirtz und Christian Stieber

       PRAXIS

       Heilige Orte

       Wurzeln spiritueller Sehnsucht und ihre Ausdrucksformen in der Gegenwart

      Von Peter Schüz

       Herausforderung christlicher Migration: heilsame Unordnung im pastoralen Raumdenken

      Von Arnd Bünker

       Verortungen des Glaubens – à suivre?

       Die französischsprachige Diskussion um die Pfarrei geht weiter

      Von Michael Quisinsky

       Muster unterbrechen, und dann …

       Neue pastorale Räume im Bistum Trier

      Von Gundo Lames

       Wohin mit Maria, Antonius und dem Kruzifix?

       Wie Kirchen im Bistum Hildesheim neu genutzt werden

      Von Martin Wrasmann

       Jenseits der Charta von Athen

       Pastoralgeographie im Horizont des New Urbanism

      Von Christian Bauer

       Skulptur – Mensch – Predigt

       Eine Begegnung mit dem Bildhauer Karl Prantl

      Von Wolfgang Beck

       FORUM

       Gehört die Hierarchie zum Wesen des Katholizismus?

       Ein Gedankenexperiment

      Von Ludger Jansen

       POPKULTURBEUTEL

       Immer auf dem Sprung

      Von Matthias Sellmann

       NACHLESE

       Glosse: Urbi et orbi

      Von Annette Schavan

       Impressum

       Bernhard Spielberg Mitglied der Schriftleitung

      Liebe Leserin, lieber Leser,

      der virtuelle hat den physischen Raum nicht abgelöst. Letzterer ist nicht trotz, sondern wegen der unglaublichen Möglichkeiten digitaler Weltvermessung von eminenter Bedeutung. Das merkt selbst der hippste „Digital Native“, wenn er bei der Post in der Schlange steht, um sein online bestelltes Päckchen abzuholen. Die Frage nach dem Wo ist eben alles andere als banal.

      Orte sind bedeutsam. Zum einen schlicht deshalb, weil an ihnen unsere Beziehung zur Welt buchstäblich stattfindet: auf der Straße oder im Büro, in der City oder im Krankenhaus, am Strand oder zu Hause. Das Wo bestimmt mit, wer wir sind. Zum anderen haben an einem Ort mehrere Räume Platz. Das klingt merkwürdig, wird aber im Blick auf die gegenwärtige Raumsoziologie plausibel. Eine Kathedrale mag etwa für die einen vor allem ein liturgischer Raum sein, für andere ein Arbeitsort und für wieder andere ein Reiseziel. Entsprechend unterschiedlich bewegen sich Menschen darin.

      Das ist so selbstverständlich, dass man kaum darüber nachdenkt. Das tun wir in diesem Heft. Ulrich Feeser-Lichterfeld und Thomas Schmitt nehmen zu Beginn das recht neue Feld der Pastoralgeographie von der pastoral-theologischen und der geographischen Seite in den Blick und eröffnen den Dialog zwischen zwei gar nicht mehr so jungen Disziplinen, die sich durchaus einiges zu erzählen haben. Im Praxisteil öffnet sich dann das Panorama der Wahrnehmungs- und Anwendungsmöglichkeiten. Dort blickt etwa Arnd Bünker mit Migrantinnen und Migranten auf ihre Gemeinden in der Schweiz; Gundo Lames zeigt, wie in Trier das Territorialprinzip neu gedacht wird; Michael Quisinsky beleuchtet die französische Diskussion um die Pfarrei und Martin Wrasmann berichtet aus dem kirchlichen Immobilienmanagement in Hildesheim. Aus unterschiedlichen Perspektiven wird deutlich: Theologie braucht Topologie. Die Reflexion über Gott braucht das Nachdenken über Räume. Das Vordenken von Kirche braucht räumliches Vorstellungsvermögen.

      Und wenn Sie in diesem Superkulturjahr noch auf der Suche nach irritierenden Raumerfahrungen sind, dann hat Wolfgang Beck ab S. 299 etwas für Sie.

      Ich wünsche Ihnen eine horizonterweiternde Lektüre!

      Ihr

      JProf. Dr. Bernhard Spielberg, Mitglied der Schriftleitung

       Pastoral (auch) vom Raum her denken?!

      Bei der Auswertung eines Praktikums und der dabei gestellten Aufgabe, den mehrwöchigen Einsatz in Gemeinde und Schule situativ und kontextuell zu reflektieren, fällt der Satz: „Weder meine Mentorin noch ich wussten mit der Aussage ‚Kirche in der Welt‘ etwas anzufangen.“ Anfangs schlicht sprachlos, macht diese kleine