a) Kantholzrahmen
b) Rahmen mit Stützen aus Brettschichtholz
c) weitgespannte Rahmen
d) genagelt
e) geleimt
f) der kürzeren Stützweite
Abb. 2.34 Montage der Binder der Messehalle 11 in Frankfurt
(Quelle: Messe Frankfurt/Ingo Bach).
In Abb. 2.8 ist bereits eine typische hybride Hallenbauweise dargestellt, mit einer Dachkonstruktion aus Fischbauch-Brettschichtholzbindern. Diese Binderform wird bei einfeldrig gespannten Hallen zunehmend eingesetzt, da sie im Gegensatz zu Bindern mit geneigtem Obergurt und gekrümmtem Untergurt keine planmäßigen Querzugbeanspruchungen aufweisen und daher keine entsprechenden Verstärkungen benötigen.
Abb. 2.34 zeigt die Montage der Fachwerkträger der Messehalle 11 der Frankfurter Messe. Die Binder spannen über 78 m.
Weitere Informationen zu Industriehallen sind z. B. [2.24, 2.25] zu entnehmen. Ein besonderer Hinweis zum Brandschutz: Großflächige Industriedächer waren lange Zeit in Deutschland in der Größe deutlich beschränkt. Auf Grundlage intensiver Forschungen [2.26] wurde jedoch nachgewiesen, dass die Brandausbreitung mit entsprechenden Konstruktionen der Dachelemente ebenso wirksam wie in anderen Bauweisen begrenzt werden kann. Dies führte abschließend zu einer Überarbeitung der Normenreihe DIN 18234, sodass auch sehr großflächige Industriedächer nun geregelt ausgeführt werden können.
Hölzerne Brücken wurden nach durchaus intensiver Verwendung im Eisenbahnbau im vorletzten Jahrhundert lange Zeit nur noch als Fußgänger- und Radwegbrücken sowie als Behelfs- und Baubrücken ausgeführt. Auch hier zeigt sich inzwischen ein gegenläufiger Trend: Auch Schwerlastbrücken (Abb. 2.35) bis 18 t Verkehrslasten werden wieder als Holzbrücken projektiert. Erweiterte Herstellungsverfahren, wie z. B. die Blockverklebung oder die künstliche Erhöhung der Haltbarkeit von Holzbauteilen durch z. B. Acetylierung oder thermische Behandlung, unterstützen diese Entwicklung.
Abb. 2.35 Schwerlastbrücke als Überführung einer Bundesstraße bei Hengersberg
(Quelle: Stefan Winter).
Weiterführende Literatur zu Holzbrücken ist in [2.37–2.39] zu finden.
Zählt der Brückenbau noch zu den klassischen Anwendungen des Ingenieurholzbaus, kommen heute immer weitere neue Bereiche hinzu. Kletterhallen sind ein Beispiel für völlig neue Bauwerke, die sich hervorragend in Holzbauweise realisieren lassen. Während die Tragstrukturen aus Brettsperrholzbauweisen in Kombination mit Holztafelbau ausgeführt werden, bestehen die Strukturen der eigentlichen Kletterwände aus dreidimensionalen Stabtragwerken aus Konstruktionsvollholz mit schrägen Verschraubungen und Beplankungen aus Hochleistungssperrholz, welches wiederum die Haltepunkte für die Kletterer aufnimmt (Abb. 2.36).
Abb. 2.36 Kletterhalle in Weyarn, Bayern
(Quelle: Kirsten Huber, climbing-solutions GmbH).
Abb. 2.37 Bürobau Euregon AG in Augsburg; Architekten: lattkearchitekten, Augsburg
(Quelle: Eckhart Matthäus Fotografie).
Abb. 2.38 Studie Parkhaus mit Tragstruktur aus Baubuche [2.27].
Abb. 2.39 Pilotwindkraftanlage der Firma TimberTower in Hannover
(Quelle: Cordes Holzbau).
Der neue Werkstoff Furnierschichtholz aus Buche ermöglicht nicht nur sehr filigrane Ausführungen von Bürobauten (Abb. 2.37), sondern auch die Errichtung von Parkhäusern in einer dem Stahlbau sehr ähnlichen Grundkonzeption, wie in einer Projektstudie der TU München gezeigt wurde [2.27] (Abb. 2.38).
Und selbst das heutige Massenprodukt Brettsperrholz ist in Kombination mit innovativen Verklebungen und Verbindungen für ganz besondere Bauwerke geeignet. Abb. 2.39 zeigt das Pilotprojekt einer