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      Dandāsana n Stock-Haltung.

      daṇḍa – Stock, Stab; āsana - Haltung.

      Darpa m Stolz, Arroganz.

      Darshan (Hindī), Darshana (San­skrit) [darśana] n Sehen, Anblick. Einen erleuchteten Yogī oder Heiligen sehen, und von ihm gesehen werden, und der damit verbundene Segen.

      Das Wort bezeichnet auch die sechs klassischen Philosophiesysteme Indiens (siehe unter Shaddarshana).

      Darshana-Upanishad [darśana-upaniṣad] f eine Yoga-Upanishad in 224 Versen und zehn Abschnitten mit Lehren, die im wesentlichen identisch mit jenen des Yogasūtra sind, obgleich die Philosophie nicht-dualistisch ist. Auch die Nādīs oder feinstofflichen Nervenbahnen werden ausführlich erörtert.

      Dāsa m Diener, Sklave. Auch Diener Gottes.

      Siehe auch Bhāva.

      Dasharatha [daśaratha] m derjenige, der zehn (dasha) Kutschen hat; der Name von Rāmas Vater im Rāmāyana, König von Ayodh­yā.

      Dāsya n Dienstfertigkeit, die Haltung des Dieners.

      Siehe auch Bhāva, Abs. 2.

      Dasyu m im Rigveda Bezeichnung für gottfeindliche Kräfte.

      Datta adj gegeben, geschenkt.

      Dattatreya m Name eines Weisen alter Zeit, Sohn des Atri.

      Name einer Inkarnation von Vishnu, Shiva und Brahmā, wobei die drei Götter in einer Art Synthese gleichzeitig verehrt werden.

      Dayā f Mitgefühl, Güte.

      Dayananda Sarasvati, Svami [dā­yānanda sarasvatī, svāmī] Hindu-Reformer und Sanskrit-Ge­lehrter (1824-1883), der den Arya Samaj begründete. Seine vedischen Studien legten die erste Grundlage für eine symbolische Interpretation der Hymnen, wie sie Sri Aurobindo später detailliert erarbeitete.

      Deha m Körper. der physische Körper. Der Begriff steht auch für die fünf Koshas, die Hüllen, die den Ātman, das Selbst, umgeben.

      In einigen heiligen Schriften Indiens wie z.B. der Maitrāyanī-Upa­nishad wird der menschliche Körper sehr negativ gesehen. Im Rahmen einer pessimistischen und weltverachtenden Stimmung soll dem Sucher die Vergänglichkeit des Lebens und dessen Leidhaftigkeit plastisch vor Augen geführt werden, um eine innere Lösung vom Irdischen und Konzentration auf die jenseitige Befreiung zu bewirken.

      In zahlreichen anderen Texten wird der Körper jedoch als Tempel Gottes beschrieben, so z.B. in der Maitreya-Upanishad 2.2. Auch wenn er sterblich ist, so ist er doch Träger des unsterblichen Selbstes und dadurch geheiligt.

      In vielen Schriften wird hervorgehoben, dass die körperliche Ge­sund­heit zu fördern sei, damit ein erfülltes Leben auf Erden und eine fruchtbare spirituelle Verwirklichung möglich sind. Im 2. Vers der Īsha-Upanishad heißt es, „indem man hier in dieser Welt Werke tut, sollte man streben, hundert Jahre zu leben.“

      Besonders im Tantra und im Ha­tha-Yoga wurden körperbezogene Praktiken entwickelt, teils sogar die Spiritualisierung oder Vergöttlichung der Physis ins Auge gefasst.

      Siehe auch Jugupsā.

      Dehin adj oder m verkörpert, inkarniert. Der Innewohner im Körper, Mensch, Seele.

      Desai, Amrit ein bedeutender indischer Yogī, der seit den 1960er Jahren Hatha- und Kundalinī-Yoga in den USA unterrichtet.

      Desai wurde 1932 in Gujarat geboren und studierte zunächst in Indien, später in den USA, wo er als Künstler tätig war. Gleichzeitig begann er auch als einer der ersten Inder in den USA Hatha Yoga zu unterrichten und machte dies nach einiger Zeit zu seiner Haupttätigkeit.

      1970 hatte Desai eine außergewöhnliche Erfahrung, als er während seiner morgendlichen Āsana-Übungen in einen tiefen meditativen Zustand eintrat und erlebte, wie er eine Reihe von Āsanas in Verbindung mit einem starken Energiestrom spontan durchführte (vergl. TriYoga). Auf der Grundlage dieser Erfahrung entwickelte er den Kripālu-Yoga, benannt nach seinem Guru, Swami Kripalvananda (auch Swa­mi Kripalu genannt).

