Bernd Hensel

Die Emanzipation des Mannes


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      Wir wollen alle ins Paradies, ob Moslem, Christ oder Kommu­nist. Wir wollen schön leben und in Frieden, aber der Kampf der Wertvorstellungen zerstört die Richtung. Und da sind materielle In­teressen ganz entscheidend.

      Im Grunde fallen Staaten und Regierungsgebilde immer aus öko­nomischen Gründen und auch der Weltpolizei USA geht es bei In­terventionen der sogenannten Menschlichkeit und Freiheit der de­mokratischen Doktrin immer nur um die Ressourcen, die in Dollar ummünzbar.

      Menschen sollten nicht in Geld umgedacht werden, obwohl je­der weiß, dass der Erwerbstätige in seiner Produktivität und das in Zahlen gemessen wird. Das ist eben der marxistische Mehrwert, den jede Arbeitskraft einbringen muss.

      Wer das Kapital gelesen hat, der versteht unsere Welt. Wer die Bibel kennt, hat einen Traum. Es ist der Wunsch aller Menschen beides zu verstehen und zu verwirklichen in Konklusion und Ab­stand zur Ungerechtigkeit.

      Der Kapitalismus hat so eine wirtschaftliche Dimension und Kraft, dass er alles erreichen kann, aber letztlich Armut in der eige­nen Bevölkerung und der Welt produziert, um die wenig Mäch­tigen reich zu machen.

      Es geht um die Umverteilung von Unten nach Oben und das ist auch in der Beziehung zwischen Mann und Frau zu sehen. Der Mann wird zunehmend unterworfen und muss nicht nur zu Hause gehorchen, sondern den Surplus abliefern.

      Ein Schreckgespenst der gesellschaftlichen Wirklichkeit, denn sie ist neoliberal und nicht beziehungssozialistisch. Von daher ist die heutige Geschlechterrollenverteilung ein Abklatsch der kapitalis­tischen Ungerechtigkeit.

      Wenn ich die Nächstenliebe in den Vordergrund stelle, hebe ich auch den heute entstandenen Widerspruch von Mann und Frau in der sozialen Existenz auf und fordere das Gleichstimmen in Familie und Sekundärgruppen.

      Und die sind gerade entscheidend für überzeugte Theisten und Atheisten, in denen sie sich bewegen. Die ersteren glauben an Gott und das Heil der Gemeinschaft, die anderen an den Kommunismus der Gemeinde, die friedlich und sozial wie sexuell revolutionär lebt.

      In vielen anderen Kulturen ist das Theorem der Liebe zum Part­ner und Nachbar gesellschaftsmanifest, aber nicht in Deutschland. Es ist ein kaltes und hartes Land, was jedem Saarlän­der schon auf­fällt, wenn er die Grenzen zu Frankreich und Luxem­burg leicht über­schreitet.

      Vollkommene Liebe werden wir nie erreichen, aber ein Mehr an Wärme und das wollen alle, die den Gottesdienst besuchen und sich sozial engagieren. Ein Plus an Liebe bedeutet aber auch ein Mehr an Eigenliebe zu meinen Stärken und Schwächen.

      Und die spiegeln sich im Nächsten, noch weniger in der Familie, als dem „Fremden“, mit dem ich aber im Aufzug sprechen kann und ihn kontaktieren. Eben dieser verbale Austausch ist oft ent­scheidend, in dem auch das christliche Handeln dann perfektioniert werden kann.

      Steht für den Theisten das Wort am Anfang, so für den Atheis­ten die Tat. Beides dialektisch zusammengeführt erreicht sie Nächs­tenliebe und das Paradies auf Erden. Vom angeblichen Him­mel ist noch niemand zurückgekehrt und selbst überzeugte Kirch­gänger glauben daran nicht mehr.

      Im Hier und Jetzt kann ich etwas verändern und als erstes mich selbst, um Vorbild zu sein für meinen Nächsten, um gesellschaftli­chen Austausch, der nicht nur uns, sondern die Gemein­schaft hö­herentwickeln lässt.

      So gilt noch heute die Ehe als Keimzelle der Gesellschaft und noch einem guten Grundgesetz aus den Folgen der Nazidiktatur aber nur soweit reformiert, dass es für den Bürger verschärfend wirkte. Wir haben sicherlich eine Verantwortung für die Zukunft.

      Aber ist dieses Credo etwas, das sich in der Schuldenbremse im monetären Bereich bei riesigen Rüstungsausgaben und gewinnen zeigt oder in der kleinsten Zelle der Gemeinschaft?: den Kindern, die für jeden in Liebe und Absicherung reproduzierend sind.

      Kinderglück

      Kinder sind das Glück unserer Gesellschaft. Die alte BRD stand an vorletzter Stelle der Geburtenzahlungen, nur noch schlechter die DDR. Was haben Deutsche gegen Kinder? Wollen sie lieber Geld scheffeln als sich vermehren und versorgen?