      Desaerschiedene Institutionen zur Förderung des Yoga und der ganzheitlichen Gesundheit und bildete einige hundert Yoga-LehrerInnen aus. 1994 musste er aufgrund Fehlverhaltens ge­gen­über einigen Schülerinnen die von ihm gegründete Gemeinschaft ver­lassen und lebte zunächst zurückgezogen.

      Doch nach einigen Jahren wurde er wieder als Yoga-Leh­rer tätig und leitet zur Zeit das Amrit Yoga Center in Salt Springs, Florida.

      Desha [deśa] m Ort, Platz, Land. Der Ort, wo der Yogī seine Meditation und Übungen durchführt. Zum Teil werden detaillierte Empfehlungen für das äußere Umfeld gegeben. So sollte es rein sein und eine angenehme Atmosphäre aufweisen. Viele Yogīs ziehen sich zur Meditation gern in die Berge, eine Höhle oder einen abgelegenen Tempel zurück.

      Desikachar, T.K.V. [deśikācār] bedeutender indischer Yoga-Lehrer (geb. 1938), Schüler und Sohn des bekannten Yoga-Mei­sters Krishnamacharya, entwickelte maßgeblich den Viniyoga.

      Deva m Gott, persönliche Gottheit, Bewohner der Himmelsregionen.

      Gemäß dem Rigveda gibt es insgesamt 33 Götter und Göttinnen, davon je 11 im Himmel, auf der Erde und im Wasser. Einige gemeinsame Merksmale sind, dass sie in leuchtenden Wagen fahren, keinen Schlaf benötigen und „Soma“ trinken.

      Im Mahābhārata (1.1) heißt es, es gebe 33 333 Götter. Diese unendliche Vielzahl von Göttern ist charakteristisch für den Hinduismus. Tatsächlich handelt es sich für die meisten Hindus jedoch nur um verschiedene Antlitze des Einen Gottes, der in verschiedenen Formen verehrt wird. So heißt es schon im Rigveda (1.164.46), „Das Eine Seiende benennen die Weisen auf vielfältige Weise.“

      In der Geschichte von Nala und Damayantī im Mahābhārata werden als Merkmale der Götter u.a. genannt, dass sie nicht schwitzen, blinzeln, keinen Schatten werfen und mit den Füßen nicht den Boden berühren. Sie sind ewig jung und leben unvorstellbar lang.

      Zu den populärsten Göttern in Indien zählen Krishna und Rāma (als Inkarnationen Vishnus) sowie Shiva und Ganesha. Bekannte weibliche Gottheiten sind z.B. Durgā, Lakshmī oder Sarasvatī.

      Über den Ursprung der Götter heißt es im Mahābhārata, dass die Söhne von Kashyapa und Aditi zu den Ādityas, den Sonnengöttern, wurden, die Söhne von ihm und Diti dagegen zu den Daityas, den Asuras.

      Devadāsī f wörtl. „Gottesdienerin“; Tempeltänzerin, die einer Gottheit angetraut wird. Schon in jungem Alter wurden im traditionellen Indien – die Sitte wurde 1947 verboten – Mädchen von ihren Eltern in einen Tempel gebracht, aus religiösen Motiven oder aufgrund von Armut.

      Die Mädchen mussten im Tempel verschiedene rituelle Arbeiten ver­richten, tanzen, singen und auch als Prostituierte zur Verfügung stehen, erlangten jedoch trotz dieser letzteren, aufgezwungenen Tätigkeit in der Gesellschaft oft einen geachteten sozialen Status.

      Devadatta m wörtl. Gott-ge­ge­ben (deva-datta). Einer der fünf sekundären Lebenshauche, wird mit der Funktion des Gähnens in Verbindung gebracht, das zusätzliche Sauerstoffaufnahme be­wirkt.

      Auch der Name von Arjunas Muschelhorn. Siehe auch Upaprāna.

      Devakī f die Frau Vasudevas und Mutter Krishnas.

      Devanāgarī f die „Schrift aus der Stadt der Götter“, die Sanskrit-Schrift, in der auch einige moderne indische Sprachen wie Hindī notiert werden.

      Devarshi [devarṣi] m göttlicher Seher, Seher aus der Himmelsregion wie z.B. Nārada.

      Devatā f Gottheit, das Bild einer Gottheit.

      Devayāna n der Weg der Götter (deva-yāna), der Weg, der zu den Göttern führt; Weg der Weisheit und spirituellen Erkenntnis.

      Siehe auch Pitriyāna.

      Devayānī f Name der Mutter Yadus, des Begründers der Yādava-Dynastie.

      Devī f Göttin, weibliche