      In reichen Ländern nehmen die Geburtenzahlen ab, in armen zu. Kinderreichtum ist nicht mehr eine Sozialversicherung für das Alter, sondern erscheint als Einschränkung der Freiheit. Für jedes Kind kann ich mir von den Kosten ein Haus kaufen.

      So rechnet heute der Deutsche. Die Asylanten oder Flüchtlinge kommen mit einer Schar von Nachpopulation und sind froh mit ih­rem Nachwuchs. Die Deutschen sehen Kinder als Belastung. Die Reproduktion der Deutschen steht in Frage.

      Deutschland schafft sich damit selbst ab. Die Ausländer retten Deutschland. Viele fühlen sich in einer Gesellschaft, die kinderarm und feindlich ist, nicht wohl, denn die Nichtgewährung von Kinder­glück bedeutet auch Kälte.

      Wärme bedeutet kleine Hände anzunehmen und zu versorgen, bis sie reif sich selbst zu unterhalten. Die Aufsicht für den Nach­wuchs bedeutet Verantwortung für sich und andere. Wollen wir das nicht mehr?

      Ist es nicht mehr aktuell? Im Beziehungssozialismus sind die Weitermittlung von Genen und Sozialisation ein wichtiges Element. Ich reproduziere mich in dem Nachwuchs und leiste einen gesell­schaftlichen Beitrag.

      Es sollten zwar für die Frau nicht zwei Kinder Pflicht werden, aber Karriere steht nicht über der Natur der Vermehrung. Bin ich mit der Gemeinschaft zufrieden, habe ich auch keine Schwierigkei­ten, den richtigen Partner zu finden und eine Familie zu gründen.

      Diese Familie lässt sich bürgerlich als Keimzelle der Gesellschaft titulieren, aber auch Sozialisten lieben Kinderreich­tum, denn er er­höht den Wert der Familie. Heute haben wir eine Schar von Einzel­kindern, wo ich in der Klasse der einzige war, bis ich mit 13 Jahren auch erfuhr einen Halbbruder zu haben.

      Das Glück manifestiert sich in der Weitergabe von Erfahrungen, von daher sind Kinder kein Ballast, sondern Reich­tum. Aber die deutsche Gesellschaft tut alles, um an Erziehern und Kita-Plätzen zu sparen, denn es sind Kosten, die sie nicht überneh­men will.

      Darf ein junges Menschenleben auch als Mehrwert gegengerech­net werden? Nein: ein Leben ist wertvoll, auch wenn ich für die Ab­treibung bin, denn ein ungeliebtes Kind wird schwer Zufriedenheit im Leben erreichen.

      Auch wenn die Möglichkeit einer Haushälterin in reichen Famili­en besteht, wird Kinderglück nicht großgeschrieben. Es liegt aber daran, dass Kinder als Kostenfaktor gegengerechnet werden. Und die Frau wird abhängig vom Manne und das will sie ausgerech­net heute nicht mehr.

      Die Abhängigkeit wird aktuell beim Chef und dem Gehaltsstrei­fen gesucht. Der Ehemann ist der Trottel, der den Geldfluss ver­mehren soll, aber nicht mehr die Hoheit in der Keim­zelle hat. Bloß keine Abhängigkeit, sagt die Frau.

      Wenn er mich mit den Kindern verlässt, ist dies ein sozialer Einschnitt. Alleinerziehende Mütter haben es extrem schwer in un­serer Gesellschaft und das wissen die intelligenten Frauen. Sie taktie­ren und aus Taktik folgt die Spirale.

      Die Gesellschaft ist heute die Pille für den Mann. Er darf nur, wenn gewollt und die Frau will sich nicht mehr der Vermehrung als natürliche Aufgabe unterwerfen. Und da ist doch das Kinderge­schrei auf dem Flur der Nachbarin so schön.

      Besser als der Nachbar, der nach Alkoholeinfluss das Schlüssel­loch nicht findet. Für das, was heute für Drogen und Kon­sum aus­gegeben wird, kann ich fünf Kinder ernähren, wenn ich nur will. Aber es müssen Prioritäten gesetzt werden.

      Und im Vordergrund steht wieder die Reproduktion in der sozia­len Gemeinschaft. Meine Zivildienstzeit in drei Einrichtungen des Abenteuerspielplatzes, Kindertagesstätte und Kindergarten ist im­mer noch so präsent, das nicht nur Kinder von den Erwachsenen lernen sollen, sondern auch umgekehrt wir von den Kindern lernen.

      Wir sollen an unsere Jugend und Fehler erinnert werden, um uns reflektieren zu können. Jeder Mensch muss sich stets bewähren und überprüfen und dazu hilft uns die Umwelt. Die ei­gene Primärgruppe ist dafür am wichtigsten. Der Vater hat nicht zum Kind zu